NEW YORK (dpa-AFX) - Ein versöhnliches Ende im US-Schuldenstreit hat am Freitag die Wall Street beflügelt. Die Arbeitsmarktdaten der weltgrößten Volkswirtschaft fielen indes gemischt aus und waren für Aktienanleger ein zweischneidiges Schwert.
Der Dow Jones Industrial
In den vergangenen Tagen hatte der drohende Zahlungsausfall der US-Regierung die Anleger nervös gemacht. Nun ist das Thema abgehakt: Nach dem Repräsentantenhaus hat auch der Senat den Gesetzentwurf gebilligt, mit dem die staatliche Schuldenobergrenze in den USA vorerst ausgesetzt wird.
Der Arbeitsmarktbericht für Mai sandte widersprüchliche Signale, denn die Zahl der Beschäftigten stieg zwar überraschend stark, doch auch die Zahl der Arbeitslosen legte spürbar zu - wenn auch von einem niedrigen Niveau aus. "Die wirtschaftliche Stärke ist an sich positiv für Aktien", erklärte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Allerdings könnte der weiterhin starke Arbeitsmarkt die US-Notenbank Fed zu insgesamt mehr Zinsschritten verleiten, was für die Aktienmärkte wiederum Gegenwind verhieße. "In der Summe ist der heutige Arbeitsmarktbericht daher für den Aktienmarkt schwer zu deuten." Die nächste Zinsentscheidung der Fed steht in Mitte Juni an.
Unternehmensseitig geriet die US-Telekombranche wegen möglicher Konkurrenz durch den Online-Handelsgiganten Amazon unter Druck. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf mit der Sache vertraute Personen berichtete, erwägt Amazon ein Mobilfunkangebot für seine US-Prime-Kunden. Während an der Nasdaq die Aktien von Amazon um 1,6 Prozent zulegten, büßten T-Mobile US als Schlusslicht im Auswahlindex 6,6 Prozent ein. Im Dow gaben Verizon um 3,3 Prozent nach. AT&T sackten im S&P 100
3M sowie Dupont de Nemours gewannen etwas mehr als 8 Prozent, Chemours rund 4 Prozent und Corteva sogar 24 Prozent, nachdem Gerüchte über Vergleichszahlungen rund um Verschmutzungen durch Chemikalien die Runde machten. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg aus gut unterrichteten Kreisen berichtete, hat der Mischkonzern 3M einen vorläufigen Vergleich in Höhe von mindestens 10 Milliarden Dollar geschlossen. Dabei geht es um Ansprüche wegen Wasserverschmutzung durch sogenannte Ewigkeitschemikalien, die 3M jahrzehntelang hergestellt hatte, wie mit der Sache vertraute Personen sagten.
Zuvor hatten Dupont, Chemours und Corteva mitgeteilt, einen Vergleich rund um die Verschmutzung durch diese per- und polyfluorierten Chemikalien (PFAS) erzielt zu haben. Analysten äußerten sich positiv. Die Einigung mache zuversichtlich, dass frühere Haftungsvereinbarungen nicht überschritten werden, hieß es etwa seitens der Credit Suisse zu DuPont und den zugehörigen Spin-offs Chemours und Corteva. Das verbleibende Risiko sei nun viel begrenzter.
Einen kräftigen Kurssprung von rund 12 Prozent machen die Aktien von Lululemon, denn der Sportartikelhersteller überzeugte mit seinen Quartalsergebnissen und höheren Zielen. Biontech stiegen zudem nach frischen Zwischenergebnissen einer Krebsstudie, die das Unternehmen auf der ASCO-Jahrestagung der US-Onkologen vorlegen will, um 4,2 Prozent. Ein Antikörperkandidat gegen verschiedene solide Tumore habe "ermutigende Signale" bei einer bestimmten Form von Lungenkrebs gesendet, hieß es von den Mainzern./ck/stw
Name | Aktuell | Diff.% | Börse |
---|---|---|---|
3M COMPANY | 91,83 | +0,46 % | NYSE |
AMAZON.COM INC. | 179,62 | +3,43 % | Nasdaq |
AT&T INC. | 16,75 | +1,03 % | NYSE |
BIONTECH SE SP.ADRS | 87,21 | +0,58 % | Nasdaq |
CHEMOURS CO. LLC, THE | 27,32 | +1,07 % | NYSE |
CORTEVA INC. | 54,92 | +0,40 % | NYSE |
DISH NETWORK CORP | 5,089 | +3,86 % | Frankfurt |
DOW JONES INDUSTRIAL AVERAGE | 38.239,66 | +0,40 % | DOW JONES |
DUPONT DE NEMOURS INC. | 73,71 | +0,29 % | NYSE |
LULULEMON ATHLETICA INC. | 364,70 | +1,31 % | Nasdaq |
NASDAQ 100 | 17.718,2987 | +1,65 % | Nasdaq Global Indices |
S&P 100 INDEX | 2.418,31 | +1,42 % | CBOE |
S&P 500 | 5.099,96 | +1,02 % | FactSet Internal |
T-MOBILE US INC. | 163,96 | -0,05 % | Nasdaq |
VERIZON COMMUNICATIONS INC | 39,68 | +1,17 % | NYSE |