PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Talfahrt an Europas Börsen hat sich am Freitag im Schlepptau der internationalen Börsen fortgesetzt. Die Befürchtung, dass es im September in den USA einen weiteren Zinsschritt nach oben geben könnte, prägt neuerdings gemeinsam mit den Sorgen um die chinesische Wirtschaft von Amerika bis Asien das Stimmungsbild an den Börsen.
Der EuroStoxx 50
Der Cac 40
Am Markt hieß es, die Schwäche der Aktienmärkte im August bestärke einige Anleger in der Ansicht, dass die Börsengewinne im Jahr 2023 vielleicht schon hinter ihnen lägen. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg ermittelte, sehen Experten den marktbreiten Index Stoxx Europe 600
Laut Portfoliomanager Thomas Altmann von QC-Partners bietet derzeit vor allem China Grund zur Sorge. "Die schwache chinesische Wirtschaft und die Immobilienkrise werden immer mehr zur Belastung für die Börsen weltweit", sagte er. Zuletzt beantragte der hoch verschuldete chinesische Immobilienkonzern Evergrande in den USA Gläubigerschutz.
Unter den einzelnen Branchen legte der als defensiv angesehene Versorgersektor
Das Adyen-Papier blieb im Fokus. Nach dem Kurssturz um fast 40 Prozent am Vortag wegen plötzlicher Wachstumssorgen ging es um weitere 2,9 Prozent abwärts. Nach dem schwachen Quartalsbericht des Zahlungsdienstleisters hagelte es nun Kurszielsenkungen. Einige Analysten nahmen auch ihre Kaufempfehlungen zurück. Berenberg-Analystin Tammy Qiu senkte ihr Votum auf "Hold".
Ein laut Analysten starker Ausblick des US-Chipindustrieausrüsters Applied Materials auf das laufende vierte Geschäftsquartal gab dagegen den Aktien europäischer Konkurrenten eine gewisse Unterstützung. In Amsterdam gewannen die Titel der Branchenausrüster ASML und ASM International jeweils ein Prozent.
In Zürich brachen die Aktien von U-Blox um 19 Prozent ein, nachdem das auf Halbleiterbausteine spezialisierte Unternehmen seine Zielsetzungen für das Gesamtjahr nach unten gesetzt hatte. Für das laufende dritte Quartal wurde ein deutlicher Einbruch der Geschäfte in Aussicht gestellt.
Nicht gut an kamen in einigen Bereichen außerdem gesenkte Jahresziele des amerikanischen Designer-Mode-Händlers Farfetch, dessen Papiere in New York um etwa 40 Prozent einbrachen. Dies trübte auch an den europäischen Börsen die Stimmung im Luxusgüterbereich. LVMH, Kering und Hermes verloren im EuroStoxx bis zu 1,1 Prozent./tih/he
Name | Aktuell | Diff.% | Börse |
---|---|---|---|
ADYEN NV | 1.101,20 | -2,57 % | Euronext Amsterdam |
APPLIED MATERIALS INC | 193,99 | -2,35 % | Nasdaq |
ASM INTERNATIONAL N.V. | 589,00 | -1,04 % | Euronext Amsterdam |
ASML HOLDING N.V. | 818,50 | -1,71 % | Euronext Amsterdam |
CAC 40 INDEX | 7.927,47 | -0,72 % | Euronext Indices |
CHINA EVERGRANDE GROUP | 0,0246 | -7,17 % | Tradegate |
EURO STOXX 50 | 4.905,38 | -0,32 % | STOXX |
FARFETCH LTD CLASS A | 0,0091 | -6,19 % | FINRA other OTC Issues |
FTSE 100 | -- | -- | -- |
KERING S.A. | 322,40 | +0,59 % | Euronext Paris |
LVMH MOET HENNESSY LOUIS VUITTON SE | 776,00 | +0,21 % | Euronext Paris |
STOXX EUROPE 600 INDEX | 503,99 | -0,06 % | STOXX |
STXE 600 UTILITIES INDEX (PRICE) .. | 376,00 | +0,66 % | STOXX |
STXE600 REAL ESTATE INDEX (PRICE .. | 126,78 | +0,49 % | STOXX |
U-BLOX HOLDING AG NAMENS-AKTIEN .. | 85,40 | +0,35 % | SIX Swiss Exchange |