PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die wichtigsten europäischen Aktienmärkte haben am Dienstag keine gemeinsame Richtung gefunden. Insgesamt hielten sich die Kursausschläge aber angesichts der am Donnerstag anstehenden Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) in Grenzen. Zudem werden am Mittwoch die US-Verbraucherpreise veröffentlicht, die in die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche einfließen dürften.
Der EuroStoxx 50
In den USA war die Inflation in den vergangenen Monaten deutlich rückläufig gewesen. Warum das aber so war, sei "immer noch unklar", sagte Konstantin Oldenburger, Marktanalyst bei CMC Markets. So könnten die Zinserhöhungen der Grund sein oder aber ein verbessertes Angebot bei vielen Produkten.
Im europäischen Branchentableau schwächelte unter anderem die tags zuvor auf Erholungskurs gegangene Immobilienbranche
Die Ölpreise stiegen kräftig und erreichten Zehn-Monats-Hochs. Für die deutlichen Anstiege in jüngster Zeit trugen vor allem erhebliche Angebotsbeschränkungen durch große Förderländer bei. Saudi-Arabien und Russland wollen ihre Lieferungen mindestens bis Jahresende begrenzen.
Abgesehen von Ölaktien standen an der Londoner Börse auch die Papiere von Smurfit Kappa im Blick. Sie sackten um rund zehn Prozent ab, denn der irische Verpackungshersteller übernimmt den US-Konkurrenten WestRock. Am neuen Unternehmen werden die Aktionäre der Iren eine knappe Mehrheit halten. Laut Jefferies-Analyst Cole Hathorn fällt der für die WestRock-Titel gezahlte Bewertungsaufschlag höher aus als ursprünglich erwartet. Durch die Transaktion wird WestRock mit 11,2 Milliarden Dollar bewertet.
Für die Aktien von Campari ging es in Mailand um etwas mehr als vier Prozent abwärts. Der Chef des Spirituosenherstellers, Bob Kunze-Concewitz, kündigte zum April 2024 seinen altersbedingten Rückzug an. Zum sofortigen Co-Chef und ab April alleinigen Unternehmenslenker wurde der bislang für das Asien-Pazifik-Geschäft verantwortliche Manager Matteo Fantacchiotti bestimmt.
Einzelhandelsaktien
Die Anteile von LOreal zählten mit einem Abschlag von etwas mehr als einem Prozent zu den schwächsten Werten im EuroStoxx. Die Deutsche Bank rät zum Verkauf der Aktie des Kosmetikherstellers. Die Franzosen seien innovativ und profitabel, doch ihn sorge zunehmend, dass China mittelfristig langsamer wachsen könnte als bislang erwartet, schrieb Analyst Tom Sykes. Zudem dürfte das Wachstum mit dermatologischen Kosmetikprodukten unter einer ungünstigen demografischen Entwicklung leiden./ck/jha/
Name | Aktuell | Diff.% | Börse |
---|---|---|---|
ASSOCIATED BRITISH FOODS PLC | 2.635,00 | -1,90 % | London Stock Exchange |
CAC 40 INDEX | 8.088,24 | +0,89 % | Euronext Indices |
DAVIDE CAMPARI-MILANO N.V. | 9,388 | +0,09 % | Euronext Milan |
EURO STOXX 50 | 5.006,85 | +1,37 % | STOXX |
FTSE 100 | -- | -- | -- |
L'OREAL S.A. | 435,65 | +1,51 % | Euronext Paris |
SMURFIT KAPPA GROUP PLC | 3.428,00 | +0,76 % | London Stock Exchange |
STXE 600 OIL & GAS INDEX (PRICE) .. | 384,23 | +0,42 % | STOXX |
STXE 600 RETAIL INDEX (PRICE) (EUR) | 433,20 | +1,00 % | STOXX |
STXE600 REAL ESTATE INDEX (PRICE .. | 124,26 | +1,87 % | STOXX |
WESTROCK CO. | 47,25 | +0,94 % | NYSE |