BERLIN (dpa-AFX) - Familienunternehmen schauen mit immer größeren Sorgen auf die Wirtschaftslage in Deutschland. Die Geschäftslage und Erwartungen der Familienunternehmer hätten sich "drastisch verschlechtert", teilten die Verbände "Die Familienunternehmer" und "Die jungen Unternehmer" unter Verweis auf eine neue Konjunkturumfrage mit. "Die Stimmung unter den Familienunternehmern ist düster und ihre Geschäftserwartung geradezu mies", betonte Marie-Christine Ostermann, Präsidentin der Familienunternehmer.
Immer mehr Unternehmer hielten sich mit Investitionen in ihr Unternehmen zurück, hieß es. Nur noch 24 Prozent wollten ihr Unternehmen durch Investitionen erweitern. Auch die Ersatzinvestitionen seien weiter rückläufig. Die Unternehmen zehrten von der Substanz. Größtes Hemmnis für Investitionen sei der Aufwand für Bürokratie beziehungsweise eine Überregulierung. Weiter hieß es, jeder fünfte Unternehmer wolle Arbeitsplätze reduzieren.
Ostermann forderte die Bundesregierung auf, auf die "Warnzeichen" zu reagieren. Um die Wirtschaftskraft des Mittelstands zu erhalten und wieder voranzubringen, werde das von der Bundesregierung geplante Wachstumschancengesetz allein nicht genügen - dieses sieht steuerliche Entlastungen von sieben Milliarden Euro pro Jahr vor. Sarna Röser, Bundesvorsitzende der Jungen Unternehmer, sagte, der Wirtschaftsstandort Deutschland sei für viele Unternehmer zu bürokratisch und die Wirtschaftspolitik zu unberechenbar geworden. "Um den deutschen Ruf als Wirtschaftsnation, Industrieland und Technologievorreiter zu retten, müssen die Rahmenbedingungen dringend für alle Unternehmen verbessert werden."/hoe/DP/zb