Einsteigen, wenn’s kracht? 

Eine realistische Betrachtung der Märkte und unserer eigenen Depots hilft uns bei den richtigen Entscheidungen am Markt. Eine der wichtigsten Entscheidungen, die wir treffen müssen, ist die des Einstiegszeitpunkts.

Wann geben wir unser Geld für eine Aktie aus? Der Zeitpunkt kann tatsächlich einen Riesenunterschied machen. Wenn wir einen Trend möglichst am Beginn erwischen, werden wir schnellere und größere Gewinne erzielen können. Wie ist es aber möglich, den besten Einstiegspunkt zu finden? Okay, ganz realistisch müssen wir feststellen, dass der absolut perfekte Einstieg wohl nur mit Glück möglich ist. Wir können jedoch ein paar Tricks anwenden, um unseren Einstiegskurs gut zu wählen. Vor allem bei fallenden Kursen. Wie das geht? Das ist gar nicht mal so kompliziert ...

Von der Krise profitieren 

Für die Profis zählt nicht jeder einzelne Aktiengewinn, sondern der Schnitt ihrer gesamten Performance über einen längeren Zeitraum. Logisch, nicht jede Position in unseren Depots wird immer die perfekte Performancekurve haben. Schön wär’s, realistisch ist es nicht. Vor allem in Krisenzeiten sieht es sogar eher nach dem Gegenteil aus. Die ganzen Minuszeichen lassen uns leicht panisch werden. So merkwürdig das klingt, aber diese Phasen sind häufig für Einstiege besonders gut geeignet. Das klingt widersprüchlich, denn in schlechten Marktphasen verkaufen die meisten Börsianer ihre Aktien, nicht wahr? Wir können eine Krise jedoch dazu nutzen, um Titel, denen wir bereits vertrauen, nachzukaufen. Dadurch erhöht sich unser Investment, gleichzeitig können wir den Einstiegskurs verringern. Experten nennen das „verbilligen“. Natürlich widerstrebt es uns, von bereits anfaulenden Pflaumen noch ein weiteres Kilo zu kaufen, aber ob ein Unternehmen faul ist oder nicht, lässt sich gerade in Krisen selten am Kurs der Aktie ablesen. Viel wichtiger sind die Fundamentaldaten des Unternehmens. Gewinne, Prognosen, Bilanzen und natürlich das Produkt des Unternehmens. Statt also Aktien, die im Minus sind, aus unseren Depots zu schmeißen, können wir abwägen, ob ein Nachkaufen und Verbilligen nicht viel sinnvoller sein könnte.

Zuschlagen, wenn andere Panik bekommen 

Natürlich sind in einem großen Obstkorb auch gänzlich faule Stücke dabei, von denen man sich rechtzeitig und ohne Wehmut trennen sollte. Investieren wir aber in solide Unternehmen, dann werden diese mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Krise überstehen und wieder in die Gewinnzone vorstoßen. Durch die Corona-Krise gingen viele Aktienkurse guter Unternehmen auf breiter Front zurück. Sicher haben viele Unternehmen mit den Einflüssen und Folgen der Krise zu kämpfen, aber nicht alle diese Unternehmen werden pleitegehen oder besonders schwer getroffen werden. Es wird Unternehmen geben, die nach oder sogar schon während der Krise ihre Position behaupten können. Genau diese Unternehmen müssen wir finden und auf Schnäppchenjagd gehen. Haben wir bereits einige dieser Kandidaten im Depot, dann müssen wir keine Panik haben, wenn die Kurse in der Krisenzeit sinken. Jetzt ist es an der Zeit, die schlechten Gedanken abzuschütteln und nochmal genau nachzuschauen, wie die Krise unser ausgewähltes Unternehmen beeinflusst. Die Krise wird vorübergehen und dann ärgern wir uns womöglich, wenn wir alles verkauft haben. Oder wir ärgern uns, dass wir unsere Lieblingsaktien auch schon mal günstiger hätten kaufen können. Warum also Trübsal blasen, wenn sich genau jetzt die besten Chancen ergeben können?

Wie beim Shoppen: Günstig ist nicht immer schlecht 

Um es in einem Beispiel darzustellen: Stellen wir uns mal vor, dass die Sneaker, die wir schon seit ewigen Zeiten kaufen wollten – die uns aber immer zu teuer waren –, plötzlich in einem zeitlich begrenzten Sonderangebot zu haben sind. Da würden wir doch auch sofort überlegen, ob wir nicht lieber jetzt zuschlagen sollten. Wir wissen ja, dass sie bald nur noch zum teuren Normalpreis im Laden stehen. Im Einzelhandel werden wir sogar gezielt auf solche Gedanken gelenkt. Bei unseren Lieblingsprodukten funktioniert das. An den Aktienmärkten herrscht bei fallenden Kursen hingegen schnell Panik. Einige Börsianer steigen ein, andere steigen aus oder nehmen ihre Gewinne mit. Sinkende Kurse also immer nur als ein schlechtes Omen zu interpretieren, hindert uns an der Sicht, dass sich jetzt auch eine echte Chance bieten kann.

  • Sinkende Kurse bei starken Aktien können seltene Chancen für günstige Einstiege sein.
  • Bei einem Ausverkauf an den Börsen zeigen sich in manchen Titeln und Branchen schneller Erholungseffekte als in anderen.
  • Vertrauen wir der Aktie, dann ist „verbilligen“ eine gute Möglichkeit, den Einstiegspreis in Krisenzeiten zu verringern.

 

 

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