FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax
Dass das deutsche Börsenbarometer seine bisherige Bestmarke toppen könnte, hält Portfoliomanager Thomas Altmann angesichts der dünnen Handelsumsätze für gut möglich. Die meisten großen Investoren haben ihre Bücher für 2023 nämlich bereits geschlossen, sodass daher selbst kleinere Käufe größere Auswirkungen für Einzelwerte, aber auch den Dax selbst haben können.
Nach einem börsenmäßig 2022 ist das zu Ende gehende Jahr für Anleger wieder ein Erfolg. Das Plus des Dax summiert sich aktuell auf rund 20 Prozent. Den Großteil seiner bisherigen Jahresgewinne fuhr der Leitindex - angetrieben von einer sinkenden Inflation und der Hoffnung auf bald fallende Leitzinsen - Ende Oktober bis Mitte Dezember ein. Im Vorjahr hatten die Anleger dagegen einen Verlust von etwas mehr als zwölf Prozent verkraften müssen.
Im nachrichtlich dünnen Geschehen legten die Aktien von Bayer unter den Dax-Spitzenwerten um 2,3 Prozent zu. Nach einer Reihe von Niederlagen gewann der Agarchemie- und Pharmakonzern einen Glyphosat-Rechtsstreit in den USA. Das sei, so sagte ein Händler, zwar ein "kleiner Lichtblick, aber die Geschichte ist längst nicht vorbei".
Wie schwer die Glyphosat-Prozesse sowie ein Rückschlag bei der Entwicklung eines wichtigen Medikamentenkandiaten und auch eine Eintrübung des Agrar-Geschäftsumfeldes die Bayer-Papiere in diesem Jahr belastet haben, lässt sich am Kurs der Aktie im bisherigen Jahresverlauf ablesen: Hier steht aktuell ein Verlust von fast 31 Prozent zu Buche, womit Bayer nach dem Energietechnik-Unternehmen Siemens Energy und dem Online-Modehändler Zalando von den Dax-Werten am schlechtesten gelaufen ist. Zalando zeigten sich unverändert, was auf einen aktuellen Jahresverlust von knapp 36 Prozent hinausläuft.
Siemens Energy als Favorit im Leitindex an diesem Mittwoch legten um 5,6 Prozent zu. Der Jahresverlust beläuft sich damit immer noch auf rund 32 Prozent. Die Papiere profitieren aktuell - wie andere Aktien aus dem Umfeld der Erneuerbaren Energien - von Großaufträgen für Vestas. Der dänische Hersteller von Windkraftanlagen erhielt aus den USA und Australien Großaufträge im Volumen von zusammen rund 1,2 Gigawatt Leistung. Das hellte die Branchenstimmung auf.
So gewannen die Anteile des Vestas-Konkurrenten Nordex an der MDax-Spitze 3,8 Prozent. Allerdings haben auch sie im Jahresverlauf bisher knapp 23 Prozent eingebüßt und gehören somit zu den Schlusslichtern am deutschen Aktienmarkt.
Hapag-Lloyd büßten außerhalb der Dax-Familie 5,1 Prozent ein. Allerdings hatte der Kurs sich seit Mitte Dezember auch um bis zu fast 43 Prozent erholt. Der Wettbewerber A.P. Moller-Maersk gab derweil bekannt, nach einer Pause wegen vermehrter Angriffe bald wieder Schiffe durchs Rote Meer fahren zu lassen./ck/mis
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
Name | Aktuell | Diff.% | Börse |
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A.P. MOLLER-MAERSK B | 12.465,00 | -0,24 % | Nasdaq Copenhagen |
BAYER AG | 28,24 | +0,66 % | Xetra |
DAX PERFORMANCE INDEX | 18.497,94 | +0,01 % | Xetra |
HAPAG-LLOYD AG NAMENS-AKTIEN O.N. | 174,10 | +1,22 % | Xetra |
MDAX PERFORMANCE INDEX | 26.716,80 | -0,33 % | Xetra |
NORDEX SE | 14,42 | -1,44 % | Xetra |
SIEMENS ENERGY AG | 24,82 | -4,65 % | Xetra |
VESTAS WIND SYSTEMS A/S | 192,85 | -0,87 % | Nasdaq Copenhagen |
ZALANDO SE | 24,25 | -0,08 % | Xetra |