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Börse Frankfurt-News: Wochenausblick: Neuer Zollschock schnell verdaut
Mo, 26.05.25 11:54· Quelle: dpa-AFX
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Nach dem Rücksetzer am Freitag sieht es zu Beginn der neuen Woche schon wieder nach Erholung aus. Dennoch bleibt die Verunsicherung. Die zeigt sich an den Anleihemärkten stärker als an den Aktienmärkten - mit hohen Zinsen für US-Treasuries.
26. Mai 2025. Dass US-Präsident Trump am Freitag überraschend Zölle von 50 Prozent auf EU-Exporte in die USA angekündigt hat, konnte die Märkte nur kurz aus dem Tritt bringen. Nach einem Telefonat mit EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen kündigte Trump ohnehin an, die Einführung von Anfang Juni auf den 9. Juli zu verschieben. Der DAX war am Freitag zunächst bis auf drei Punkte an sein jüngstes Allzeithoch bei 24.152 Punkten herangerückt, verlor nach der Zolldrohung dann aber kräftig und ging mit 23.630 Zählern aus dem Handel. Am Montagmorgen steht er schon wieder bei rund 23.950 Punkten. Auch der Stoxx Europe 600 zeigt sich erholt.
"Aufwärtstrend nicht in Gefahr"
"Es könnte sein, dass sich die Marktteilnehmer so langsam an die Drohungen des US-Präsidenten gewöhnen", bemerkt Charttechniker Christoph Geyer. Ohnehin benötige jeder Aufwärtstrend auch zwischenzeitliche Korrekturen. Was der Auslöser für solche Gegenbewegungen im Aufwärtstrend sei, sei am Ende gleichgültig. Technisch betrachtet habe sich der DAX erwartungsgemäß verhalten. "Der Rückgang lieft nahezu exakt bis in den Unterstützungsbereich und an die 21-Tage-Durchschnittslinie. Entsprechend haben die Indikatoren Verkaufssignale generiert", erläutert er. Geyer sieht nun gute Chancen auf einen Wiederanstieg über den Stand von Freitag. Auch die Umsätze sprächen gegen einen neuen Trend.
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US-Staatsverschuldung bereitet Sorgen
Claudia Windt von der Helaba weist allerdings auch auf die zunehmend in den Fokus rückende US-Verschuldung. Die hatte die Renditen von US-Staatsanleihen vergangene Woche deutlich in die Höhe getrieben. "Mit den neuerlichen Steuersenkungen würde der ohnehin schon völlig aus den Fugen geratene US-Haushalt - wenn sich Repräsentantenhaus und Senat einigen - um Billionen US-Dollar erhöht werden", erklärt sie.
"Für Investoren heißt es: Stay cool!"
Jens Herdack von der Weber Bank sieht die Aktienmärkte weiter im Spannungsfeld zwischen ordentlichen Gewinnentwicklungen und anhaltender Verunsicherung. Die Unternehmen wüssten nicht, wie sie mit den sich permanent ändernden Entwicklungen im Zollstreit beziehungsweise der Regelungswut der US-Administration in immer neuen Sektoren umgehen sollten. "Für Investoren heißt es: Stay cool!", bemerkt er. Statistisch gesehen sei es äußerst problematisch für die langfristige Rendite, wenn man einige der besten Aktientage verpasse. "Gleichzeitig wird die zurückliegende Korrektur wohl nicht die letzte des Jahres gewesen sein. Investoren sollten also eine gewisse Gelassenheit mitbringen."
Höhepunkt Nvidia-Zahlen
In den kommenden Tagen stehen nur noch wenige Quartalsberichte zur Veröffentlichung an. Die meisten großen Unternehmen haben bereits berichtet. Mit einer wichtigen Ausnahme: Nvidia. "Nvidia hat die zweithöchste Marktkapitalisierung im S&P 500 und gilt als zentraler Gradmesser für die KI-Euphorie. Entsprechend wichtig sind die Quartalszahlen am Mittwoch nach US-Börsenschluss", bemerkt Ulrich Kater von der DekaBank.
Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftsdaten
Montag, 26. Mai
USA: Feiertag (Memorial Day). Die Märkte bleiben geschlossen.
Dienstag, 27. Mai
11.00 Uhr. Economic Sentiment Mai. Laut DekaBank ist für die wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone nach dem soliden ersten Quartal für das laufende mit einer leichten Verlangsamung der Konjunkturdynamik zu rechnen. Das werde auch das Economic Sentiment der EU-Kommission zeigen. In regionaler Betrachtung fehle weiterhin die Unterstützung aus Deutschland, in der sektoralen Abgrenzung fehlten die Impulse aus der Industrie.
14.30 Uhr. USA: Auftragseingang langlebige Güter April. In den US-Auftragseingängen könnte sich der Helaba zufolge schon ein erster Hinweis auf die künftige Investitionsbereitschaft finden. Sie rechnet mit einem Minus um 8 Prozent gegenüber dem Vormonat.
Mittwoch, 28. Mai
9.55 Uhr. Deutschland: Arbeitslosenzahlen Mai. Die Zahl der Arbeitslosen wird wohl zum 29. Mal in Folge ansteigen und das Corona-Hoch erstmals wieder übertreffen, meint die DekaBank. Ein weiterer Anstieg auf über drei Millionen sei angesichts der schwachen Konjunktur perspektivisch noch zu erwarten.
20.00 Uhr. USA: Protokoll der US-Notenbanksitzung vom 6./7. Mai.
Donnerstag, 29. Mai
Deutschland: Feiertag (Christi Himmelfahrt). Normaler Handel an den Marktplätzen der Deutschen Börse.
Freitag, 30. Mai
14.00 Uhr. Deutschland: Verbraucherpreise Mai. Im Mai dürfte die Inflationsrate der Commerzbank zufolge leicht von 2,1 auf 2 Prozent gefallen sein. Auch die Kernteuerungsrate sei wohl zurückgegangen, befinde sich aber weiter auf höherem Niveau.
14.30 Uhr. USA: Preisindex Konsumausgaben ohne Nahrungsmittel und Energie April. Der für die US-Notenbankpolitik maßgebliche Inflationsindikator dürfte laut Helaba Auskunft über erste Auswirkungen der Zollmaßnahmen auf die Teuerungsrate geben.
Von Anna-Maria Borse, 26. Mai 2025, © Deutsche Börse AG
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
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