Ein stilisierter Roboter winkt fröhlich. Sein Bauch besteht aus einem Kreis mit einem 'c' wie comdirect.

Börsenweisheiten hinterfragt:
„The Trend is your Friend“

„The Trend is your Friend“ stammt aus der börsentechnischen Analyse und beschreibt die Anlageentscheidung, einem bestehenden Trend zu folgen. Mit anderen Worten: Wenn ein Markt steigt (Aufwärtstrend), solle man bevorzugt kaufen; wenn er fällt (Abwärtstrend), eher verkaufen oder short gehen.

Die zu dieser These zugehörigen Trendfolgemodelle beruhen auf der Beobachtung, dass Märkte dazu neigen, sich in Trends zu bewegen: Aufwärts (Bullish), abwärts (Bearish) oder seitwärts (Seitwärtsbewegung/Range).

  • Trends reflektieren die kollektive Psychologie und Erwartungen der Marktteilnehmer
  • Wer versucht, einen Trend „vorzeitig“ zu wenden, spekuliert gegen die Marktmeinung – das ist riskanter und oft verlustreicher


Charttechniker nutzen Trendfolgestrategien – die bekanntesten sind gleitende Durchschnitte, Trendlinien oder Indikatoren.

Gleitender Durchschnitt

Ein gleitender Durchschnitt ist ein Werkzeug, das anzeigt, wie sich der Kurs einer Aktie (oder eines anderen Werts) über einen bestimmten Zeitraum im Durchschnitt entwickelt hat. Er „glättet“ die Kursschwankungen, damit besser erkannt werden kann, ob ein Trend nach oben oder unten geht.

Beispiel: Beobachtung des Kurses einer Aktie über die letzten 5 Tage

  • Tag 1: 100 €
  • Tag 2: 102 €
  • Tag 3: 101 €
  • Tag 4: 105 €
  • Tag 5: 107 €


Dann ist der gleitende Durchschnitt der letzten 5 Tage: (100 + 102 + 101 + 105 + 107) / 5 = 103 €Am nächsten Tag (Tag 6) wird der erste Tag weggelassen und es werden nur die Tage 2 bis 6 genommen – also: „gleitend“, weil der Durchschnitt immer „mitrollt“.

Wofür nutzt man das?

  • Trend erkennen: Wenn der gleitende Durchschnitt steigt, ist das ein Zeichen für einen Aufwärtstrend.
  • Kaufsignale: Wenn der aktuelle Kurs über den gleitenden Durchschnitt steigt, kann das ein Kaufsignal sein.
  • Verkaufssignale: Wenn der Kurs unter den Durchschnitt fällt, kann das ein Verkaufssignal sein.


Diese Anlageregeln basiert auf der Annahme, dass Trends normalerweise eine gewisse Zeit anhalten und von Marktteilnehmern erkannt und verstärkt werden. Kurze Trends, oft Impulse oder Schwankungen, können durch Ereignisse oder Nachrichten beeinflusst werden, während längerfristige Trends häufig durch fundamentale Entwicklungen bestimmt werden.

Ausbruchsstrategie

Die Ausbruchsstrategie ist eine Methode, bei der versucht wird, genau dann in den Markt einzusteigen, wenn der Kurs aus einer bestimmten Preisspanne „ausbricht“ – also stark über einen bestimmten Punkt steigt oder darunter fällt.

Beispiel: Eine Aktie pendelt seit Tagen immer zwischen 95 € und 100 €. Das ist die sogenannte Seitwärtsphase oder „Konsolidierung“.

  • Breakout nach oben:
    Wenn der Kurs plötzlich über 100 € steigt, könnte das bedeuten, dass viele kaufen – du steigst mit ein (Kauf).
  • Breakout nach unten:
    Wenn der Kurs unter 95 € fällt, könnte das heißen, dass viele verkaufen – du könntest shorten (auf fallende Kurse setzen).


Stärken und Schwächen der Trendanalyse

Der Trendfolgeansatz ist in der Finanzwelt weit anerkannt und entspricht einer pragmatischen Herangehensweise an die Geldanlage.

Ein weiterer Vorteil: Trendfolgesysteme reduzieren die Emotionen – sie mindern psychologische Konflikte, die Anleger bewegen: Gewinneraktien zu früh verkaufen – „an Gewinnmitnahmen ist noch keiner gestorben“ oder Verliereraktien zu lange halten – „die kommt schon wieder“. (in der Finanzmarktheorie wird dieses Anlegerverhalten auch als „Dispositionseffekt“ bezeichnet).

Bei einem Trendfolgemodell für die langfristige Geldanlage sollte der Anleger allerdings auch folgendes Beachten: In Marktphasen ohne klaren Trend kann das Vorgehen ineffektiv sein.

Daher werden von Experten die Trendfolgemodelle zusätzlich um „Risiko-Handbremsen“ ergänzt, wie z.B. eine Stopp-Loss-Grenze. Auf diese Weise können Position aufgelöst werden, wenn sich der Trend umkehrt und der Vermögenswert im Preis fällt.

Eine Kombination aus Trendmodell und Risikomanagement kann also helfen, besser mit Trends zu arbeiten.

Anwendung in der Praxis

Wie Sie möglicherweise bereits wissen, wird das Prinzip eines Trendfolgemechanismus auch bei unserem Robo-Advisor cominvest genutzt. Der Anlagealgorithmus, der die cominvest-Anlagen steuert, analysiert Trends und die Einhaltung von vorgegebenen Risikogrenzen, um Ihre Anlagestrategie einzuhalten. Umfassende Analysen und der Einsatz modernster Technologie helfen dabei, die Anlageklassen auszuwählen und Ihr Portfolio gemäß den aktuellen Markttrends zu strukturieren. Dies ermöglicht eine differenzierte Anpassung Ihres Portfolios (eine detaillierte Beschreibung dazu finden sie auch hier in unserer cominvest Broschüre auf S. 24 ff.).

Wie schützt cominvest vor einer Trendumkehr in den Anlageklassen?

cominvest misst börsentäglich Kurswertschwankungen, also die sogenannte Volatilität. Finden Trendbrüche in einer oder in mehreren der investierten Assetklassen statt, erhöht sich die Volatilität im Portfolio. Der Robo-Advisor beginnt dann umzuschichten, sofern festgelegte Volatilitätsgrenzen überschritten werden.

Fazit

„The Trend is your Friend“ bietet eine solide Grundlage für Anlagestrategien. Trends zu folgen und dabei flexibel zu bleiben, gehört zu den wesentlichen Bestandteilen einer erfolgreichen Investmentstrategie. Ihr cominvest Robo-Advisor ermöglicht es Ihnen, Trends effizient zu nutzen und Ihre Anlagestrategien fortlaufend an die aktuellen Marktbedingungen anzupassen, ohne dass Sie sich darum kümmern müssen.

Ein junger Mann sitzt mit seinem Laptop auf einer Bank, hinter ihm befinden sich Hochhäuser. Er informiert sich zu digitalen Geldanlagen.

Noch mehr Wissensdurst?

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