FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax
Knapp eine Stunde vor dem Börsenstart signalisierte der X-Dax
Dass ein Fed-Banker die Bedeutung der Inflationsbekämpfung betont, überrascht zwar nur bedingt, allerdings rechnet die Mehrheit der Marktteilnehmer immer noch mit einer ersten Leitzinssenkung im Sommer. Umso mehr werden sich die Blicke nun wohl auf die Arbeitsmarktdaten der US-Regierung für den Monat März richten. Anleger erhoffen sich Rückschlüsse auf den Zeitpunkt einer ersten US-Leitzinssenkung. So kann ein starker Arbeitsmarkt die Inflation antreiben.
"Am Markt wird seit drei Monaten inzwischen über die Diskrepanz zwischen den Zinssenkungserwartungen und der wirtschaftlichen Realität diskutiert", hatte Stephen Innes, Managing Partner bei SPI Asset Management, tags zuvor erklärt. Sollte der Arbeitsmarktbericht daher die Erwartungen übertreffen und weiterhin sehr robust sein, "könnte dies für Aktien zur Stunde der Wahrheit werden", befürchtet er. Dies gelte vor allem, wenn die Arbeitsmarktdaten mit starken durchschnittlichen Stundenlöhnen einhergingen.
Insgesamt bewegt sich das deutsche Börsenbarometer trotz des erwarteten Rücksetzers auf hohem Niveau. Das jüngste Rekordhoch erreichte der Dax am Dienstag nach dem langen Osterwochenende bei 18 567 Zählern. Bis bisher noch jungen Jahr 2024 steht aktuell ein Plus von rund 10 Prozent auf dem Kurszettel. Seit dem Oktober-Tief - auf das eine Trendwende am Markt gefolgt war - summieren sich die Gewinne sogar auf mehr als 25 Prozent. Eine Korrektur - also einen auch deutlicheren Rückschlag im Aufwärtstrend - halten Börsenexperten daher sogar für "gesund".
Angesichts der verdüsterten Zinssenkungsaussichten in der weltgrößten Volkswirtschaft dürften auch hierzulande Aktien aus der Technologie- und der Immobilienbranche besonders leiden. Mit Blick auf Chipaktien wie die von Infineon oder des auf die Branche ausgerichteten Anlagenherstellers Aixtron könnten sich aber auch die Zahlen des südkoreanischen Elektronikkonzerns Samsung bemerkbar machen.
Der Gewinn von Samsung erholte sich im ersten Quartal sehr deutlich. Dass die Samsung-Aktie dennoch nachgab, führten Händler vor allem auf den guten Lauf der Aktie zurück. Zudem dürften die Vortagesverluste an der technologielastigen US-Börse Nasdaq derzeit weltweit auf die Stimmung für die Branche drücken, hieß es. Auf der Handelsplattform Tradegate gaben die beiden deutschen Chipwerte im Vergleich zum Börsenschluss am Vortag etwas nach.
Zu SAP gab es einen "Handelsblatt"-Bericht mit negativem Grundton. Dort hieß es, dass trotz der großartigen Aktienkursentwicklung die Probleme zunähmen: Die Unzufriedenheit der Kunden wachse, die Mitarbeiter seien verärgert und der technologische Wettbewerb nehme zu. Einem Händler zufolge könnte dies die Stimmung für die Software-Aktie im insgesamt eingetrübten Umfeld zusätzlich belasten. Auf Tradegate büßten die Papiere zuletzt 1,6 Prozent ein./ck/men
Name | Aktuell | Diff.% | Börse |
---|---|---|---|
AIXTRON SE | 21,86 | +2,20 % | Xetra |
DAX PERFORMANCE INDEX | 18.001,60 | +0,59 % | Xetra |
EURO STOXX 50 | 4.921,48 | +0,63 % | STOXX |
INFINEON TECHNOLOGIES AG | 31,435 | +0,32 % | Xetra |
SAMSUNG ELECTRONICS CO. LTD. REG .. | 40,5999 | -29,70 % | FINRA other OTC Issues |
SAP SE | 170,72 | +1,29 % | Xetra |
X-DAX PERFORMANCE-INDEX | 18.031,43 | +0,53 % | Xetra |