FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch erstmals wieder seit Monaten kräftig nachgegeben. Nach einem verhaltenen Start beschleunigte der Dax seine Talfahrt am Nachmittag und fiel zeitweise unter die Marke von 16 500 Punkten. Die fortgesetzte Schwäche der US-Börsen belastete. Dort wurden nach der starken Jahresendrally Gewinne mitgenommen, was auch die Stimmung an Europas Börsen trübte.
Letztlich verlor der Dax
Größere Unruhe herrscht bislang jedoch nicht unter den Anlegern. Eine gesunde Konsolidierung nach einer imposanten Kursrally sei nichts Ungewöhnliches, hieß es am Markt. Der Dax ist laut Analyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets dennoch anfällig geworden für eine größere Korrektur. Aber auch eine nächste Rally sei möglich. Auslöser dafür könnte ihm zufolge das an diesem Mittwochabend anstehende Protokoll der letzten Sitzung der US-Notenbank Fed sein, sofern "das aktuell herrschende Narrativ von deutlichen Leitzinssenkungen 2024 neue Nahrung erhält".
Die Schwäche der technologielastigen US-Börse Nasdaq seit Dienstag drückte auch hierzulande auf die Stimmung für Technologieaktien. Im Dax büßten Infineon 3,8 Prozent ein. Im MDax verloren Aixtron 4,1 Prozent.
Die Papiere der Deutschen Telekom gewannen an der Dax-Spitze 1,5 Prozent. Zum einen half ihnen der schwache Gesamtmarkt, da dann vor allem zu defensiven, also weniger konjunkturabhängigen Werte gegriffen wird. Zum anderen gab der Start des angekündigten, milliardenschweren Aktienrückkaufprogramms Auftrieb.
Negativ reagierten die Anleger auf einen möglichen Kauf von Airbus. Die Aktie verlor 3,0 Prozent. Der Flugzeugbauer will sich die Cybersicherheits- und Datensparte des kriselnden französischen IT-Dienstleisters Atos sichern und bewertet diese mit 1,5 bis 1,8 Milliarden Euro, inklusive Schulden. Jefferies-Analystin Chloe Lemarie rechnet jedoch damit, dass der Kaufpreis höher liegen könnte. Laut einem Medienbericht hatte der Rüstungskonzern Thales in den vergangenen Wochen ebenfalls über einen Kauf nachgedacht.
In der dritten Reihe, dem SDax
Am Devisenmarkt weitete der Euro seine jüngsten Verluste aus. Zuletzt notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,0909 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0919 (Dienstag: 1,0956) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9158 (0,9127) Euro.
Am Anleihemarkt erholten sich die Notierungen etwas. Der Rentenindex Rex
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
Name | Aktuell | Diff.% | Börse |
---|---|---|---|
AIRBUS SE | 157,06 | -0,92 % | Euronext Paris |
ATOS SE | 1,908 | +0,93 % | Euronext Paris |
AUTO1 GROUP SE INHABER-AKTIEN O.N. | 4,774 | +3,07 % | Xetra |
DAX PERFORMANCE INDEX | 18.161,01 | +1,36 % | Xetra |
DEUTSCHE TELEKOM AG | 21,85 | +0,83 % | Xetra |
EURO BUND FUTURE | 99,78 | +1,55 % | Eurex |
EURO STOXX 50 | 5.006,85 | +1,37 % | STOXX |
INFINEON TECHNOLOGIES AG | 33,03 | +1,44 % | Xetra |
MDAX PERFORMANCE INDEX | 26.175,48 | +0,51 % | Xetra |
REX GESAMT KURSINDEX | 123,7103 | -0,23 % | Frankfurt |
SDAX PERFORMANCE-INDEX | 14.256,34 | +1,86 % | Xetra |