Modernes Leben – digitales Geld

Digital ist inzwischen normal. Die Deutschen shoppen vom Handy aus, zahlen kontaktlos und treffen sich virtuell mit Freunden und Familie – selbst Homeoffice ist inzwischen, vorangetrieben durch die Corona-Pandemie, weitestgehend selbstverständlich geworden. Auch mit dem Thema „digitale Geldanlage“ beschäftigen sich immer mehr Deutsche. Allerdings ist deren Nutzung – vor allem im Vergleich zum US-amerikanischen Markt – vergleichsweise gering. Woran das liegt und welche Chancen die Deutschen damit verpassen, darüber spricht Dirk Schwitzke, Produktmanager bei comdirect – eine Marke der Commerzbank AG (im Folgenden comdirect genannt) –, im Interview.

Herr Schwitzke, woran liegt es, dass Robo-Advisor in den USA bislang besser angenommen werden als in Deutschland?
Viele Deutsche sind nicht aktienaffin oder entdecken Wertpapiere erst jetzt für sich. Trotz Null- oder sogar Minuszinsen sparen viele von ihnen traditionell auf Spar- und Tagesgeldkonten. In anderen Ländern, vor allem im angelsächsischen Raum, ist das anders: Aktien sind dort beliebter und die Geldanlage in Wertpapiere ist weiter verbreitet. Diese unterschiedliche Wertpapieraffinität spiegelt sich auch in der Entwicklung des Robo-Advisor-Marktes wider.

Liegt es vielleicht auch daran, dass die Deutschen neuen Angeboten tendenziell zurückhaltend gegenüberstehen?
Ja, das kann im Bereich der Finanzen sicherlich ebenfalls eine Rolle spielen. Im Grunde war es „früher“ der normale Weg, eine Geldanlage über seine Hausbank abzuschließen. Die einzige Alternative dazu war, sich ein Börsenfachwissen anzueignen, um sich selbst ein Investment-Portfolio zusammenzustellen. Während Ersteres oft mit höheren Kosten verbunden sein konnte, ist Letzteres sehr zeitaufwendig und zudem nicht ganz so einfach zu bewerkstelligen. Viele Anleger setzen daher auf Sparanlagen: Die Produkte sind leicht verständlich und gelten als sicher – auch wenn sie das heute mit Blick auf die Rendite gar nicht mehr sind.

Mit digitalen Vermögensverwaltungen wie cominvest haben Anleger seit einigen Jahren eine attraktive Alternative: Denn der Robo-Advisor bietet auch Menschen, die keine Zeit und Muße haben, sich intensiv mit den Börsengeschehnissen zu beschäftigen, ein spannendes Angebot und den „betreuten Einstieg“ in eine wertpapierbasierte Anlage.

Da man die Deutschen eher als sicherheitsbedacht bezeichnen könnte: Wie „sicher“ ist denn die Geldanlage über einen Robo-Advisor?
Sicherheit ist hier ein ganz wichtiger Aspekt: Zum einen sind die meisten Anbieter wie auch cominvest BaFin-reguliert. Zum anderen stellt das investierte Vermögen, wenn es in gemanagte Fonds oder ETFs angelegt ist, Sondervermögen dar. So sind Anleger bestmöglich zum Beispiel gegen den unwahrscheinlichen Fall der Insolvenz einer Fondsgesellschaft geschützt. ETCs kommen bei cominvest nur zum Einsatz, wenn sie beispielsweise durch die physische Hinterlegung der abgebildeten Rohstoffe oder durch die Besicherung mit anderen Wertpapieren abgesichert sind. Trotzdem muss man natürlich darauf hinweisen, dass eine Geldanlage in Wertpapiere immer mit Verlustrisiken verbunden ist.

cominvest ist eine innovative Weiterentwicklung vorheriger Produkte, mit denen comdirect als einer der ersten Anbieter in Deutschland ganze Portfolios online zur Verfügung stellen konnte. Dadurch profitieren die Anleger von langjähriger Erfahrung sowie bewährten und geprüften Prozessen.

Was ich mit Blick auf Sicherheit und Geldanlage als besonders wichtig ansehe: Jeder Anleger hat ein anderes Sicherheitsbedürfnis – und fühlt sich dementsprechend mit einem anderen Maß an Risiko wohl. Deshalb bietet cominvest mit seinen Anlagestrategien 5 verschiedene Risikoprofile an, um den unterschiedlichen Risikobereitschaften seiner Kunden gerecht werden zu können.

Wie unterscheiden sich die einzelnen Risikoprofile?
Natürlich unterscheidet sich die Zusammensetzung der Portfolios: So variieren je nach Risikoprofil nicht nur minimale bzw. maximale Aktien- oder Anleihequoten, sondern auch die Berücksichtigung einzelner Assetklassen, Branchen oder Regionen. Denn das zentrale Risikomaß ist die Volatilität – und unterschiedliche Assetklassen sind unterschiedlich volatil. Jedem Risikoprofil ist ein Zielportfolio mit einer jährlichen maximalen Volatilität zugeordnet (4 %, 6 %, 10 %, 15 %, 20 %).

Und was passiert, wenn die definierten Grenzen überschritten werden?
cominvest hat nicht nur die Volatilitätsgrenzen im Auge, sondern verwaltet die Portfolios seiner Kunden aktiv auf 3 Ebenen:
Mit dem aktiven Risikomanagement prüft cominvest börsentäglich, ob die angesprochenen Volatilitätsgrenzen eingehalten werden. Werden diese Grenzen überschritten, schichtet der Robo-Advisor um und führt das Portfolio unter die vereinbarte maximale Volatilitätsgrenze zurück.

Mit dem dynamischen Portfoliomanagement überprüft cominvest – im Gegensatz zu Anbietern mit starren Soll- bzw. Musterportfolios – regelmäßig (alle 16 Wochen) die Anlageklassen, die darin befindlichen Wertpapiere und ihre Anteile je Anlagestrategie und passt sie bei Bedarf an.

Im Zuge des smarten Rebalancings screent cominvest die Kundenportfolios börsentäglich auch auf etwaige Verschiebungen in der Gewichtung der einzelnen Bestandteile durch Kursentwicklungen. Wenn diese Gewichtung von den für die jeweilige Anlagestrategie festgelegten Anteilen abweicht, führt cominvest die Portfolios im Rahmen des smarten Rebalancings zur ursprünglichen Gewichtung zurück.

Also müssen Anleger sich bei cominvest gar nicht mehr um ihre Geldanlage kümmern?
Im Prinzip muss sich der Anleger bei der Geldanlage mit cominvest um nichts kümmern und spart so wertvolle Zeit. Natürlich erhält er aber auch alle wichtigen Informationen rund um die Geldanlage mit cominvest, um die Entscheidungen des Robo-Advisors nachzuvollziehen und sich über das Anlagegeschehen zu informieren.

Herr Schwitzke, vielen Dank für das Gespräch.