Mythos oder Wahrheit?
Fünf Irrtümer der Geldanlage


Mit dem Geldanlegen ist es wie mit vielen Dingen im Leben: Es gibt vermeintliche Wahrheiten, die sich bei genauer Betrachtung als Unwahrheiten entpuppen. Wir zeigen die fünf am weitesten verbreiteten Irrtümer beim Thema Kapitalanlage – und klären auf.


1. Aktien sind viel zu riskant.

Eine Geldanlage in Aktien, Fonds oder Staatsanleihen ist immer mit einem gewissen Risiko verbunden. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt jedoch, dass Aktien bei einem langfristigen Anlagehorizont (30 Jahre) eine positive reale Rendite erwirtschaften können. Die Experten von Allianz Global Investors haben das für den amerikanischen Aktienmarkt untersucht und dabei festgestellt, dass egal zu welchem Zeitpunkt in den US-Aktienindex Standard & Poor’s 500 (S&P 500) investiert wurde, keine Verluste entstanden wären. Bei kürzeren Anlagezeiträumen von fünf oder zehn Jahren hingegen hätten Investoren in einigen Fällen Verluste erlitten.


2. Das Sparbuch ist die sicherste Geldanlage überhaupt.

Nein, das stimmt so nicht. Als Erstes sei da die Inflation erwähnt. Die Inflationsrate gibt die Steigerung der Preise eines repräsentativen Warenkorbs wieder. Oder anders gesagt: wie sich die Kaufkraft des Geldes reduziert. Die Europäische Zentralbank strebt eine jährliche Inflationsrate von 2 % an. Hätten wir jedes Jahr diese Inflation, würde sich der Wert des Geldes auf einem Sparbuch innerhalb von 36 Jahren halbieren – wenn es keine Zinsen gäbe. Bei dem aktuellen Zinsniveau ist das der Fall. Parken Sparer ihr Geld also auf einem Sparkonto ohne Zinsen, verlieren sie Kaufkraft. Der comdirect Realzins-Radar zeigt, dass jeder Deutsche durch die aktuelle Inflationsrate und die niedrige Verzinsung von Geldanlagen jährlich rund 413 Euro verliert. In Summe entgehen den Deutschen damit 34,2 Milliarden Euro pro Jahr.


3. Um Geld anlegen zu können, muss man viel davon haben.

Das ist nicht richtig. Bereits mit wenig Geld können Menschen in Wertpapiere investieren oder über einen Sparplan ein größeres Vermögen anhäufen. Das funktioniert zum Beispiel mithilfe von sogenannten ETFs. Dabei handelt es sich um Indexfonds – sie streuen ihr Anlagevolumen breit auf unterschiedliche Wertpapiere, da sie beispielsweise den DAX, den MSCI World oder den S&P 500 abbilden. Dabei sind die Kosten vergleichsweise gering.


4. Aus einer Wertpapieranlage kommt man so schnell nicht raus.

Auch das stimmt nicht. Bei den meisten Anlageformen kann man börsentäglich auf sein investiertes Geld zugreifen. Wertpapiere werden nämlich an der Börse gehandelt. Dort ist es wie auf einem Marktplatz. Die Nachfrage und das Angebot bestimmen den Preis eines Wertpapiers. Wer etwa Aktien verkaufen möchte, tut dies an der Börse, indem er beispielsweise seiner Bank einen Auftrag zum Verkauf erteilt. Dabei setzt der Anleger einen Preis fest, für den er die Aktien veräußern möchte. Findet sich an der Börse ein Käufer, kommt es zum Verkauf. Bei einem Börsencrash oder stark fallenden Kursen kann es mitunter schwieriger werden, Aktien zum gewünschten Preis zu veräußern. Dann müssen Verluste in Kauf genommen werden.


5. Wertpapiere setzen ausgeprägte wirtschaftliche Kenntnisse voraus.

Wissen schadet nie. Und jeder, der Anleger werden möchte, sollte sich mit dem Thema Geldanlage in Wertpapieren beschäftigen. Doch ausgeprägte wirtschaftliche Kenntnisse sind heute nicht mehr nötig und erst recht muss niemand stundenlang Fachzeitschriften studieren. Die Technik macht es auch für Nicht-Experten möglich und Computer tun die Arbeit. Robo Advisors – wie zum Beispiel cominvest – kümmern sich um das Wertpapierdepot. Die Roboter bauen auf Algorithmen, die auf die individuellen Anlagewünsche der Kunden je nach Anlagetyp automatisiert eingehen. Und das zu niedrigen und transparenten Kosten. Wenn am Ende dann noch regelmäßig ein Experte den Algorithmus überprüft, profitieren Anleger vom Besten aus beiden Welten.