BERLIN (dpa-AFX) - Die Haushälter im Bundestag haben geplante Kürzungen bei den Freiwilligendiensten fast vollständig zurückgenommen. Sie stockten die Finanzierung für 2024 in der Nacht zum Freitag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur um 80 Millionen Euro auf. 53 Millionen davon entfallen auf den Bundesfreiwilligendienst. Für das freiwillige soziale Jahr, das freiwillige ökologische Jahr und den Internationalen Jugendfreiwilligendienst gibt es 27 Millionen extra.
"Angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen sind diese Zuwächse ein großer Erfolg", betonte der Grünen-Haushaltspolitiker Bruno Hönel. SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich erklärte: "Damit wären auch im nächsten Jahr die Freiwilligendienste und der Bundesfreiwilligendienst vollständig ausfinanziert."
Auch Kürzungen bei den Jugendmigrationsdiensten und den sogenannten Respekt-Coaches gegen Antisemitismus wurden zurückgenommen. Insgesamt soll der Etat von Familienministerin Lisa Paus (Grüne) um fast 230 Millionen Euro aufgestockt werden. Ihr Etat sei "zentral für unser demokratisches und gesellschaftliches Miteinander", sagte Grünen-Chefhaushälter Sven-Christian Kindler. Ehrenamtliches Engagement sei systemrelevant.
Der Haushaltsausschuss nimmt in der Bereinigungssitzung letzte Änderungen am Entwurf für den Bundeshaushalt vor. Weil nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts noch viele Fragen offen sind, soll der finale Ausschuss-Beschluss jedoch erst am Donnerstag fallen. Am 1. Dezember soll der Etat 2024 dann im Bundestag beschlossen werden./tam/DP/mis