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Japan – internationale
Investoren entdecken
den Nikkei wieder

Seit vielen Jahren blieb der japanische Aktienmarkt gegenüber anderen Aktienmärkten – insbesondere gegenüber dem US-Markt – zurück. Doch das Land kann für Investoren zunehmend attraktiv sein, beobachtet unser Experte Dirk Schwitzke. Er erklärt, warum cominvest Japan in den Fokus rückt.

Herr Schwitzke, warum ist Japan für internationale Anleger wieder interessant?
Der Nikkei-Index der 225 wichtigsten japanischen Unternehmen feiert in diesem Jahr ein bemerkenswertes Comeback. Er notierte zwischenzeitlich so hoch wie zuletzt im Jahr 1990. Und auch internationale Investoren haben Japan als spannendes Anlageziel wiederentdeckt – darunter der Starinvestor Warren Buffett, der zuletzt im großen Maßstab in japanischen Handelskonzernen einstieg. Das kommt nicht von ungefähr: Die Attraktivität japanischer Aktien basiert unter anderem auf der günstigen Bewertung und dem daraus resultierenden großen Wachstumspotenzial. Im Vergleich zu europäischen und amerikanischen Wertpapieren sind japanische Aktien seit langem unterbewertet, auch wenn sich das in diesem Jahr etwas relativiert hat. So weist der japanische Aktienmarkt ein sehr attraktives Kurs-Gewinn-Verhältnis auf – insbesondere im Vergleich zum US-Markt.

Wie ist das zu erklären?
Die Unterbewertung japanischer Aktien lässt sich unter anderem institutionell erklären, da die japanische Unternehmenslandschaft lange von einer wenig aktionärsfreundlichen Kultur geprägt war. Jetzt findet aber ein bedeutsames Umdenken in der bisherigen Wirtschaftskultur statt, die die Wirtschaft in der Vergangenheit gelähmt hat. Es werden Reformen umgesetzt, die eine Weiterentwicklung der Corporate Governance von Unternehmen am Kapitalmarkt bewirken. Bisher war die japanische Unternehmenswelt durch eine enge Verflechtung gekennzeichnet: Firmen sind gegenseitig aneinander beteiligt und messen Dividendenausschüttungen nur eine geringe Bedeutung zu. Werden diese horizontal integrierten Konglomerate abgeschafft, könnte dies ähnliche Folgen haben wie die Auflösung der „Deutschland AG“ Ende der 1990er-Jahre in Deutschland. Die Folge dieses Abbaus der Querverflechtungen hat das Potenzial, die Rolle externer – gerade auch internationaler – Investoren zu stärken und das Wachstumspotenzial der japanischen Aktienmärkte weiter zu fördern.

Und wie steht es um die Geldpolitik?
Die Bank of Japan (BoJ) hat nach längerem Zögern Ende Juli 2023 die Geldpolitik gestrafft. Sie will bei langlaufenden Staatsanleihen nun Renditen von bis zu 1,0 % tolerieren und diese nicht bereits aufkaufen, sobald Renditen von 0,5 % erreicht sind. Dies ist einerseits ein einschneidender Schritt, der auch die internationalen Kapitalmärkte beeinflussen kann, da japanische Investoren einen großen Anteil internationaler Staatsanleihen halten. Andererseits liegen die Leitzinsen weiterhin mit minus 0,1 % – jetzt bereits seit 2016 – im negativen Bereich. Der Yen ist trotz der jüngsten Straffung der Geldpolitik noch immer relativ schwach. Das macht den Export günstig und erhöht damit die Gewinne der japanischen Unternehmen, deren Kosten in Yen anfallen. Auf der Kehrseite schmälert ein möglicherweise weiter schwächelnder Yen die Kursgewinne in Japan für ausländische Investoren, die in Euro oder Dollar umrechnen. Ein weiterer Verfall des Yen könnte die Stimmung ebenso kippen lassen wie ein unerwarteter Inflationsschub oder rasche Zinserhöhungen. Ein steigender Yen wiederum kann sich je nach Börsentrend auszahlen, wenn zu einem schwachen Yen gekauft wurde.
Die jüngste Straffung der BoJ-Geldpolitik hat kurzfristig nicht nur in Japan für negative Reaktionen an den Börsen gesorgt. Insgesamt scheinen die Notenbanker aber vorsichtig vorzugehen und bei der Bekämpfung der Inflation auch die (internationalen) Märkte im Blick zu behalten.

Warum rückt cominvest Japan in den Fokus?
Japan ist die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt. Derzeit zeigen viele der bisherigen Bremsfaktoren für die japanische Börse eine positive Entwicklung. Aktuellen Prognosen zufolge dürfte die Wirtschaft dieses Jahr um rund 1 % wachsen. Das ist mehr, als andere entwickelte Volkswirtschaften dieser Welt vorweisen können. Viele japanische Unternehmen konnten schon jetzt ihre Profitabilität aufgrund der Reformen der vergangenen Jahre merklich steigern. Außerdem locken zahlreiche Unternehmen, die in spannenden Zukunftsbranchen tätig sind und von strukturellen Trends wie der Automatisierung und Digitalisierung profitieren. Die niedrigen Bewertungen, die unverändert relativ lockere Geldpolitik und die erwähnte Verbesserung der japanischen Corporate-Governance-Standards machen das Land zu einer interessanten Anlageregion – nicht nur für Warren Buffett.
Dementsprechend berücksichtigen wir die Anlageklasse Aktien Japan verstärkt in vielen unserer cominvest Anlagestrategien. Diese werden dabei wie üblich börsentäglich von unserem intelligenten Anlagealgorithmus überwacht, um für unsere Kunden die bestmögliche Rendite zu generieren – natürlich stets unter Berücksichtigung ihrer individuellen Risiko- und Anlagepräferenzen.