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PEKING (dpa-AFX) - Trump, Zölle, Sanktionen: FĂŒr europĂ€ische Firmen in China sind nach EinschĂ€tzung der Handelskammer der EU die Aussichten so unklar wie lange nicht. "Es ist wahrlich einmalig, dass wir uns in einer Lage befinden, in der so viel ein reines Ratespiel ist", sagte KammerprĂ€sident Jens Eskelund in Peking. Angesichts der AmtseinfĂŒhrung von Donald Trump als neuer US-PrĂ€sident am 20. Januar sei es unmöglich, sich eine Meinung darĂŒber zu bilden, wie die Welt in drei Wochen aussehen werde.
Trump hatte mit weiteren Zöllen auf chinesische Produkte gedroht und den schwelenden Handelsstreit zwischen den beiden gröĂten Volkswirtschaften der Welt angefacht. Beide Staaten sanktionieren jetzt schon immer wieder Firmen des jeweils anderen Landes. Die USA verlangen bereits hohe Zölle auf einige chinesische Produkte wie E-Autos oder Solarzellen. Peking kontert etwa mit Exportkontrollen fĂŒr wichtige Rohstoffe.
Isolierung des China-GeschÀfts
Die Anspannung im Welthandel spĂŒren auch europĂ€ische Firmen in China. Einem Bericht der EU-Handelskammer zufolge isolieren europĂ€ische Firmen zunehmend ihr China-GeschĂ€ft vom Rest ihrer internationalen TĂ€tigkeiten, um nicht durch chinesische Vorgaben benachteiligt zu werden. Besonders betroffen ist laut Eskelund der Automotive-Bereich, aber auch die IT- oder Telekommunikationsbranche und die Medizinsparte.
Drei Viertel der 113 antwortenden Kammer-Mitglieder begrĂŒndeten ihre Anpassung in China damit, ihre Produkte oder Dienstleistungen auf die WĂŒnsche der Kundschaft dort einzustellen. Sie hoffen so auf einen besseren Marktzugang. Doch die MaĂnahmen garantieren dies oft nicht. Zu 36 Prozent gaben die Firmen allerdings auch an, chinesische Regelungen so einzuhalten. Dazu zĂ€hlt die Vorgabe Pekings, bei öffentlichen Ausschreibungen rein in China hergestellte Produkte zu bevorzugen. 24 Prozent erklĂ€rten auĂerdem, sich so vor geopolitischen Risiken zu schĂŒtzen.
Isolierung problematisch
Ein groĂer Knackpunkt sind Sicherheitsbedenken chinesischer Firmen beziehungsweise Kunden, die von EU-Unternehmen kaufen. Diese wollen damit sicherstellen, dass ihre Produkte Chinas Vorgaben erfĂŒllen und nicht Exportkontrollen von Drittstaaten zum Opfer fallen. "Das ist ein mĂ€chtiger Antrieb fĂŒr europĂ€ische Firmen, in China zu lokalisieren", erklĂ€rte Eskelund. Die Firmen mĂŒssten ihren Kunden zeigen, dass sie ein chinesisches Produkt herstellten und auf eine chinesische Lieferkette setzten.
Zwar lohnt sich die Isolierung trotz hoher Kosten fĂŒr einige Firmen derzeit noch. Doch die EU-Kammer mahnt an, dass die Unternehmen dadurch weniger effizient und global wettbewerbsfĂ€hig wĂŒrden. In Forschung und Entwicklung etwa hĂ€tten die Firmen so doppelte Arbeit, um zusĂ€tzlich an einem fĂŒr China kompatiblem Produkt zu arbeiten. Das kostet viel und ist weniger effizient. Auch die Isolierung der IT-Systeme in China zur Befolgung chinesischer Richtlinien, trage dieselben Folgen nach sich, erklĂ€rte die EU-Kammer./jon/DP/zb
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