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Unicorns: Was haben Einhörner mit FinTechs zu tun?

Als Unicorns gelten Start-ups mit einer Firmenbewertung von 1 Milliarde US-Dollar und mehr, die noch nicht an die Börse gegangen sind sowie keinen anderweitigen Exit* vollzogen haben. Sie haben ihre Bezeichnung von der Investorin Aileen Lee, die den Begriff 2013 in ihrem Artikel „Welcome To The Unicorn Club: Learning From Billion Dollar Start-ups“ erstmalig prägte. Hauptgemeinsamkeit der aufstrebenden Start-up-Unternehmen mit den Fabelwesen ist, dass sie selten sind.

Unicorn-Start-ups sind allerdings inzwischen gar nicht mehr so selten bzw. es steigt ihre Anzahl in immer kürzeren Abschnitten. Mittlerweile haben sich weitere Bezeichnungen etabliert wie zum Beispiel: Decacorns (Zehnhörner), also Start-ups mit einem Wert von mindestens 10 Milliarden US-Dollar, und Zebra-StartUps, die vorrangig nachhaltig statt schnell wachsen wollen.

Entgegen der häufigen Annahme, Unicorns seien ausschließlich FinTechs, stammen die Unternehmens-Einhörner aus unterschiedlichen Branchen. 2021 ist bereits zur Jahresmitte das Unicorn-Jahr: Bereits 253 Unternehmen haben die Milliardenbewertung durchbrochen, davon 60 FinTechs. In Deutschland gibt es zurzeit 17 Unicorns.

Anzahl Unicorns weltweit: 827
Anzahl FinTech-Unicorns weltweit: 160

Größtes Unicorn weltweit: Bytedance (140 Mrd. $)
Größtes Unicorn in Deutschland: Celonis (11 Mrd. $)
Größtes FinTech-Unicorn weltweit: Stripe (95 Mrd. $)

Quelle: https://www.cbinsights.com/research-unicorn-companies (Stand: 20.09.2021)

*Bei einem Exit verkaufen die Gründer ihre Unternehmensanteile und ziehen sich aus dem Geschäft zurück.

Weitere Finanzbegriffe

SPACs sind in aller Munde. Wir haben die 3 wichtigsten Infos für Sie kurz zusammengefasst.

  1. Hinter SPACs (Special Purpose Acquisition Companies) stehen Zweckgesellschaften, die gegründet werden, um andere Firmen an die Börse zu bringen. Eine SPAC betreibt selbst also kein operatives Geschäft, sondern sie sucht sich eine andere Firma, die aktiv ist und an die Börse möchte.
     
  2. Die Pandemie befeuert zwar den aktuellen Boom, doch der rasante Anstieg ist vor allem darauf zurückzuführen, dass viele Unternehmen die positive Entwicklung an den Aktienmärkten nutzen und möglichst schnell an die Börse gehen wollen.
     
  3. Die Börsenzulassung geht bei SPACs viel schneller als bei anderen Börsengängen. Entgegen dem üblichen Zeitraum von 3 bis 6 Monaten, sind es bei SPACs in der Regel nur 8 Wochen. Für den Börsengang im Eiltempo, den dahinterstehenden dringenden Kapitalbedarf und die mangelnde Transparenz oder Sorgfalt bei der Auswahl von Unternehmen werden SPACs deshalb auch oft kritisch betrachtet.