TEL AVIV/BEIRUT (dpa-AFX) - Die Gefechte an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon sind auch am Donnerstag weitergegangen. Israels Armee griff nach eigenen Angaben zwei Gruppen von Terroristen an. Die Soldaten hätten mit Artilleriebeschuss unter anderem auf eine Bedrohung reagiert, die die Armee nicht näher konkretisierte. Im Norden des Landes sei Raketenalarm ausgelöst worden. Mehrere aus dem Libanon abgefeuerte Mörsergranaten seien identifiziert worden, hieß es in einer späteren Erklärung. Das Militär griff demnach das Abwurfgerät an.
Außerdem hätten Terroristen mehrere Panzerabwehrraketen auf Posten des israelischen Militärs abgefeuert. Die Soldaten reagierten nach eigenen Angaben "mit Panzern und Artilleriebeschuss".
Die proiranische Hisbollah im Libanon erklärte, Grenzgebiete in Israel mit Lenkraketen angegriffen zu haben. Einer libanesischen Sicherheitsquelle zufolge feuerte das israelische Militär mit Artillerie auf Ziele in libanesischen Grenzgebieten. In einer weiteren Erklärung hieß es, dass die Hisbollah-Miliz am Nachmittag außerdem israelische Soldaten mit Raketen attackiert habe.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober nach dem Überfall der Hamas auf Israel, bei dem Terroristen Massaker an Zivilisten anrichteten, hat sich die Lage auch an der Grenze zum Libanon zugespitzt. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006. Bei Gefechten zwischen der israelischen Armee und der proiranischen Hisbollah gab es auf beiden Seiten bereits Tote, darunter auch Zivilisten.
Die Hisbollah hat Verbindungen zur im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas und gilt als einflussreicher und schlagkräftiger. Zudem gilt sie als wichtigster nichtstaatlicher Verbündeter des Irans und zählt zur selbst ernannten "Widerstandsachse", einer Front von Milizen mit dem Ziel, Irans Erzfeind Israel zu bekämpfen./cir/DP/men