PARIS/BERLIN (dpa-AFX) - Im vergangenen Winter halfen Frankreich und Deutschland sich mit Strom und Gas aus, damit es bei Engpässen in den Wohnungen nicht kalt und dunkel wurde. Nun sind beide Länder besser gerüstet und sehen dem kommenden Winter entspannter entgegen - Risiken für die Versorgung sind aber nicht ganz behoben, wie die Behörden beider Länder mitteilten. In Frankreich ist die Mehrzahl der Atomkraftwerke wieder am Netz, nachdem im vergangenen Winter viele wegen Wartungsarbeiten ausfielen und das Atomstromland auf Importe setzen musste. Deutschland hat in schwimmende Flüssiggasterminals investiert, um Ersatz für wegfallende russische Gaslieferungen herbeischaffen zu können.
Wie schon im vergangenen Winter wird in Frankreich und Deutschland auf die Sparsamkeit der Verbraucher gesetzt, neben dem milden Wetter trug diese dazu bei, dass es nicht zu Engpässen kam. Trotz derzeit voller Gasspeicher weisen die Netzbetreiber darauf hin, dass die Vorräte bei einem ungewöhnlich strengen Winter knapp werden könnten. Bei der Stromerzeugung können in Deutschland zur Sicherung der Energieversorgung im Winter wieder Braunkohlekraftwerke in den Strommarkt zurückkehren. Die Reserve wird reaktiviert, um Gas in der Stromerzeugung einzusparen und dadurch Versorgungsengpässen mit Gas in der kommenden Heizperiode vorzubeugen.
Wohl kaum eine Rolle spielen dürfte im anstehenden Winter die einzige Ferngasleitung zwischen Deutschland und Frankreich, die bei Gersheim-Medelsheim im Saarland die Grenze quert und im vorigen Jahr als Symbol der deutsch-französischen Kooperation im Fokus der Öffentlichkeit stand. Die Leitung wird inzwischen nur noch sporadisch genutzt und die transportierten Gasmengen sind sehr überschaubar./evs/DP/zb