Auf und Abs gehören an die Börse.
Nicht in den Kopf!
Für einen klaren Kopf in Krisenzeiten.
OMMM – das ist: Ruhe bewahren, Gedanken sortieren, typische Fehler vermeiden und Potenziale erkennen. Statt Panik oder Gier in Krisenzeiten aufkommen zu lassen, wollen wir für einen klaren Kopf sorgen. Denn nur, wer einen aufgeräumten Geist hat, ist auch in der Lage, gute Entscheidungen zu treffen. Hört sich gut an? Dann tauchen Sie ein ins OMMM-Universum.
Krise meistern fängt mit Kopf aufräumen an
Je extremer die Ausschläge an der Börse, desto extremer sind auch unsere Emotionen. Von totaler Panik bis Dollar-Zeichen in den Augen ist alles dabei. Sich in Krisenzeiten aber nicht von seinen Emotionen leiten zu lassen ist gar nicht so leicht. Wie Sie wieder zu sich zurückfinden und Ihr Mindset geraderücken, erfahren Sie in unseren Beiträgen.
Falscher Optimismus
Im Sport bewundern wir Durchhaltevermögen. An der Börse kann Aufgeben aber die bessere Strategie sein. Zum Beispiel, wenn ...
- sich eine dauerhafte Unternehmenskrise anbahnt
- eine ganze Branche von einer Krise getroffen wird
- Kennzahlen auf eine langfristig schlechte Entwicklung hinweisen
Machen wir Schluss – mit der Angst in der Krise
Angst ist ein Urinstinkt, der uns schützen soll. In Krisenzeiten ist er aber wenig hilfreich. Statt Panikverkäufe schlagen wir deshalb vor:
- Kaufen oder verkaufen Sie nicht aus Angst
- Fakten helfen gegen Angstgefühle
- Trennen Sie Buch- und Realverlust
- Rücksetzer bei Aktien solider Unternehmen können auch eine Chance sein
- Verluste sind kein persönliches Versagen
Realistische Rendite
Glücklich machen Endorphine. Und Gewinne an der Börse. Damit Sie aber nicht in einen Rausch geraten, hier ein paar Tipps:
- 3–10 % Rendite ist ein überdurchschnittlicher Wert
- Überdurchschnittliche Gewinne sind Grund zur Freude, aber nicht der Normalzustand
- Behalten Sie bei Gewinnen Ihre Emotionen im Griff, damit Sie nicht übermütig und leichtsinnig werden
Entspannt einsteigen. Gelassen aussteigen
Hochs und Tiefs können ganz schön stressen. Statt Atemübungen empfehlen wir:
- Akzeptieren Sie, dass es perfekte Ein- und Ausstiege nicht gibt
- Ersetzen Sie emotionale Spontanhandlungen durch persönliche Ziele
- Sehen Sie Krisenzeiten auch als gute Gelegenheit, Aktien günstig zu kaufen
- Entscheiden Sie erst, wenn Sie die Gründe für einen Kursrückgang oder -anstieg kennen, ob Sie eine Aktie kaufen oder verkaufen
5 typische Anlegerfehler und wie wir sie vermeiden
Fehler beim Anlegen: passieren. Und Glück für Sie, dass andere ein paar davon bereits gemacht haben. Was Sie daraus lernen können:
- Statt auf Gefühle auf Fakten setzen
- Verfallen Sie nicht dem Herdentrieb
- Statt kurzfristige Pläne zu machen, verfolgen Sie lieber langfristige
- Statt Pläne ständig zu ändern, setzen Sie sich von Anfang an persönliche Limits
- Statt alles auf eine Karte zu setzen, streuen Sie lieber
Ordertypen, die in Krisenzeiten helfen
Sie sind ständig am Smartphone, um die Kurse zu checken? Dann haben wir was zur Entspannung für Sie: Ordertypen.
- Limit-Order: Werte zu einem bestimmten Preis kaufen oder verkaufen
- Stop-Loss-Order: verkaufen, bevor der Preis zu weit fällt
- Trailing-Stop-Loss-Order: Durch das Festlegen eines Abstands passen sich Stop-Loss-Marken den Entwicklungen stetig an
Nachmachen erlaubt
Ob beim Thema Gesundheit oder beim Hausbau – im Alltag greifen wir immer wieder auf den Rat eines Experten zurück. Das sorgt einerseits für Beruhigung und andererseits für Sicherheit. Machen wir es beim Geldanlegen doch genauso! Interessiert? Dann stellen wir Ihnen ein paar Profis und ihre Sicht auf die Dinge vor.
Warren Buffett
Wer in der Bankenkrise Goldman-Sachs-Aktien kauft, ist verrückt. Oder weiß, wie es geht. Die Rede ist hier von Warren Buffett. Was ihn auszeichnet:
- Er denkt auf lange Sicht und macht viele kleine Schritte, um sein Ziel zu erreichen.
- Er kauft nicht, was angesagt ist, sondern recherchiert seine Investments selbst.
- Er will die Geschäftsmodelle und Gewinnmöglichkeiten eines Unternehmens verstehen.
- Er lernt immer wieder Neues und hat Spaß bei dem, was er tut.
André Kostolany
Es klingt fast ein bisschen philosophisch, was Kostolany so formuliert hat. Seine drei wichtigsten Grundsätze an der Börse:
- Eigene Meinungsbildung: „Wer nicht fähig ist, sich selbst eine Meinung zu bilden und dann eine Entscheidung zu treffen, der darf nicht zur Börse.“
- Klarer Kopf: „Man soll die Ereignisse nicht mit den Augen verfolgen, sondern mit dem Kopf. Oft ist es sogar an der Börse besser, die Augen zu schließen.“
- Einfachheit: „Sind nicht die größten Wahrheiten immer auch simpel?“
James Patrick O’Shaughnessy
Für alle, die lieber voranfliegen als blind hinterher, ist O’Shaughnessy interessant. Worauf er besonderen Wert legt:
- Er verknüpft mehrere Informationen zu einem Investmentplan und achtet auf Faktoren wie Kurs-Gewinn-Verhältnis und Kurs-Umsatz-Verhältnis.
- Eiserne Disziplin bei einem durchdachten Anlageplan ist für ihn die Basis für langfristigen Erfolg.
- Emotionen gehören für ihn nicht ins eigene Depot.
Wie war das denn damals?
Eigentlich wollen wir positiv nach vorn blicken. Da wir bei einem Rückblick aber auch etwas lernen können, machen wir hier eine Ausnahme. Denn wer wirtschaftliche Zusammenhänge vergangener Krisen versteht, kann auch im Jetzt davon profitieren. Bereit zurückzuschauen?
Die Bankenkrise 2007
Gegen Bankenburnouts gibt es seit 2007 Stresstests. Was wir noch aus dem großen Knall lernen können:
- In Krisenzeiten gibt es immer auch Produkte, die weiterhin oder sogar mehr gekauft werden.
- Stark getroffene Branchen können sich als Kriseninvestment anbieten. Hier gilt aber: Risiko im Auge behalten, denn kein Unternehmen ist unverwundbar.
- Behalten Sie einen klaren Kopf und prüfen Sie Fakten für mögliche Comebacks.
Die Eurokrise 2010
Krisen hatte jeder schon mal. Sogar der Euro. Was Sie aus der Eurokrise lernen können:
- Der niedrige Eurokurs ermöglichte es Unternehmen, ihre Waren im Ausland günstiger anzubieten.
- Davon profitierten vor allem exportorientierte Nationen wie Deutschland.
- Auf die Krise folgte hierzulande der längste Bullenmarkt der Geschichte.
Die Dotcom-Blase 2000
Die Dotcom-Blase zeigt: Eine vermeintliche rosige Zukunft kann einem die Sicht vernebeln. Wie Sie das verhindern:
- Lassen Sie sich von schnellem Wachstum nicht den klaren Kopf vernebeln.
- Investieren Sie nicht in jeden Hype und nehmen Sie auch kritische Stimmen wahr.
- Agieren Sie in Extremphasen vorsichtig und umsichtig.
- Zukunftsfähige Technologien benötigen Zeit, um sich zu etablieren.