BERLIN (dpa-AFX) - Der Deutsche Städtetag weist auf Beratungsbedarf für Verbraucher und Gewerbe zur künftigen Wärmeversorgung hin. "Wichtig wäre auch, dass Bund und Länder flächendeckend Beratungsstrukturen für die künftige Wärmeversorgung aufbauen", sagte Städtetagspräsident Markus Lewe der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Nötig seien ausreichend lokale Beratungsangebote von Energieagenturen für Hauseigentümer und Handwerker. Der Bundestag will an diesem Freitag das Wärmeplanungsgesetz beschließen.
Nach dem Wärmeplanungsgesetz sollen Großstädte bis Mitte 2026 Wärmepläne vorlegen, die restlichen Kommunen bis Mitte 2028. Das Thema ist eng verzahnt mit dem Heizungsgesetz, das das Heizen durch einen schrittweisen Austausch von Öl- und Gasheizungen klimafreundlicher machen soll. Im Kern sieht es vor, dass künftig jede neu eingebaute Heizung auf Basis von 65 Prozent erneuerbaren Energien betrieben werden soll. Es soll Anfang 2024 in Kraft treten - aber unmittelbar erst einmal nur für Neubaugebiete gelten. Für Bestandsbauten soll eine kommunale Wärmeplanung maßgeblich sein, anhand der Eigentümer entscheiden sollen, was sie machen.
Lewe begrüßte das Vorhaben zwar grundsätzlich, nannte die Pflicht zur Ausarbeitung der Wärmepläne und den Um- und Ausbau der Wärmenetze aber eine Mammutaufgabe. "Der Bund sollte deshalb die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze für die kommenden Jahre auf drei Milliarden Euro pro Jahr aufstocken", verlangte er. Der Zeitplan für die Vorlage von Wärmeplänen sei knapp. "Das ist zeitlich auf Kante genäht, für die Städte bleibt da kein Puffer. Schon jetzt erleben wir, dass Kommunen bei den Planungs- und Beratungsbüros Schlange stehen." Die Länder müssten das Gebäudeenergiegesetz und das Wärmeplanungsgesetz deshalb schnell in Landesrecht umsetzen, forderte Lewe./hrz/DP/zb