CFD sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren.  77,3 % der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

11.6 Stop-Loss unter Berücksichtigung der Volatilität 

Im Kapitel 11.5 haben Sie ein Money-Management-Modell kennengelernt. Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass der Stop-Loss aller Long-Handelspositionen relativ weit vom Einstiegskurs entfernt lag, weil die Volatilität (Schwankungsbreite des Marktes) nicht einbezogen wurde. Die Folgen waren ein hohes Anfangsrisiko (87 %) und ein geringer Kapitaleinsatz (11,4 %).

Anfangsrisiko und Kapitaleinsatz sind Parameter, die Sie steuern können. Das Platzieren von Stop-Losses erfordert allerdings viel Erfahrung. Gerade Anfänger und Trader mit kleinen Konten werden sehr oft ausgestoppt, weil sie aus Angst vor Verlusten die Stopps zu nahe am Einstiegskurs setzen. Ursache dafür sind die "normalen" Marktbewegungen. Stopps sollten natürlich aufgrund des damit verbundenen höheren Risikos auch nicht zu weit vom Einstiegskurs entfernt liegen. Wenig sinnvoll sind Stopps mit einer festgelegten Prozentzahl unter- oder oberhalb vom Einstiegskurs. Eine interessante Möglichkeit besteht darin, Volatilitätsindikatoren bei der Planung von Stop-Losses zu berücksichtigen. Dazu bietet sich auch ein Trailing-Stop-Loss an, mit dem Sie die Schwankungsbreite des Marktes berücksichtigen können und so Ihr Risiko verringern, ausgestoppt zu werden. Gleichzeitig sichern Sie mit diesem Ordertyp aufgelaufene Gewinne.

Stop-Loss unter Berücksichtigung der Average True Range (ATR) 

Ein gängiger Volatilitätsindikator ist beispielsweise die Average True Range. Dieser Indikator gibt die Schwankungs- breite eines Marktes unter Berücksichtigung von Kurslücken (Gaps) wieder. So können Sie Ihren Stop-Loss der aktuellen Marktlage anpassen.

Beispiel 

Die Berücksichtigung der ATR-Werte für das Beispiel im Kapitel 11.5 führt zu einem reduzierten Anfangsrisiko (Long-Handelsposition 1 : 20 Cent im Vergleich zu 50 Cent ohne Berücksichtigung der ATR). Dies ermöglicht den Handel mit höheren Stückzahlen bei gleichem Risiko pro Position (100 Euro). Für die anderen Positionen verhält es sich ähnlich. Insgesamt wurde das Anfangsrisiko von 87 % auf 26,7 % reduziert, bei einem mehr als 3-fachen Kapitaleinsatz (35 %).

Long-
­Handels­­­-
­position
Einstiegs-
kurs
EUR)
Stop-
Loss
(EUR)
Anfangs-
risiko
(EUR)
Anfangs-
risiko
(%)
Stück-
zahl
Kapital-
einsatz
(%)
Risiko
pro
Position
(EUR)
Risiko
pro
Position
(%)
1 2,0 1,8 0,2 10,0 500 10 100 1
2 10,0 9,0 1,0 10,0 100 10 100 1
3 6,0 5,6 0,4 6,7 250 15 300 3
Summe 26,7 850 35 300 3

 

Volatilität und Haltedauer 

In der Regel ist die Volatilität bei mehrtägiger Haltedauer höher als innerhalb eines Tages. Das heißt für Sie: Je länger die Haltedauer, desto großzügiger muss der Stop-Loss gesetzt werden. Beim Setzen von Stop-Losses können Sie beispielsweise eine 2-fache ATR berücksichtigen, bei Verwendung von Trailing-Stop-Losses einen 4-fachen ATR-Wert.

Die Darlegungen in den Kapiteln 11.1 bis 11.6 sind grundlegend für ein erfolgreiches Risiko- und Money-Management.