GAZA (dpa-AFX) - Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge hat vor einer dramatischen Verschärfung der humanitären Krise im Gazastreifen gewarnt. "Das Ausmaß und die Geschwindigkeit, mit der sich die humanitäre Krise entfaltet, sind erschreckend. Der Gazastreifen wird schnell zu einem Höllenloch und steht am Rande des Zusammenbruchs", hieß es am Freitag in einer Erklärung des UNRWA.
"Humanitäre Hilfe muss der Zivilbevölkerung jederzeit zur Verfügung gestellt werden", betonte das UN-Hilfswerk. "In Gaza sind mehr als zwei Millionen Menschen in diesen Konflikt verwickelt." UNRWA kämpfe dafür, sein Mandat zu erfüllen.
Die islamistische Hamas hatte am Wochenende von Gaza aus überraschend Raketenangriffe gegen Israel begonnen. Gleichzeitig drangen bewaffnete Palästinenser über Land, See und Luft nach Israel vor und griffen Menschen in mehreren Orten in Grenznähe an. Israels Armee reagierte mit massiven Bombardierungen auf Gaza.
Die laut der UN verkündete Aufforderung der israelischen Streitkräfte, dass sich mehr als eine Million Zivilisten, die im nördlichen Gazastreifen leben, innerhalb von 24 Stunden in den Süden begeben sollten, bezeichnete UNRWA als entsetzlich. "Dies wird nur zu einem noch nie dagewesenen Ausmaß an Elend führen und die Menschen in Gaza weiter in den Abgrund stürzen", hieß es. "Es ist an der Zeit, dass die Menschlichkeit die Oberhand gewinnt." Die UN-Angabe, Israel habe für die Evakuierung eine Frist von 24 Stunden gesetzt, wurde von der Armee nicht bestätigt./arb/wh/DP/ngu