Kostolany hatte ihn. Den klaren Kopf! 

Wenn die Großeltern die alten Fotoalben aus dem Schrank holen und von der „guten alten Zeit“ berichten, dann denken wir oft, dass die heutige Zeit ganz anders ist und vieles von damals heute nicht mehr in die Welt passt.

Unsere Umwelt ändert sich, unsere Art zu arbeiten und zu leben ändert sich. Wieso halten sich die Älteren alle für so weise? Es gibt Gesetzmäßigkeiten, die alle Zeiten überdauern. Manche Menschen sind in der Lage, sie zu formulieren. Geht es um die Börse, dann ist er definitiv in diesem Kreis zu Hause: André Kostolany. Er hat das Geschehen an der Börse in ewigen Weisheiten formuliert, die zeitlos und immer wieder hilfreich sind, wenn wir uns am Aktienmarkt engagieren möchten. Auch wenn Kostolany bereits vor über 20 Jahren von uns gegangen ist, können wir seine glorreichsten Ideen und Gedanken zu den Märkten auch heute noch als Hilfe beim erfolgreichen Investieren nutzen.

„Beim Kaufen muss man Fantasie haben, beim Verkaufen weise sein.“ 

Kostolany hat gewusst, dass an der Börse die Zukunft gehandelt wird. Er hat sich gefragt: Was sind zukunftsfähige Branchen? Welche Unternehmen werden sich mit ihren Produkten und Innovationen durchsetzen können? Welche Trends hält die Zukunft bereit? Beim Investieren müssen wir immer auch über die Zukunft nachdenken. Wir können uns darüber informieren, wie die Welt der Zukunft aussehen könnte. Je früher wir diese Trends erkennen und dabei sind, desto besser stehen unsere Chancen für tolle Gewinne. Beim Verkaufen brauchen wir hingegen die Weisheit, zu erkennen, wann ein Investment seinen Zenit erreicht hat. Diese Weisheit kann auf Erfahrung, aber auch auf Recherchen beruhen. Hat ein Unternehmen zuletzt eher schlechte Zahlen vorgelegt oder steht womöglich eine Krise der Branche bevor? Dann können wir Positionen reduzieren. Vielleicht ändern wir aber auch irgendwann unsere Investment-Schwerpunkte und verkaufen, weil wir ganz generell umschichten wollen. Weisheit kann ebenfalls bedeuten nach einem Plan zu handeln. Hat ein Kurs unser gesetztes Limit oder unseren Stop Loss erreicht, dann sollten wir konsequent handeln.

„Sind nicht die größten Wahrheiten immer auch simpel? Die zehn Gebote zum Beispiel sind ja auch simpel und trotzdem bestehen sie schon seit Jahrtausenden.“ 

Die Börse ist kompliziert. Mit ihren vielen Kursen, dem Schwall an täglichen Nachrichten und den vielen verschiedenen Einflüssen aus allen Ecken der Welt. Das macht sie gleichzeitig so interessant und faszinierend für uns. Kostolany hat seinerzeit erkannt, dass trotz der Komplexität der Märkte – die damals noch etwas geringer war als heute – bestimmte Dinge „einfach“ funktionieren. Wir können uns manchmal gar nicht vorstellen, wie simpel es eigentlich ist, an der Börse Geld zu verdienen. Es ist sogar so simpel, dass wir glauben, dass es gar nicht möglich sein kann. Warum eigentlich? Sich mit einem Investment bei einem erfolgreichen Unternehmen zu engagieren und damit an dessen Wertentwicklung zu partizipieren ist eigentlich sehr simpel. Manche Unternehmen schütten sogar regelmäßig eine Gewinnbeteiligung in Form einer Dividende aus. Einfacher geht es doch gar nicht, oder?

„Wer nicht fähig ist, sich selbst eine Meinung zu bilden und dann eine Entscheidung zu treffen, der darf nicht zur Börse.“ 

Die unabhängige Recherche zu Themen, Aktien und Investments hilft uns oftmals mehr als die Abhängigkeit von einem bestimmten Medium oder einer speziellen Meinung. Unsere eigene Idee ist einzigartig, unsere eigenen Gedanken sind nicht kopiert und deshalb bieten sie eine gute Voraussetzung für gutes Investieren. Natürlich ist es hilfreich, Experten zu befragen und Einschätzungen von Profis anzuhören. Die endgültige Meinung und Entscheidung sollten wir jedoch immer nur aufgrund unserer eigenen Überzeugung treffen. Kostolany hat erkannt, dass eine eigene Meinung wichtig ist und die Grundlage der eigenen Investments sein sollte. Diese Meinung basierte auch bei ihm auf vielen Einflüssen und Quellen und formte sich dennoch zu seiner ganz individuellen Anlagestrategie.

„Man soll die Ereignisse nicht mit den Augen verfolgen, sondern mit dem Kopf. Oft ist es sogar an der Börse besser, die Augen zu schließen.“ 

Schon Kostolany wusste, dass ein klarer Kopf ein wesentlicher Bestandteil für Erfolg an der Börse ist. Folgen wir den Kursen mit unseren Augen und erleben dabei die tägliche Achterbahnfahrt, dann wird uns schnell schwindelig. Das Bildnis der geschlossenen Augen steht für die innere Ruhe, die unsere Investments von uns verlangen. Wenn wir nervös das Auf und Ab der Kurse verfolgen, dann werden wir keinen ruhigen Schlaf finden und womöglich falsche Entscheidungen treffen. Aus Gier, aus Angst oder aus Hilflosigkeit. Handeln wir jedoch mit rationalem Verstand, können wir besser und genauer die Bewegungen am Markt bewerten. Wir lassen uns nicht mehr durch Gefühle täuschen. Gerade in Krisenzeiten sind die Märkte irrational und Panik und Angst verschieben die Realität vieler Marktteilnehmer. In solchen Situationen würde Kostolany raten die Augen zu schließen und genau darüber nachzudenken, was die Krise bedeutet und wie wir mit ihr umgehen sollen. Die Augen zu schließen bedeutet nicht, blind unterwegs zu sein, sondern seine Gedanken auf das Wesentliche zu fokussieren.

  • Kostolanys Weisheiten haben auch heute noch Bestand. Vieles in der Welt ändert sich, aber seine Gedanken sind sehr gut auf die heutige Zeit übertragbar.
  • Eigene Meinungsbildung, ein klarer Kopf und die Einfachheit waren seine wichtigsten Grundsätze.
  • Uns können Kostolanys Gedanken beim Investieren helfen. Sie geben Hilfestellung beim Finden des richtigen Mindsets für erfolgreiches Investieren.