TEL AVIV/GAZA (dpa-AFX) - Militante Palästinenser im Gazastreifen haben am Freitag eine weiterreichende Rakete bis in den Norden Israels geschossen. Das israelische Militär teilte mit, das Geschoss sei offenbar erfolgreich abgefangen worden.
Israelische Medien berichteten, die Rakete sei von dem Raketenabwehrsystem "David's Sling" (Davids Steinschleuder)getroffen worden. Nach Medienberichten heulten unter anderem östlich der Hafenstadt Haifa die Warnsirenen. Die Entfernung bis zum Gazastreifen beträgt mehr als 160 Kilometer.
Der militärische Arm der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas teilte mit, es sei eine Rakete des Typs "Ajasch-250" auf das feindliche Gebiet gefeuert worden. Es handele sich um eine Reaktion auf "Vertreibung von und Massaker an Zivilisten" durch Israel im Gazastreifen.
Nach Angaben der israelischen Armee sind seit dem Massaker von Hamas-Terroristen im israelischen Grenzgebiet am Samstag mehr als 6000 Raketen aus dem Gazastreifen abgefeuert worden. Israel hat seit dem Großangriff der Hamas mehr als 1300 Tote zu beklagen.
Vor einer erwarteten Bodenoffensive hat das israelische Militär mehr als eine Million Palästinenser im Norden des Küstenstreifens zur Evakuierung aufgefordert. Demnach sollten sich die Menschen in ein Gebiet südlich des Wadis Gaza begeben, das etwa in der Mitte des nur 40 Kilometer langen Gebiets liegt.
Die Vereinten Nationen forderten Israel umgehend auf, die Anweisung zu widerrufen. Es drohe eine "katastrophale Situation". Bei massiven israelischen Gegenangriffen wurden bisher nach Angaben des Gesundheitsministeriums mindestens 1537 Menschen getötet, 6612 Menschen wurden verletzt./le/DP/ngu