Apple und die Abhängigkeiten 

Apple gilt an den Märkten als eines der wichtigsten Unternehmen der Welt. Die Quartalszahlen des Tech-Riesen werden weltweit von Börsianern mit Spannung verfolgt.

Produkte wie iPhone, iPad oder MacBook werden überall genutzt. Apple gilt als Vorzeige-Unternehmen aus dem Silicon Valley in den USA. Dabei fußt ein großer Teil des Erfolgs von Apple auf der chinesischen Teileproduktion. Bei allen Streitgesprächen zwischen den USA und China sollten wir daher nie die Zusammenhänge vergessen, von denen auch ein Tech-Gigant wie Apple abhängig ist. Die Kenntnis solcher Fakten hilft uns bei der Einschätzung von Kursen in unseren Depots.

Der Plan ohne China 

Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass Apple schon mehrere Anläufe unternommen hat, die Teileproduktion komplett außerhalb von China durchzuführen. Vietnam oder Indien waren im Gespräch, heißt es. Entstanden sind diese Gerüchte durch den noch immer währenden Handelskonflikt zwischen den USA und China. Die Versuche seien jedoch gescheitert, weil die anderen Länder keine entsprechenden Fachkräfte und Lieferketten zur Verfügung stellen konnten. Der Ursprung dieser Gerüchte macht eine Tatsache mehr als deutlich: Apple – wie auch viele andere Tech-Giganten – ist von der Produktion in China abhängig. Ein Handelskonflikt oder eine Corona-Krise kann Unternehmen wie Apple stark gefährden. Die wichtigen Lieferungen aus China könnten teurer werden oder gar abreißen. Schlussendlich wird davon auch der Aktienkurs beeinflusst. Gerade in der Corona-Krise im Februar und März 2020 wurde das mehr als deutlich, als der Kurs von etwa 80 USD auf 50 USD einbrach (Quelle: CNN). Grund waren der Lockdown in China und die drohenden Produktionsausfälle. Daher können wir heute verstehen, warum der Handelskonflikt und die Corona-Krise so eine starke Wirkung auf die Märkte haben. Eine Nachrichtenagentur hat sogar herausgefunden, dass fast 50 % aller Zulieferer von Apple mittlerweile in China sitzen (Quelle: Reuters). Ein hoher Wert, wenn man das Risiko betrachtet, das dies mit sich bringt.

Recherchieren, bewerten, investieren 

Für unsere Depots heißt das vor allem eins: Unternehmen, die hochtechnologische Produkte entwickeln, sind selten so autark, dass sie von Handelskonflikten oder globalen Krisen nicht betroffen sind. Bevor wir also Aktien solcher Unternehmen kaufen, sollten wir uns über derartige Verknüpfungen in einer unabhängigen Recherche informieren. So können wir uns vor überraschenden Situationen schützen. Durch den Handelskonflikt zwischen den USA und China war die Apple-Aktie kurzzeitig stark unter Druck. Investoren fürchteten Produktionsausfälle und Gewinneinbrüche. Viele Amerikaner nutzen ihre Apple-Produkte, ohne zu wissen, dass ein großer Teil davon in China gefertigt wurde. Wir sollten aus diesem Grund achtsam und umsichtig in unseren Investmententscheidungen sein und es besser wissen.

Die Entscheidung liegt bei uns 

Natürlich ist der Kauf von Aktien auch eine moralische Entscheidung, die wir für uns und unsere Depots treffen müssen. Wollen wir Aktien von Unternehmen kaufen, die derartigen Abhängigkeiten unterworfen sind? Weil die Unternehmen ihre Lieferketten ungern in der Öffentlichkeit preisgeben, ist eine Recherche unvermeidbar. Zumindest dann, wenn wir uns ein ganzheitliches Bild von unseren Investments machen möchten. Das ist das Schöne an der Börse. Alles kann, nichts muss. Die Entscheidung liegt bei uns.

  • Apple hat bisher kaum Alternativen zu einer Teileproduktion in China finden können.
  • Die Abhängigkeit von Zulieferern birgt Risiken, die den Aktienkurs stark beeinflussen können.
  • Vielen Unternehmen geht es ähnlich wie Apple. Abhängigkeiten werden selten offen kommuniziert.
  • Kluge Investmententscheidungen setzen immer ein Mindestmaß an Recherche voraus. So können wir Zusammenhänge, die auf unsere Investments wirken, besser verstehen.

 

 

Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Dieser Text stellt kein Angebot, keine Aufforderung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar. Er soll lediglich Ihre selbstständige Anlageentscheidung erleichtern und ersetzt keine anleger‐ und anlagegerechte Beratung. Bei den hier dargestellten Informationen und Wertungen handelt es sich um eine Werbemitteilung, die nicht den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit einer Anlageempfehlung oder Anlagestrategieempfehlung genügt.