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Rohstoff-ETCs als Kapitalanlage: Eine Investition wert?

 

Hohes Inflationsniveau, ansteigende Rohstoffnachfrage sowie der Umbau der Wirtschaft im Hinblick auf den Klimawandel: Es gibt verschiedene Gründe, weshalb Rohstoffe zuletzt eine beeindruckende Preisentwicklung aufwiesen. Das macht ETCs immer begehrter. Doch wie unterscheiden sie sich von ETFs und welche Möglichkeiten bieten ETCs den Anlegern? Wir erklären Ihnen alles Wissenswerte rund um die Anlageprodukte.

Unter Anlegern sind ETFs (Exchange Traded Funds) schon lange bekannt. ETCs sind weniger geläufig, erfreuen sich jedoch wachsender Beliebtheit. Neben dem ähnlichen Akronym weisen die beiden Produktklassen viele Gemeinsamkeiten auf, unterscheiden sich aber gleichzeitig in einigen Aspekten.

Exchange Traded Commodities (ETCs) sind börsengehandelte Zertifikate, die kosteneffizient die Preisentwicklung von Rohstoffen abbilden. Sie bieten den Anlegern die Möglichkeit, direkt in einzelne Rohstoffe oder in sogenannte Baskets zu investieren, also Körbe, die mehrere Rohstoffe beinhalten. Grundsätzlich kann ein Rohstoffanteil im Depot für eine Diversifikation und damit für eine Stabilisierung des Portfolios sorgen. Wie bei jeder Investition in Wertpapiere ist aber auch die Geldanlage in ETCs mit Risiken verbunden.

comdirect – eine Marke der Commerzbank AG, bietet Kunden ein breites Spektrum an Basiswerten an, die zwischen verschiedenen Rohstoffgruppen unterschieden werden wie z. B. Edel- und Industriemetalle oder fossile Energieträger wie Erdöl und Erdgas. Darüber hinaus ermöglichen ETCs Investitionen in Agrarrohstoffe. Diese werden aber im Falle des comdirect Robo-Advisors cominvest aus ethischen Gründen ausgeschlossen.

Lagerhallen anmieten oder lieber in ETCs investieren?
Der physische Besitz von Rohstoffen geht mit Kosten für die Lagerung und Versicherung einher. Das ist für Privatanleger in den meisten Fällen keine sinnvolle Option. Günstiger kann hier das Investment in ETCs sein. Neben der Möglichkeit, direkt in einzelne Rohstoffe oder in Rohstoff-Baskets zu investieren, bieten ETCs weitere Vorteile: Sie können wie ETFs flexibel, liquide und kostengünstig an der Börse gehandelt werden. ETCs bilden dabei im Gegensatz zu aktiv gemanagten Fonds die Wertentwicklung des zugrunde liegenden Basiswerts ab. Die Kursentwicklung wird also nicht durch subjektive Markteinschätzungen und Investmententscheidungen von Fondsmanagern beeinflusst. Diesen Vorteilen stehen natürlich auch Risiken gegenüber, die mit der Investition in ETCs einhergehen und die Chance auf Renditen schmälern können.

So weit die Gemeinsamkeiten mit ETFs. Unterschiede weisen die beiden Anlageklassen in ihrer rechtlichen Form auf: ETCs gelten – im Gegensatz zu ETFs – nicht als Sondervermögen, sondern sind unbefristete Schuldverschreibungen der Emittenten. Das bedeutet, dass Anleger prinzipiell ein Emittentenrisiko tragen. cominvest verwendet daher nur ETCs, bei denen eine zusätzliche Absicherung durch die physische Hinterlegung der abgebildeten Rohstoffe oder alternativ durch andere Wertpapiere oder Barmittel gegeben ist.

Rohstoffe sind nicht risikolos, …
Ähnlich wie bei Aktien gilt es zu beachten, dass Rohstoffpreise unter Umständen großen Schwankungen unterliegen. Beispielsweise durch Naturkatastrophen, unerwartete Rohstofffunde oder Wirtschaftskrisen. Darüber hinaus können Verzerrungen der Performance auftreten. Während ETCs auf Edelmetalle die Wertentwicklung des Kassapreises abbilden, geben ETCs auf Erdöl und Erdgas den Future-Preis wieder, also die Wertentwicklung eines Terminkontrakts.

… bieten aber auch einige Vorteile
Ein Investment in Rohstoffe kann sich sowohl in Krisenzeiten als auch während des Aufschwungs der Wirtschaft lohnen – und als Depotbeimischung zur Stabilisierung des Portfolios beitragen. Denn Rohstoffe entwickeln sich oftmals gegenläufig zu anderen Anlageklassen. Beispielsweise schichten Anleger bei sinkenden Aktienkursen häufig in das vermeintlich krisensichere Asset Gold um – dadurch steigt der Goldpreis. Im Falle eines wirtschaftlichen Aufschwungs werden mehr Güter produziert, also auch mehr Rohstoffe benötigt – und wachsende Preise sind die Folge.

Fazit
ETCs können Anlegern eine gute Möglichkeit bieten, direkt in Rohstoffe zu investieren, ohne diese selbst lagern zu müssen oder von der Aktienentwicklung von Rohstoffunternehmen abhängig zu sein. Investoren sollten allerdings darauf achten, dass die ETCs entweder physisch oder anderweitig besichert sind, da sie das Emittentenrisiko tragen. Darüber hinaus können Rohstoff-ETCs als Beimischung stabilisierend auf das Portfolio wirken und zur Diversifikation beitragen. Dennoch unterliegen auch Rohstoffe – ähnlich wie Aktien – gewissen Volatilitäten und können durch externe Faktoren beeinflusst werden, was zu Verlusten führen kann.

Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt kein Angebot, keine Aufforderung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich Ihre selbstständige Anlageentscheidung erleichtern und ersetzt keine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die hier dargestellten Informationen und Wertungen genügen nicht den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit einer Anlageempfehlung oder Anlagestrategieempfehlung.