Renditeberechnung: Wie hoch ist meine Rendite?

Die Antwort darauf interessiert Anleger brennend. Doch hinter der simplen Prozentangabe steckt Komplexität. Wie sich die zeitgewichtete Rendite berechnet.

In der Regel sind Investoren an einer hohen Rendite interessiert. Denn sie bestimmt das Verhältnis zwischen dem ein- und dem ausgezahlten Kapital und gilt daher als Gewinnmessung bei der Geldanlage. Dabei ist die Rendite einfach zu interpretieren und zeigt letztendlich den Erfolg des Portfolios an. Als zentrale Kennzahl steht sie deshalb im Fokus vieler Anleger, und doch steckt hinter dieser simplen Prozentangabe eine komplexe Logik.

Zeitgewichtete vs. einfache Renditeberechnung
cominvest nutzt den Branchenstandard der zeitgewichteten Rendite, um die prozentuale Rendite eines Portfolios zu bestimmen. Diese Berechnungsmethodik ermöglicht einen Vergleich zwischen verschiedenen Portfoliostrategien, und das unabhängig von möglichen Ein- und Auszahlungen auf den Depots. Neben der zeitgewichteten gibt es beispielsweise auch die einfache Renditeberechnung. Hierbei betrachtet man für einen beliebigen Zeitraum den Gewinn oder Verlust der Anlage im Verhältnis zum investierten Kapital. Diese Renditeberechnung bringt jedoch Nachteile mit sich, wie folgendes Beispiel zeigt:

Datum Ein-/Auszahlung Depotwert nach Zahlung Gewinn / Verlust
01.01.2019 +10.000 Euro 10.000 Euro
31.12.2019 / 11.000 Euro +1.000 Euro
01.01.2020 +9.000 Euro 20.000 Euro
30.06.2020 / 21.000 Euro +1.000 Euro
01.07.2020 -16.000 Euro 5.000 Euro
31.12.2020 / 6.500 Euro +1.500 Euro


Die einfache Rendite kommt hier zu folgendem Ergebnis:
Einfache Rendite = Gewinn über alle Perioden / insg. eingezahltes Kapital = 3.500 Euro / 3.000 Euro = 116,67 %

Diese Rendite-Formel ist zwar nicht falsch, sie ist aber auch nicht wirklich aussagekräftig. Denn die einfache Renditeberechnung stößt durch die verschiedenen Ein- und Auszahlungen an ihre Grenzen. Konkret geht sie davon aus, dass der Gewinn mit dem eingesetzten Kapital von insgesamt 3.000 Euro (10.000 Euro + 9.000 Euro – 16.000 Euro) generiert wurde – was jedoch nicht stimmt. Denn durch die Auszahlung von 16.000 Euro zu Beginn des 2. Halbjahres 2020 kommt es zu einer Verzerrung.

Die tatsächliche Wertentwicklung
Demgegenüber gibt die zeitgewichtete Rendite die tatsächliche Wertentwicklung der Geldanlage wieder. Sie zerlegt die Rendite in mehrere Perioden. Eine neue Periode beginnt immer dann, wenn eine Ein- oder Auszahlung stattfindet. So betrachtet cominvest die Wertentwicklung innerhalb jedes Teilzeitraums und das eingesetzte Kapital bleibt pro Periode konstant. Angewendet auf die Zahlen aus Beispiel 1, ergeben sich 3 Perioden:

Periode Depotwert zu Beginn Depotwert zum Ende Rendite
01.01.2019 – 31.12.2019 10.000 Euro 11.000 Euro 10 %
01.01.2020 – 30.06.2020 20.000 Euro 21.000 Euro 5 %
01.07.2020 – 31.12.2020 5.000 Euro 6.500 Euro 30 %


Für jede dieser Perioden berechnet cominvest die Rendite einzeln (Gewinn geteilt durch eingezahltes Kapital). Dafür wird immer das eingesetzte Kapitel zu Beginn einer Periode herangezogen. Ein- und Auszahlungen können die Renditeberechnung nicht mehr verzerren. Um die Rendite für den gesamten Anlagezeitraum zu berechnen, multipliziert cominvest die einzelnen Renditen je Periode mit einer Formel miteinander. In unserem Beispiel heißt das:

rges=(1 + 10 %) * (1 + 5 %) * (1 + 30 %) -1 = 50,15 %


Fazit
Die Berechnung der einfachen Rendite ist zu einem Ergebnis von 116,67 % gekommen, die Methode der zeitgewichteten Rendite weist 50,15 % aus – eine deutliche Abweichung. Die zeitgewichtete Rendite ermöglicht also einen wesentlich objektiveren Blick auf Ihre Geldanlage und gilt deshalb auch als Branchenstandard. Zugegeben, es ist durchaus komplex, die Rendite zu berechnen. Aber bei cominvest übernimmt das Ihre digitale Vermögensverwaltung für Sie. Im „Persönlichen Bereich“ können Sie unter „Anlageüberblick“ jederzeit einsehen, wie sich Ihre Geldanlage aktuell entwickelt.

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