Anlageatlas - Trendwende: Mehr Aktionäre auf dem Land Anlageatlas - Trendwende: Mehr Aktionäre auf dem Land

Trendwende: Mehr Aktionäre auf dem Land

Rund 7,5 % der Landbevölkerung in Deutschland besitzen Aktien. Auch bei Fonds liegen ländliche Regionen vorne. Das hat eine Umfrage von comdirect ergeben.

Früher galten Städter offener als andere gegenüber Wertpapieren. Heute scheint sich das Bild gewandelt zu haben: Auf dem Lande vertrauen mehr Menschen ihr Geld Aktien und Fonds an als in der Großstadt. Das hat eine Umfrage von comdirect zum Anlageverhalten der Deutschen  ergeben. Demnach halten deutschlandweit im Schnitt rund 13 % der Menschen Anteile an einem Fonds. Betrachtet man die größeren deutschen Städte isoliert, sind es dort nur etwa 7 %. Auch bei Aktien zeigt sich dieses Bild: 7,5 % der Landbevölkerung besitzen Unternehmensanteile, in der Stadt sind es gerade noch 4 %.

„Das Ergebnis überrascht auf den ersten Blick, bei unserer letzten Befragung vor 2 Jahren war es noch umgekehrt“, sagt Matthias Hach, Vorstandsmitglied von comdirect – eine Marke der Commerzbank AG. „Ein Grund könnte sein, dass Menschen aus ländlicheren Gebieten im Schnitt über ein höheres Haushaltsnettoeinkommen als Großstädter verfügen.“

München und Umland Spitzenreiter bei Wertpapieren

Wenig erstaunlich wiederum: Die auf die Einwohner gerechnet meisten Fondsanteilsinhaber und Aktionäre haben die Stadt München und ihr Umland. Fast jeder 2. Münchner (49,9 %) hat in einen Fonds investiert. Aktien besitzt etwa jeder 6. Münchner (16,7 %). Zum Vergleich: In Erfurt halten nur 0,2 % der Einwohner Aktien.

Auch im restlichen Bayern setzt sich dieser Trend fort. 9 der 10 Kreise und kreisfreien Städte mit dem höchsten Fondsbesitzanteil liegen in Bayern. Bei Aktien sind es 7 von 10 Kreisen beziehungsweise Städten.

Deutsche sind Wertpapiermuffel

Auch wenn die Bayern die Chancen an den Finanzmärkten nutzen, sieht es bundesweit anders aus: Nur jeder 8. Bundesbürger investiert in Fonds. Bei Aktien ist es sogar nur knapp jeder 13. Für comdirect Vorstandsmitglied Hach hat das negative Folgen für den Sparerfolg der Deutschen.

„Allein im 1. Quartal 2018 haben deutsche Sparer 7,1 Milliarden Euro verloren, weil sie auf Tagesgeld, Festgeld und Spareinlagen setzen. Deren Verzinsung liegt zum Teil deutlich unter der Inflationsrate. Das zeigt: An Wertpapieren führt beim langfristigen Vermögensaufbau kein Weg vorbei.“

Anlage-Atlas von comdirect

Der Anlage-Atlas von comdirect basiert auf Daten des Beratungsunternehmens Acxiom. Dieses hat im Mai 2018 in einer umfangreichen Analyse Daten zu Bevölkerungsstruktur, Einkommen, Wertpapierbesitz und Anlageverhalten in Deutschland erhoben und diese für die comdirect Studie miteinander verknüpft.