NEW YORK (dpa-AFX) - Die Furcht vor weiter steigenden Leitzinsen hat die US-Börsen am Dienstag stark belastet. Als Bürde erwies sich, dass die Rendite zehnjähriger US-Anleihen nach robusten Daten vom Arbeitsmarkt auf den höchsten Stand seit 16 Jahren geklettert war. Ein starker Arbeitsmarkt könnte die Notenbank Fed dazu veranlassen, noch stärker gegen die hohe Inflation vorzugehen - mit entsprechend negativen Konsequenzen für die Wirtschaft und damit den Aktienmarkt.
Der Dow Jones Industrial
Das Mitglied der US-Notenbank Fed, Loretta Mester, sieht bereits die Notwendigkeit einer weiteren Zinserhöhung bis zum Jahresende im Kampf gegen die hohe Inflation. "Ich fürchte, dass wir den Leitzins in diesem Jahr noch einmal anheben müssen", sagte die Präsidentin der regionalen Notenbank von Cleveland. Danach sollte das Zinsniveau für einige Zeit auf dem erhöhten Niveau gehalten werden, um die Teuerung wieder zurück auf das von der Notenbank anvisierte Ziel von zwei Prozent zu drücken.
Die Entscheidung sei aber datenabhängig, bekräftigte Mester. Zuletzt waren US-Konjunkturdaten unerwartet stark ausgefallen, was für die Notwendigkeit einer weiteren Zinserhöhung spricht. In das Bild passte die Meldung vom Dienstag, dass es im August überraschend viele offene Stellen in den USA gab. Daraufhin machten die Renditen noch einmal einen Sprung nach oben. Hohe Zinsen aber lassen Aktien im Vergleich zu neu ausgegebenen, verzinslichen Anlagen in einem dunkleren Licht erscheinen.
Die schwächsten Dow-Werte waren die Aktien des Softwareherstellers Microsoft, der Baumarktkette Home Depot, des Kreditkartenanbieters American Express und der Bank Goldman Sachs mit einem Minus von bis zu 3,9 Prozent. Sie litten damit besonders unter der Aussicht auf eine konjunkturelle Abkühlung im Zuge weiter steigender Zinsen. Denn dadurch werden Kredite sowie Investitionen verteuert, was das Wirtschaftswachstum dämpft.
Unter den größten Verlierern im S&P 500 sackten die Papiere von McCormick um 8,5 Prozent ab. Der Gewürzhersteller hatte mit frischen Umsatz- und Gewinnzahlen die Markterwartungen verfehlt.
Am Aktienmarkt stand ansonsten die Pharmasparte im Fokus. Der Konzern Eli Lilly will Point Biopharma übernehmen. Den Point-Aktionären werde ein Kaufgebot von 12,50 Dollar je Aktie in bar unterbreitet, hieß es. Die Transaktion, die von den Verwaltungsräten beider Unternehmen genehmigt wurde, soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Die Aktien von Point schnellten um fast 85 Prozent auf 12,36 Dollar in die Höhe, während die Lilly-Papiere um 2,4 Prozent fielen.
Der Euro
Am US-Rentenmarkt fiel der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) zuletzt um 0,66 Prozent auf 106,62 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg auf 4,8 Prozent./la/he
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
Name | Aktuell | Diff.% | Börse |
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AMERICAN EXPRESS CO | 235,64 | -0,62 % | NYSE |
DOW JONES INDUSTRIAL AVERAGE | 38.239,66 | +0,40 % | DOW JONES |
ELI LILLY AND COMPANY | 733,51 | +1,19 % | NYSE |
EURO / US-DOLLAR (EUR/USD) | 1,0692 | +0,13 % | Bitstamp Currencies |
GOLDMAN SACHS GROUP INC | 427,57 | +1,79 % | NYSE |
HOME DEPOT INC., THE | 335,09 | +0,94 % | NYSE |
MCCORMICK & COMPANY INC | 75,73 | +0,22 % | NYSE |
MICROSOFT CORP. | 406,32 | +1,82 % | Nasdaq |
NASDAQ 100 | 17.718,2987 | +1,65 % | Nasdaq Global Indices |
S&P 500 | 5.099,96 | +1,02 % | FactSet Internal |