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APA ots news: PRODUKTIVITÄTSBERICHT 2025: STRUKTURWANDEL ALS CHANCE FÜR...
Mi, 03.12.25 10:06· Quelle: dpa-AFX
APA ots news: PRODUKTIVITÄTSBERICHT 2025: STRUKTURWANDEL ALS CHANCE FÜR WETTBEWERBSFÄHIGKEIT UND BESCHÄFTI-GUNG
Produktivitätsrat warnt vor Deindustrialisierung - Standortpolitik als Schlüssel Wien (APA-ots) - "Wir beobachten Anzeichen einer Deindustrialisierung . Dies gibt berechtigten Anlass zur Sorge um Wertschöpfung und Arbeitsplätze am Industriestandort Österreich. Steigende Energie- und Lohnstückkosten, geopolitische Spannungen und bekannte strukturelle Schwächen erhöhen den Wettbewerbsdruck auf viele Unternehmen. Dieser Strukturwandel bietet jedoch auch die Chance, wirtschaftliche Strukturen zu erneuern, die technologische Leistungsfähigkeit auszubauen und neue Formen industrieller Wertschöpfung zu etablieren. Österreich hat dafür hervorragende Voraussetzungen: leistungsfähige Unternehmen, hochqualifizierte Beschäftigte und die Fähigkeit, Veränderung kreativ zu gestalten.", betont Christoph Badelt, der Vorsitzende des Produktivitätsrates. Der Produktivitätsrat sieht in einer vorausschauenden Standortpolitik die beste Antwort auf Deindustrialisierungstendenzen. Sie muss Rahmenbedingungen schaffen, die technologische Kompetenzen stärken, die breite Anwendung neuer Technologien fördern, Ressourcen effizienter nutzen, Verwaltungskosten senken und den Strukturwandel durch innovationsfreundliche Regeln aktiv unterstützen. Daraus leitet der Produktivitätsrat vier prioritäre Ansatzpunkte seiner Empfehlungen ab: eine moderne Forschungs-, Technologie- und Innovationspolitik (FTI), die Weiterentwicklung der Qualifikationen und des Arbeitsangebots, die Beschleunigung der Energiewende sowie eine aktivere europäische Kooperation in industrie- und handelspolitischen Fragen. Neuausrichtung der FTI-Politik durch Schwerpunktsetzungen und durchgängige Förderansätze Österreich zählt zwar zu den führenden EU-Ländern bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung, doch bleibt der Innovationsoutput hinter internationalen Spitzenreitern deutlich zurück. Gleichzeitig verändert der technologische Aufstieg Chinas die globalen Wettbewerbsbedingungen und erhöht den Druck auf heimische Unternehmen, schneller zu innovieren und Schlüsseltechnologien anzuwenden. Die Forschungsförderung sollte stärker auf strategische Schlüsseltechnologien ausgerichtet werden, um bestehende Stärkefelder auszubauen und neue Chancen für Technologieführerschaft zu schaffen. Schlüsseltechnologie-Cluster können wissenschaftliche und industrielle Kompetenzen bündeln und Wertschöpfungsketten integrieren. Zugleich gilt es, Technologiediffusion zu beschleunigen und moderne Schlüsseltechnologien gezielt in bestehende industrielle Kompetenzen zu integrieren. Flexible, technologieoffene Förderinstrumente, die entlang des gesamten Innovationsprozesses unbürokratisch kombiniert werden können, erhöhen Wirkung, Anpassungsfähigkeit und Planungssicherheit und ermöglichen eine raschere wirtschaftliche Verwertung innovativer Lösungen. Erhöhung des Arbeitskräfteangebotes und Weiterentwicklung des Humankapitals durch bessere Basisqualifikationen, Lehrausbildung und eine aktive Arbeitsmarktpolitik im Strukturwandel Österreichs Arbeitsmarkt steht zunehmend unter dem Druck des strukturellen Wandels. Während die Beschäftigung in der Industrie seit Mitte 2024 deutlich zurückging, wächst die Nachfrage in wissensintensiven Dienstleistungen. Dieser Trend belastet geringqualifizierte Personen besonders. Gleichzeitig steigt der Bedarf an mittleren Qualifikationen (insbesondere Lehrabschlüsse), die für die digitale und ökologische Transformation unverzichtbar sind. Doch ein Mangel an grundlegenden Kompetenzen erschwert den Zugang zu Aus- und Weiterbildung. Trotz eines breiten Angebots an Basisbildungsprogrammen übersteigt die Nachfrage das Angebot. Zugleich berichten Unternehmen von einem wachsenden Fachkräftemangel, insbesondere in qualifizierten technischen Berufen und der Lehrausbildung. Prognosen zeigen, dass Industrieunternehmen Personal abbauen, während sie Beschäftigung in Forschung, Innovation und IT ausbauen wollen. Um diesen Wandel erfolgreich zu bewältigen, braucht es gezielte Qualifizierungsmaßnahmen , eine Stärkung der Lehre , mehr Durchlässigkeit im Bildungssystem sowie einen Ausbau von sektoralen arbeitsmarktpolitischen Instrumenten , die unterschiedliche regionale Anpassungsprozesse unterstützen und nachweislich wirksam sind. Klare Ausbaupläne für die Energiewende: Nur beschleunigter Umbau senkt langfristig die Kosten Die Entwicklung der Energiekosten stellt für viele österreichische Industriebetriebe einen erheblichen Wettbewerbsnachteil dar. Zwar sind die Preise zuletzt gesunken, doch ist langfristig mit einem deutlich höheren Niveau als vor 2022 zu rechnen. Die betrieblichen Anpassungsspielräume bleiben begrenzt, während hohe Investitionen für die Energiewende notwendig sind. Unsicherheiten über die Versorgung mit grüner Energie verstärken den Strukturwandel zusätzlich. Kurzfristige staatliche Hilfen können entlasten, dürfen jedoch notwendige Investitionen nicht verzögern. Für Versorgungssicherheit, stabile Kosten und Planungssicherheit braucht es eine bundesweit abgestimmte Gesamtplanung des Ausbaus erneuerbarer Energien und der Infrastruktur nach künftigem Verbrauch sowie eine verbindliche Energieraumplanung. Dazu gehört auch ein wirksames Monitoring der Ausbauziele. Ebenso wichtig sind ein Gesetz für erneuerbare Gase, das die Produktion erneuerbarer Gase in Österreich regelt, die Förderung von Wasserstoffprojekten und der Ausbau von CO-Abscheidungstechnologien. Kurzfristige Entlastungen müssen mit strukturellen Kostensenkungen kombiniert werden, während eine stärkere europäische Koordination in Klima- und Industriepolitik und wettbewerbsfördernde Maßnahmen am Endkundenmarkt Preisstabilität und Versorgungssicherheit unterstützen. Neue Märkte erschließen - europäische Kooperation stärken, um Wettbewerbsfähigkeit zu sichern Die Erschließung neuer Absatzmärkte gewinnt für österreichische Unternehmen angesichts geopolitischer Spannungen, handelspolitischer Verwerfungen und wachsender chinesischer Konkurrenz an Bedeutung. Die erratische Zollpolitik der USA und der intensive Wettbewerb mit China stellen österreichische Exporteure vor große Herausforderungen. Eine größere Zahl an Exportmärkten mindert Risiken, erleichtert Skaleneffekte und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit. Voraussetzung dafür sind jedoch verlässliche und harmonisierte rechtliche Rahmenbedingungen, insbesondere im europäischen Binnenmarkt, wo unterschiedliche nationale Vorschriften weiterhin Markteintrittsbarrieren darstellen. Die konsequente Umsetzung der EU- Binnenmarktstrategie , die Harmonisierung von Regulierungen und das geplante optionale EU-Unternehmensrecht können den Zugang zu neuen Märkten erheblich erleichtern. Gleichzeitig muss die Wirksamkeit europäischer Instrumente gegen wettbewerbsverzerrende Praktiken von Handelspartnern evaluiert werden, um die Maßnahmen gegebenenfalls weiterzuentwickeln. Bereits ausverhandelten Handelsabkommen (z. B. Mercosur) sollte die Bundesregierung zustimmen. Eine aktive, europäisch ausgerichtete Industrie- und Handelspolitik ist entscheidend, um Unternehmen zu unterstützen, neue Absatzkanäle zu erschließen, Wettbewerbsnachteile abzubauen und ihre Innovationskraft international stärker zur Geltung zu bringen. Aufgaben und Zusammensetzung des Produktivitätsrates Der 2022 gegründete Produktivitätsrat analysiert die langfristige Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit Österreichs und gibt in seinem jährlichen Bericht an den Nationalrat auch Empfehlungen an die Bundesregierung. Das fünfköpfige Gremium unter dem Vorsitz von Christoph Badelt, auch Präsident des Fiskalrates, wird von einem Büro unterstützt, das an der Oesterreichischen Nationalbank angesiedelt ist. Der aktuelle Produktivitätsbericht 2025 steht zum Download zur Verfügung: Produktivitätsrat - PROD-Jahresbericht 2025 . Rückfragehinweis: Büro des Produktivitätsrates Dr. Andreas Reinstaller Telefon: +43(0)676 6672574 E-Mail: andreas.reinstaller@produktivitaetsrat.at Website: https://www.produktivitaetsrat.at/ Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/36191/aom *** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT *** OTS0058 2025-12-03/10:01
Die Billigung des Basisprospekts durch die BaFin ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen.
Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor Sie eine
Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend zu informieren, insbesondere über die potenziellen Risiken und Chancen des
Wertpapiers.
Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann.
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