Worum geht es bei MiFID II?

Bei MiFID II handelt es sich um die EU-Richtlinie „Markets in Financial Instruments Directive“. Die Hauptziele dieser Richtlinie sind der Anlegerschutz und mehr Transparenz für Anleger in Wertpapieren. Bereits mit MIFID I hat die EU 2007 begonnen, den Schutz und die Transparenz zu erhöhen. Mit MiFID II werden die Regelungen erweitert, indem z. B. die Informationen über Risiken und Kosten beim Wertpapierhandel noch umfassender und verständlicher werden. In Deutschland gelten die neuen Regeln für alle Banken seit Januar 2018.

 

 

Was ist neu für Sie als Kunde? 

Mehr Informationen und höhere Transparenz bei der Anlage in Wertpapieren

Sie erhalten künftig − insbesondere im Zuge der Erteilung von Orderaufträgen – neue und noch ausführlichere Informationen. Mit diesem Vorgehen möchte der Gesetzgeber vorsorgen und Sie als Anleger noch besser über Risiken und Kosten informieren lassen.

Beispiele hierfür sind:

  • Umfassende Kosteninformation bei Ordererteilung – bei jeder Auftragserteilung weisen wir Ihnen alle Kosten des geplanten Wertpapiergeschäftes detailliert aus
  • Das Basisinformationsblatt für strukturierte Anlageprodukte sowie Zielmarktkriterien für alle Wertpapiere im Informer nach Eingabe der Wertpapierkennnummer. Außerdem erhalten Sie einen Hinweis bei Orderaufgabe.
  • Der Verlustschwellenreport für Kunden mit Wertpapierkreditkonto oder Hebelprodukten im Bestand bzw. für Kunden, die unsere digitale Vermögensverwaltung cominvest nutzen. Zu Beginn eines jeden Handelstages erhalten Sie eine Mitteilung von uns, sobald während des vorangegangenen Geschäftstages ein Wertpapier (bei Hebelprodukten) bzw. das Gesamtdepot (bei bestehendem Wertpapierkredit oder cominvest Depot) einen Kursrückgang von min. 10 % oder mehr zu verzeichnen hatte.

Kosteninformationen

Detaillierter Kostenausweis bei Ordererteilung

Neu: Umfassende Kosteninformation bei jedem Orderauftrag – vor jeder Auftragserteilung weisen wir Ihnen alle Kosten des geplanten Wertpapiergeschäftes sowie damit in Zusammenhang stehende Folgekosten detailliert aus. Hierzu zählen sowohl unsere Entgelte, als auch fremde Spesen und produktspezifische Kosten sowie Zuwendungen, die wir unter anderem von Vertriebspartnern erhalten.

Sie erhalten einen transparenten Überblick und können Auswirkungen auf die Rendite Ihrer Anlage einfacher einschätzen.

Nach jeder Ordererteilung erhalten Sie den Kostenausweis in Ihrer persönlichen PostBox.

Wichtig für Sie: Durch diesen neuen Ausweis ändert sich nichts an unserem Entgeltmodell oder den sonstigen aufgeführten Positionen – neu ist ausschließlich der detaillierte Ausweis dieser Kosten.

Hinweis: Bei Produktkosten handelt es sich um Kosten, die auf Seiten des Produktes anfallen und Ihnen somit nur indirekt entstehen. Die Daten werden uns von den Emittenten mitgeteilt und sind rein informativ. Produktkosten führen zu keiner zusätzlichen Belastung auf Ihrem Konto. Selbstverständlich erfolgt im Zuge der Wertpapierabrechnung – wie bisher auch – nur die Berücksichtigung von Kosten, die für das aktuelle Geschäft entstehen.

Der Kostenausweis enthält folgende Angaben:

  1. Kosten des Wertpapierkaufes
  2. Kosten während der Haltedauer (pro Jahr)
  3. Kosten des Wertpapierverkaufes
  4. Gesamtkosten im Detail
  5. Gesamtkosten im Zeitablauf und Auswirkung auf die Rendite

 

 

Zu 1: Kosten des Wertpapierkaufes

Eigene Entgelte [E]: Entgelte gemäß dem Preis- und Leistungsverzeichnis von comdirect (gekennzeichnet als eigene Entgelte − z. B. Orderprovision oder börsenplatzabhängige Entgelte)

Fremde Entgelte [F]: Fremde Spesen, die für die Abwicklung des gewünschten Auftrages anfallen (z. B. Börsenspesen)

Produktkosten [P]: Produktkosten werden von Emittenten direkt mit in den Produktpreis eingerechnet. Darunter fallen Erstellungskosten, Entgelte für den Vertrieb und die Gewinnmarge. Im Vergleich zu anderen Entgelten handelt es sich hierbei somit um indirekte Kosten, die in Ihrer Wertpapierabrechnung nicht gesondert ausgewiesen werden.

Zu 2: Kosten während der Haltedauer (pro Jahr)

Eigene Entgelten [E]: Wie z. B. Depotentgelt

Produktkosten [P]: Wie z. B. jährliche Verwaltungskosten bei Fonds oder Portfolio-Transaktionskosten bei Zertifikaten

Zu 3: Kosten des Wertpapierverkaufes

Eigene Entgelte [E]: Entgelte gemäß Preis- und Leistungsverzeichnis von comdirect (z. B. Orderprovision oder börsenplatzabhängige Entgelte)

Fremde Entgelte [F]: Fremde Spesen, die für die Abwicklung des gewünschten Auftrages anfallen (z. B. Börsenspesen)

Produktkosten [P]: Wie z. B. jährliche Verwaltungskosten bei Fonds oder Portfolio-Transaktionskosten bei Zertifikaten

Zu 4: Gesamtkosten im Detail

Dienstleistungskosten der Bank 
Summe aller eigenen Entgelte des Kaufes, der Haltedauer und des Verkaufes in Euro und in % p. a. (bezogen auf den Kurswert)
Ausweis evtl. erhaltener Zuwendungen pro Jahr (z. B. Vergütung von Vertriebspartnern)

Dienstleistungskosten fremd
Summe aller fremden Entgelte des Kaufes, Haltedauer und Verkaufes in Euro und in % p. a. bezogen auf den Kurswert

Produktkosten (nach Zahlung von Dritten)
Summe der Produktkosten, die pro Jahr anfallen – sowohl in Euro, als auch in % p. a. bezogen auf den investierten Kurswert

Zu 5: Gesamtkosten im Zeitablauf und Auswirkungen auf die Rendite

Gesamtkosten unterteilt auf das 1. Jahr (Jahr des Kaufes), laufende Haltedauer und Jahr des Verkaufes.

 


Jahresreport als summierte Darstellung aller im vergangenen Jahr angefallenen Kosten

Neu: Zusätzlich zu der Kosteninformation bei jedem Orderauftrag erhalten Sie eine jährliche Aufstellung über alle für die Depotverbindung angefallenen Kosten im Vorjahr. Die Gesamtkosten setzen sich aus eigenen und fremden Dienstleistungskosten und aus Produktkosten (die bereits im Kurswert enthalten sind und direkt vom Emittent vereinnahmt wurden) zusammen.

Dadurch erhalten Sie einen transparenten Überblick über tatsächlich entstandene Kosten im vergangenen Jahr und können deren Auswirkung auf die Wertentwicklung Ihrer Anlage deutlicher erkennen.

Auch hier gilt: Bei Produktkosten handelt es sich um Kosten, die auf Seiten des Produktes anfallen und Ihnen somit nur indirekt entstehen. Die Daten werden uns von den Emittenten mitgeteilt und sind rein informativ. Produktkosten führen zu keiner zusätzlichen Belastung auf Ihrem Konto.

Der Jahresreport enthält folgende Angaben:

  1. Gesamtkosten im Detail und Auswirkung auf die Rendite
  2. Wertentwicklung vor und nach Kosten
  3. Gesamtkosten auf Einzelproduktebene

 

Zu 1.: Gesamtkosten im Detail und Auswirkung auf die Rendite

Summe Dienstleistungskosten der Bank: Entgelte, die gemäß Preis- und Leistungsverzeichnis von comdirect im vergangenen Jahr für Wertpapierdienstleistungen vereinnahmt wurden (d. h. „Eigene Entgelte“ aus den Wertpapierabrechnungen sowie weitere Entgeltpositionen mit Wertpapierbezug wie z. B. Depotentgelt).

Summe Dienstleistungskosten fremd: Kosten Dritter, die im Wertpapiergeschäft bei comdirect entstanden sind (z. B. variable Börsenspesen).

Summe Produktkosten (nach Zahlung von Dritten): indirekte Kosten, die für bestimmte Wertpapiere (i. d. R. Fonds oder Zertifikate), von Emittenten vereinnahmt wurden. Darunter fallen jährliche Verwaltungskosten bei Fonds oder Portfolio-Transaktionskosten bei Zertifikaten.

Zu 2.: Wertentwicklung vor und nach Kosten

Wertentwicklung nach Kosten: weist die Differenz zwischen Depotend- und Depotanfangswert zzgl. aller Kapitalzu- und abflüsse während des Berichtszeitraumes aus.

Wertentwicklung vor Kosten: dient als theoretischer Vergleichswert, ohne Berücksichtigung von Kosten.

Zu 3.: Gesamtkosten auf Einzelproduktebene

In diesem Block werden die Gesamtkosten einzeln auf die Wertpapiere heruntergebrochen, die während des Jahres gehandelt wurden, die im Depot vorhanden waren und für die auch Kosten anfielen.

Depotentgelte / Pauschalentgelte / Vermögensverwaltungshonorare: hier werden als separate Summe die Kosten dargestellt, die im Wertpapiergeschäft entstanden sind, aber keinem Wertpapier direkt zugeordnet werden können (z. B. Depotentgelte).

Zielmarkt / Basisinformationsblatt

Neu: Basisinformationsblatt für strukturierte Anlageprodukte
Bei strukturierten Anlageprodukten (insbesondere Optionsscheine, Zertifikate, Fonds und ETFs) erstellen Emittenten sogenannte Basisinformationsblätter. Diese verschaffen Ihnen einen schnellen Überblick über wesentliche Merkmale und Risiken des Wertpapieres. Das Basisinformationsblatt finden Sie unter der Eingabe der Wertpapierkennnummer in unserem Informer.
 

Neu: Zielmarktkriterien für alle Wertpapiere
Diese Aufgabe obliegt dem Emittenten sowie dem Vertreiber des Wertpapieres. Dazu kann auch ein negativer Zielmarkt formuliert werden (an wen richtet sich das Produkt nicht?). Durch diese zusätzlichen Informationen kann  noch besser eingeschätzt werden, wie gut ein Wertpapier zu Ihren Kenntnissen und Erfahrungen, Ihrer Risikoneigung oder Ihrer Lebens- und Finanzsituation passt.

In der Anlageberatung und Finanzportfolioverwaltung berücksichtigen wir alle Zielmarktkriterien. Im beratungsfreien Geschäft prüfen wir lediglich die Zielmarktkriterien Kundenkategorie, Kenntnisse und Erfahrungen sowie Vertriebsstrategie.

Sie finden alle Zielmarktkriterien im Informer nach Eingabe der Wertpapierkennnummer.

Zu Ihrem eigenen Schutz ist der Kauf von Wertpapieren seit Januar 2018 nur noch möglich:

Wenn die Zielmarktkriterien (Kundenkategorie, Vertriebsstrategie und Kenntnisse und Erfahrungen) des Wertpapieres mit Ihren persönlichen Zielmarktkriterien übereinstimmen.

Wenn bei strukturierten Anlageprodukten (insbesondere Optionsscheinen, Zertifikaten, Fonds und ETFs) das Basisinformationsblatt vorliegt.

Die Zielmarktkriterien sind wie folgt gegliedert:

  1. Kundenkategorie: Für welchen Anlagertypen eignet sich dieses Produkt?

    Beispiele: Kunden mit höchsten Schutzniveau (Privatkunden), professioneller Kunde, Geeignete Gegenpartei

  2. Kenntnisse und/oder Erfahrungen: Welche Kenntnisse und/oder Erfahrungen werden – gemessen an der Komplexität des Produktes – benötigt?

    Beispiele: Basiskenntnisse und/oder Erfahrungen, durchschnittliche Kenntnisse und/oder Erfahrungen, umfangreiche Kenntnisse und/oder Erfahrungen

  3. Finanzielle Verlusttragfähigkeit:

    Beispiele: keine/geringe Verluste, vollständiger Verlust des eingesetzten Kapitales, über das eingesetzte Kapital hinaus

  4. Risikobewertung des Finanzinstruments: Bewertung auf einer Skala von 1-7
  5. Risiko- und Renditeprofil: Bewertung auf einer Skala von 1-7
  6. Anlageziele: Für welche Anlageziele eignet sich das Produkt? Beispiele: spezifische Altersvorsorge, Vermögensaufbau /-anlage im Allgemeinen, Überproportionale Teilnahme an Kursveränderungen (u. a. Spekulation)
  7. Anlagehorizont: Welchen Anlagehorizont sollten Anleger in diesem Produkt verfolgen?

    Beispiele: Kurzfristig /Mittelfristig oder Langfristig

  8. Bedürfnisse des Kunden: Darstellung besonderer Produkteigenschaften

    Beispiele: Nachhaltige Anlage, Ethische Anlage

Verlustschwellenreport

Sie sind stärker geschützt!

Neu: Verlustschwellenreport für Kunden mit Wertpapierkreditkonto, cominvest Depot oder  Hebelprodukten im Bestand. Zu Beginn eines jeden Handelstages erhalten Sie eine Mitteilung von uns, sobald während des vorangegangenen Geschäftstages ein Wertpapier (bei Hebelprodukten) bzw. das Gesamtdepot (bei bestehendem Wertpapierkredit) einen Kursrückgang von min. 10 % oder mehr zu verzeichnen hatte.

Bei vorhandenen Wertpapierkreditkonten oder cominvest Depot erhalten Sie einen Report auf Basis Ihres gesamten Depots. Bei Depots mit Hebelprodukten erhalten Sie einen Report auf Basis der betroffenen Einzeltitel.

Dadurch erhalten Sie die Möglichkeit, bei Kursrückgängen schnell zu reagieren.

Die Mitteilung erhalten Sie zum nachfolgenden Geschäftstag in Ihre PostBox.

Bitte beachten Sie: Der Report gibt Rückschluss auf die Bewertung der ausgewiesenen Positionen zum Schlusskurs des vorangegangenen Geschäftstages. Aktuelle Kurse finden Sie wie gewohnt in der Depotübersicht im Persönlichen Bereich.

Fragen und Antworten zu dem Thema finden Sie unter Hilfe & Service > Fragen und Antworten

 

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