TALLINN (dpa-AFX) - Nach Finnland hat nun auch Estland Migranten an der russischen Grenze ohne gültige Papiere registriert. Nach Angaben von Innenminister Lauri Läänemets hat Russland acht somalischen Bürgern trotz fehlender Dokumente die Weiterreise in das baltische EU- und Nato-Land ermöglicht. Mangels gültigen Schengen-Visums oder einer Aufenthaltserlaubnis sei den Migranten an der Grenzstation in Narva die Einreise untersagt und sie zurückgeschickt worden, sagte er am Donnerstag auf der Regierungspressekonferenz in Tallinn.
Läänemets berichtete weiter, dass an russischen Grenzpunkten weitere Personen gesichtet worden seien. Estlands Grenzschutz werde alles unternehmen, um zu verhindern, dass sich die Situation weiterentwickle und es zu mehr Migrationsversuchen komme, sagte er. Der Minister fügte hinzu, dass sich die Migranten dies alles kaum selbst ausgedacht haben dürften: "Ohne die entsprechenden Rechte sollte ihnen nicht gestattet sein, die russische Grenze zu überschreiten".
Nach Angaben von Läänemets koordiniert Estland seine Aktivitäten auch mit Finnland, das zuletzt eine wachsende Zahl von Migranten an der russischen Grenze registriert hatte und Grenzpunkte schließen will. "Die Botschaft, die wir senden, ist: So kann man nicht über Estland in die Europäische Union einreisen", sagte er./awe/DP/stw