Währungsrisiko: So beeinflussen Währungen Wertpapiere

Wer sein Geld weltweit investiert, kommt um ein Währungsrisiko nicht herum. Denn kurzfristig beeinflussen schwankende Wechselkurse den Wert von Wertpapieren. Wir zeigen, was Anleger beachten sollten.

In Zeiten der Globalisierung und des einfachen Online-Tradings bietet es sich für Anleger an, international zu investieren. So erreichen sie eine breitere Streuung und profitieren von den weltweiten Entwicklungen. Viele unterschätzen dabei aber die Verluste, die durch das sogenannte Währungsrisiko entstehen können. Werden Investments in einer Fremdwährung getätigt, sind Gewinn und Verlust auch immer abhängig von den Wechselkursschwankungen zwischen der eigenen Währung und der des Investments.

Das Risiko entsteht, wenn die Währung des Investments im Vergleich zur eigenen Landeswährung schwankt. Folglich besteht das Währungsrisiko bei jeder internationalen Investition außerhalb der Eurozone. Kritisch wird es aber nur dann, wenn der Anleger die Aktien zu einem bestimmten Zeitpunkt verkaufen möchte. Je nachdem, ob die Währungskurse gestiegen oder gefallen sind, kann ein Verkauf zu diesem Termin positiv oder negativ für den Anleger sein.

Die Fremdwährung steigt im Wert

Ein Beispiel: Der Kurs einer Aktie liegt bei 100 US-Dollar und ist beim Kauf und beim Verkauf gleich. Beim Kauf jedoch lag der Wechselkurs von Euro zu Dollar bei 1:1,2. Nun hat sich beim Verkauf aber das Verhältnis auf 1:1,1 verändert, der US-Dollar wurde also aufgewertet. Daraus ergibt sich:
Für Aktien im Wert von 1.000 US-Dollar erhält der Aktionär beim Verkauf 909,09 Euro. Beim Kauf zahlte der Investor aber nur 833,33 Euro. Also hat er 75,76 Euro mehr Erlös, als er investiert hat. Und das liegt nur daran, dass das Kursverhältnis der Währungen sich positiv für den Anleger entwickelt hat.

Die Fremdwährung fällt im Wert

Nicht umsonst spricht man aber von einem Wechselkursrisiko, denn die Kursentwicklung kann sich auch negativ auswirken. Sollte der Kurs der Fremdwährung fallen, ergibt sich ein anderes Bild für das Beispielszenario. Beim Verkauf stehen Euro und US-Dollar nun im Verhältnis von 1:1,5. Wieder bleibt der Wert der Aktie der Einfachheit halber konstant. Bei einem Verkauf zu diesem Kurs erhält der Anleger für seine US-Aktien im Wert von 1.000 US-Dollar jedoch nur noch 666,67 Euro. Das entspricht einem Verlust von 166,66 Euro.

Die Beispiele zeigen deutlich, dass durch die Umrechnungen der Währungen auch ohne Wertveränderung der Anlage Gewinne und Verluste entstehen können. Die Frage ist nun, ob man deshalb auf internationale Anlagen verzichten sollte. Generell spricht nichts gegen Investments im Ausland, insbesondere wenn man sich auf langfristige Anlagen konzentriert. Um das Währungsrisiko zu minimieren, braucht man Zeit, um auf einen passenden Wechselkurs warten zu können. Spekulative Geschäfte, die davon leben, schnell auf Wertveränderungen der Papiere zu reagieren, sind hingegen anfälliger für Währungsverluste.