PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach dem jüngst starken Lauf an Europas Börsen sind die Anleger am Donnerstag etwas vorsichtiger geworden. Vor den am Freitag anstehenden Arbeitsmarktdaten aus den USA gab der EuroStoxx 50
Der französische Cac 40
Daten zur Industrieproduktion in Deutschland enttäuschten, während die aus Italien etwas besser als erwartet ausfielen, aber ebenfalls rückläufig waren. Die Industrie in der größten Volkswirtschaft der Euroregion Deutschland schwächelte im Oktober den fünften Monat in Folge. Analysten wurden von dem erneuten Rückschlag überrascht, denn sie hatten im Schnitt mit einer leicht steigenden Produktion gerechnet.
Unter den Einzelwerten rückten im EuroStoxx vor allem der französische Pharmakonzern Sanofi in den Blick. Die Aktie gab nach anfangs recht deutlichen Gewinnen zuletzt um 0,6 Prozent nach. Sanofi will noch stärker werden im Therapiefeld der immunologischen Krankheiten und daher die Forschung vorantreiben. Analyst Colin White von der UBS verwies darauf, dass das florierende Asthma- und Neurodermitis-Mittel Dupixent im neuen Jahr Umsätze nahe der 13-Milliarden-Euro-Marke erreichen könnte. Bis 2030 implizierten die Ziele von Sanofi für dieses Mittel einen Umsatz im Bereich von über 20 Milliarden Euro, in dem er jedoch mit seiner Vorhersage bereits liege, schrieb White.
In London schnellten die Aktien von Smart Metering Systems um knapp 41 Prozent auf 957 Pence hoch. Das Energie-Infrastrukturunternehmen stimmte einem Übernahmeangebot der US-Beteiligungsgesellschaft KKR in Höhe von 1,3 Milliarden Pfund oder 955 Pence je Aktie in bar zu. Nach der Übernahme soll das britische Unternehmen von der Börse genommen werden.
Ansonsten bewegten vor allem Umstufungen durch Analysten. So büßten Air France-KLM 5,8 Prozent ein und IAG 3,4 Prozent. Ryanair dagegen legten minimal zu Prozent. JPMorgan-Analyst Samuel Bland äußerte sich in einem Ausblick auf 2024 skeptisch zu klassischen Netzwerk-Fluggesellschaften. Die irische Billig-Airline Ryanair hob er dagegen auf die "Analyst Focus List" für besonders aussichtsreiche Aktien und lobte deren überdurchschnittlich gute Preispolitik, klassenbeste Margen und steigende Barmittel.
Worldline gaben im Cac 40 um 2,6 Prozent nach, während sich Adyen im EuroStoxx stabil hielten. Analyst Hannes Leitner von Jefferies blickt konjunkturseitig eher vorsichtig auf 2024. Da die Aktienmärkte der realen Entwicklung aber vorausliefen, dürften die konjunkturellen Bedenken größtenteils eingepreist sein, schrieb er in einem Branchenausblick zu europäischen Zahlungsabwicklern. Adyen gehört zu seinen bevorzugten Sektorwerten. Er hob die Aktie nun auf "Buy". Worldline indes stufte er auf "Underperform" ab.
Die Analysten von Exane BNP Paribas senkten unterdessen ihr Anlageurteil für das britische Telekomunternehmen Vodafone auf "Underperform" und das für den Luxusgüterhersteller Kering auf "Neutral". Während Vodafone 1,5 Prozent einbüßten, verloren Kering 0,9 Prozent./ck/mis
Name | Aktuell | Diff.% | Börse |
---|---|---|---|
ADYEN NV | 1.128,80 | -0,12 % | Euronext Amsterdam |
CAC 40 INDEX | 7.914,65 | -0,88 % | Euronext Indices |
EURO STOXX 50 | 4.890,61 | -0,62 % | STOXX |
FTSE 100 | -- | -- | -- |
INTERNATIONAL CONSOLIDATED AIRLI .. | 2,086 | +1,61 % | BME Continuous Market |
KERING S.A. | 322,80 | +0,72 % | Euronext Paris |
RYANAIR HOLDINGS | 1.752,00 | 0,00 % | London Stock Exchange |
SANOFI S.A. | 91,90 | -1,27 % | Euronext Paris |
VODAFONE GROUP PLC | 67,82 | +0,50 % | London Stock Exchange |
WORLDLINE S.A. | 10,80 | +10,16 % | Euronext Paris |