BERLIN (dpa-AFX) - Verteidigungsminister Boris Pistorius will die künftige Litauen-Brigade der Bundeswehr in dem baltischen Nato-Staat im Jahr 2025 in Dienst stellen. Mit Norwegen und den Niederlanden liefen "sehr gute Gespräche", ob sie sich mit kleineren Einheiten an dem Verband beteiligen wollten, sagte der SPD-Politiker am Mittwoch in Berlin nach einer Sitzung des Verteidigungsausschusses weiter. Die Bundesregierung hatte angekündigt, als Abschreckung gegen eine von Litauen befürchtete russische Aggression 4000 Männer und Frauen fest in dem Land zu stationieren.
Es werde sich um eine schwere Kampfbrigade des deutschen Heeres handeln, die aus bereits in Deutschland bestehenden Elementen aufgestellt und dann in Litauen zusammengeführt werde, sagte der Minister. Er nannte als künftige deutsche Standorte die Hauptstadt "Vilnius und/oder Kaunas". Jedenfalls solle es keine weitere Verteilung der Truppenbestandteile in Litauen geben. Er nannte als Ziele das gemeinsame Üben und auch die Attraktivität für Familienangehörige, die Arbeitsplätze, Schulen und Versorgungsmöglichkeiten benötigten.
"Die dauerhafte Stationierung der deutschen Brigade ist ein Großprojekt. Es ist das größte Projekt in der Geschichte der Bundeswehr. Eine Stationierung dieser Größenordnung hat es noch nicht gegeben, dauerhaft nicht gegeben", sagte Pistorius.
Im zweiten Quartal kommenden Jahres solle ein Vorkommando in Litauen sein, im vierten Quartal solle die Aufstellung begonnen werden. Die Brigade werde da schon formal ihre neue Heimat haben, noch bevor die Litauer die gesamte Infrastruktur errichtet haben. Pistorius: "Das heißt nicht zwangsläufig, dass 2025 eine Brigade mit 3500 Soldatinnen und Soldaten und allem, was dazugehört, in Litauen sichtbar werden wird. Das wird definitiv nicht der Fall sein."/cn/DP/ngu