PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Mit leichtem Rückenwind von den US-Börsen hat der EuroStoxx 50
Der Leitindex der Eurozone schloss 0,37 Prozent höher auf 4540,19 Punkten und erreichte ein neues Hoch seit Sommer 2007. Der französische Cac 40
Am Mittwochabend wird die US-Notenbank Fed in Washington und am Donnerstag in Notenbanken in Frankfurt und London ihre Zinsentscheidungen bekannt geben. Vor Weihnachten werden zwar keine Zinsschritte erwartet, doch spannend wird es dennoch.
Anleger erhofften sich Signale, ab wann und wie deutlich im neuen Jahr die Fed und auch die EZB die Zinsen senken werden, schrieb Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets. "In China indes zeigen die jüngsten Preisdaten, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt den stärksten Rückgang des Verbraucherpreisindex seit drei Jahren verzeichnete, was ein Zeichen dafür ist, dass die Wirtschaft in die Deflation abrutscht."
Mit Blick auf die Branchen Europas waren vor allem Medienwerte, aber auch Aktien aus dem Einzelhandel und dem Immobiliensektor besonders gefragt. Schlusslicht dagegen war die Bergbaubranche, die unter den Daten aus China litt. Sorgen über eine schwache Nachfrage drückten auf den Preis für Eisenerz. Belastet wurden etwa Glencore, die um 4,0 Prozent nachgaben, und Rio Tinto, die 1,8 Prozent verloren.
An der Spitze des EuroStoxx 50 setzten die Aktien des Bezahldienstleisters Adyen ihre Rally fort. Sie stiegen um weitere 2,6 Prozent. Zusehends schließt sich damit die Kurslücke vom Sommer, als ein nachlassendes Wachstum schwer enttäuscht hatte. ABB legten im Stoxx 50 um 2,8 Prozent zu. Analyst Martin Wilkie von der Citigroup empfiehlt die Aktie des Automatisierungstechnik-Unternehmens nun zum Kauf und hob das Kursziel von 34 auf 42 Franken. ABB habe jüngst die Ziele für das Wachstum aus eigener Kraft nach oben geschraubt, schrieb Wilkie. Er sieht dies als ein Ausdruck der Zuversicht des Managements, in den Endmärkten von Elektrifizierung bis Automation Marktanteile zu gewinnen.
Analyst David Hayes vom Investmenthaus Jefferies brachte mit seiner Studie Bewegung in Konsumgüterwerte. Was den Lebensmittel- und Haushaltswarensektor betrifft, rät er, wählerisch zu sein und setzt im aktuellen Umfeld auf sogenannte "Value-Werte". Sie hätten bei den Gewinnmargen Luft nach oben, so etwa Danone und Henkel. Zudem präferiert er Unternehmen wie Beiersdorf und Haleon, deren Geschäftsaufstellungen nicht ausreichend in den Aktienkurs eingepreist schienen. Die vier Aktien legten zwischen 0,4 und 0,9 Prozent zu.
Moderate Verlusten erlitten Unilever und Reckitt. Hayes rät, diese Aktien eher zu meiden, da die Unternehmen erst einmal kräftig ins Geschäft investieren müssten./ck/men
Name | Aktuell | Diff.% | Börse |
---|---|---|---|
ABB LTD | 45,06 | +0,38 % | SIX Swiss Exchange |
ADYEN NV | 1.128,80 | -0,12 % | Euronext Amsterdam |
BEIERSDORF AG | 142,15 | +1,14 % | Xetra |
CAC 40 INDEX | 7.914,65 | -0,88 % | Euronext Indices |
DANONE S.A. | 59,46 | +1,36 % | Euronext Paris |
EURO STOXX 50 | 4.890,61 | -0,62 % | STOXX |
FTSE 100 | -- | -- | -- |
GLENCORE PLC | 458,70 | -0,56 % | London Stock Exchange |
HALEON PLC | 328,60 | -0,73 % | London Stock Exchange |
HENKEL AG & CO KGAA VZ | 74,00 | -0,62 % | Xetra |
RECKITT BENCKISER GROUP REGISTER .. | 4.469,00 | -0,16 % | London Stock Exchange |
RIO TINTO PLC REGISTERED SHARES .. | 5.442,00 | +0,29 % | London Stock Exchange |
UNILEVER PLC | 4.180,00 | +0,97 % | London Stock Exchange |