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Sparplan: Das clevere Sparschwein

Viele Deutsche setzen beim Sparen nach wie vor auf das Sparbuch oder das Girokonto. Beide Geldanlagen versprechen aufgrund des aktuell niedrigen Zinsniveaus keinen Vermögensaufbau. Geeigneter kann ein Sparplan sein: Mit ihm können Anleger auch mit kleineren Beträgen langfristig Rendite erzielen – und vom Zinseszins-Effekt profitieren.

Einen Sparplan einzurichten, ist denkbar einfach: Bei der Auswahl der präferierten Sparplanoption gibt der Anleger an, wie viel Kapital er zur Seite legen will und in welchen Abständen die Abbuchung getätigt werden soll. Das kann beispielsweise monatlich oder auch quartalsweise geschehen. Ist der Sparplan einmal angelegt, müssen Sparer nichts weiter tun, als geduldig und ruhig zu bleiben.

Denn: Im Gegensatz zu Einmalanlagen in beispielsweise Anleihen oder Aktien kann ein Sparplan die Kursrisiken etwas ausgleichen. Sparer müssen sich bei kleineren Kursschwankungen weniger großen Sorgen machen – dank des Cost-Average-Effekts: Sparer legen mittels Wertpapiersparplänen in regelmäßigen Abständen einen festen Betrag an, der in Aktien, Fonds oder ETFs (Exchange Traded Funds) investiert wird. Dafür erhalten sie je nach aktuellem Kurs mal mehr und mal weniger Anteile. So kann es möglich sein, dass Sparplan-Anleger langfristig einen günstigeren Durchschnittspreis für die Anteile bezahlen.

Anleger haben die Wahl zwischen 3 Wertpapiersparplanoptionen: Die üblichen Sparpläne am Markt sind für Aktien, Fonds und ETFs verfügbar.

Aktiensparpläne eignen sich besonders für Anleger, die keine größeren Summen in Einzelaktien investieren wollen. Denn der Anleger kann in Bruchstücke von Aktien investieren und hat der die Möglichkeit, die Sparrate sowie die Auswahl der der Papiere jederzeit zu ändern. Ähnlich verhält sich das bei ETF-Sparplänen: Anleger selektieren einen oder mehrere ETFs für ihre Geldanlage. Dabei profitieren sie zudem nicht nur von den typischerweise niedrigeren Produktkosten, da ETFs nicht aktiv gemanagt werden, sondern auch von niedrige Orderkosten eines Sparplans. Eine weitere Option ist der Fondssparplan: Beim Fondssparen wird der festgelegte Betrag in ausgewählte Fonds angelegt. Die Anleger kaufen Anteile an einem Investmentfonds, der aus verschiedenen Wertpapieren besteht.

Viele Anleger legen auch Sparpläne für mehrere Wertpapiere an: So bauen sie fortlaufend ein Portfolio mit ihren Wunschpapieren auf. Allerdings sollten sie dabei regelmäßig das Portfolio überprüfen, da sich die Anteile einzelner Wertpapiere in der Regel während des Sparprozesses verschieben. Das erfordert allerdings eine kontinuierliche Anpassung der angesparten Wertpapierbestände an die Wunschstruktur der eigenen Anlage.

Diese Arbeit nehmen den Anlegern Robo-Advisors ab, welche häufig auch über eine Sparplanfunktion verfügen. Beispielsweise können Sparer mit cominvest bereits ab 100 Euro pro Monat einen Sparplan abschließen und in ihre bereits bestehende Anlagestrategie aus ETFs und ETCs (Exchange Traded Funds bzw. Commodities) regelmäßig investieren. Die Rate wird automatisch abgebucht und legt diese gemäß Ihrer Portfolioausrichtung an und übernimmt im Sparprozess auch die Aufgabe, bei Marktveränderungen automatisch Anpassungen vorzunehmen. So lässt sich bequem Kapital mit einem breit gestreuten und börsentäglich kontrollierten Sparplan-Portfolio aufbauen.

Grundsätzlich gilt, dass eine Rendite nicht garantiert ist.

Weitere Finanzbegriffe

SPACs sind in aller Munde. Wir haben die 3 wichtigsten Infos für Sie kurz zusammengefasst.

  1. Hinter SPACs (Special Purpose Acquisition Companies) stehen Zweckgesellschaften, die gegründet werden, um andere Firmen an die Börse zu bringen. Eine SPAC betreibt selbst also kein operatives Geschäft, sondern sie sucht sich eine andere Firma, die aktiv ist und an die Börse möchte.
     
  2. Die Pandemie befeuert zwar den aktuellen Boom, doch der rasante Anstieg ist vor allem darauf zurückzuführen, dass viele Unternehmen die positive Entwicklung an den Aktienmärkten nutzen und möglichst schnell an die Börse gehen wollen.
     
  3. Die Börsenzulassung geht bei SPACs viel schneller als bei anderen Börsengängen. Entgegen dem üblichen Zeitraum von 3 bis 6 Monaten, sind es bei SPACs in der Regel nur 8 Wochen. Für den Börsengang im Eiltempo, den dahinterstehenden dringenden Kapitalbedarf und die mangelnde Transparenz oder Sorgfalt bei der Auswahl von Unternehmen werden SPACs deshalb auch oft kritisch betrachtet.

Als Unicorns gelten Start-ups mit einer Firmenbewertung von 1 Milliarde US-Dollar und mehr, die noch nicht an die Börse gegangen sind sowie keinen anderweitigen Exit* vollzogen haben. Sie haben ihre Bezeichnung von der Investorin Aileen Lee, die den Begriff 2013 in ihrem Artikel „Welcome To The Unicorn Club: Learning From Billion Dollar Start-ups“ erstmalig prägte. Hauptgemeinsamkeit der aufstrebenden Start-up-Unternehmen mit den Fabelwesen ist, dass sie selten sind.

Unicorn-Start-ups sind allerdings inzwischen gar nicht mehr so selten bzw. es steigt ihre Anzahl in immer kürzeren Abschnitten. Mittlerweile haben sich weitere Bezeichnungen etabliert wie zum Beispiel: Decacorns (Zehnhörner), also Start-ups mit einem Wert von mindestens 10 Milliarden US-Dollar, und Zebra-StartUps, die vorrangig nachhaltig statt schnell wachsen wollen.

Entgegen der häufigen Annahme, Unicorns seien ausschließlich FinTechs, stammen die Unternehmens-Einhörner aus unterschiedlichen Branchen. 2021 ist bereits zur Jahresmitte das Unicorn-Jahr: Bereits 253 Unternehmen haben die Milliardenbewertung durchbrochen, davon 60 FinTechs. In Deutschland gibt es zurzeit 17 Unicorns.

Anzahl Unicorns weltweit: 827
Anzahl FinTech-Unicorns weltweit: 160

Größtes Unicorn weltweit: Bytedance (140 Mrd. $)
Größtes Unicorn in Deutschland: Celonis (11 Mrd. $)
Größtes FinTech-Unicorn weltweit: Stripe (95 Mrd. $)

Quelle: https://www.cbinsights.com/research-unicorn-companies (Stand: 20.09.2021)

*Bei einem Exit verkaufen die Gründer ihre Unternehmensanteile und ziehen sich aus dem Geschäft zurück.

Derzeit ist der Begriff in aller Munde – in den USA sind sogar hitzige Debatten rund um das Tapering ausgebrochen. Im Mittelpunkt der Diskussion steht die Frage, ob die US-Wirtschaft stabil genug ist, den Vorgang zu verkraften. Doch was bedeutet Tapering genau und warum hat der Zeitpunkt des Beginns eine große Bedeutung?

Im Finanzjargon bezeichnet Tapering die Reduktion der von der Notenbank getätigten Anleihekäufe an den Finanzmärkten. Darüber hinaus stellt das Tapering den Auftakt einer sich ändernden Geldmarktpolitik der Notenbank dar. Finanzwirtschaftliche Ausnahmesituationen – wie die Weltwirtschaftskrise oder der starke Konjunkturrückgang im Zuge der Corona-Pandemie – veranlassen die Notenbanken dazu, finanzpolitische Gegenmaßnahmen einzuleiten. Neben der Senkung des Leitzinses stellt vor allem das Quantitative Easing (QE) eine Option dar, die Liquidität im Bankensystem und in der Wirtschaft zu sichern. Hierbei kaufen die Notenbanken langfristige Anleihen, beispielsweise Staatsanleihen. Auf diesem Wege wird das Zentralbankgeld im Bankensystem erhöht. Dieses Geld wird durch günstige Kredite an Unternehmen und private Haushalte weitergegeben, um den Konjunkturrückgang möglichst einzubremsen.

Irgendwann neigen sich aber die meisten Krisen dem Ende zu oder sind zumindest so weit beherrschbar, dass auch in der Wirtschaft Normalität Einzug hält. Der Konsum steigt wieder, die Ökonomie erholt sich. Zu diesem Zeitpunkt beginnen die Notenbanken, über das Tapering nachzudenken – und es gegebenenfalls anzustoßen. Sie fangen an, die Anleihekäufe schrittweise zu drosseln. Dadurch wird die Liquiditätsversorgung der Anleihemärkte reduziert. Ein Dominoeffekt an den Finanzmärkten ist die Folge: Zunächst steigen die Renditen an den Anleihemärkten für Staatsanleihen. Durch Zweit- und Drittrundeneffekte führt dieser Vorgang zu einem allgemein anwachsenden Renditeniveau über alle Anleihelaufzeiten und Bonitätsklassen hinweg. Das hat zur Folge, dass die höheren Renditen zu steigenden Refinanzierungskosten und damit zu teureren Kreditzinsen bei den Banken und Finanzinstituten führen.

Aufgrund der weitreichenden Auswirkungen auf die Finanzmärkte kommt dem Anfangszeitpunkt des Taperings eine wichtige Rolle zu; eine labile Wirtschaftslage verkraftet diesen Vorgang nur schwerlich. Angesichts sinkender Arbeitslosenzahlen und der konjunkturellen Erholung sieht die US-Notenbank Federal Reserve die heimische Wirtschaft für die stufenweise Reduzierung der Anleihekäufe gerüstet. Zuletzt stand ein Beginn bereits im Herbst 2021 zur Debatte. Der Prozess soll 6 bis 9 Monate dauern und Mitte des kommenden Jahres abgeschlossen werden.

Exchange Traded Funds (ETFs) sind börsengehandelte Indexfonds. Sie bilden ohne den subjektiven Einfluss eines Fondsmanagers die Wertentwicklung eines oder mehrerer Indizes ab, wie beispielsweise die des Deutschen Aktienindex (DAX). Sie müssen eine gewisse Diversifikation aufweisen, sodass Investoren ihr Kapital in mehrere Aktien, Rohstoffe oder Anleihen anlegen. Hierbei spezialisieren sich ETFs oft auf bestimmte Themengebiete: So können Unternehmen aus einer gewissen Branche oder Region in einem ETF abgebildet sein und deren Wertentwicklung wiedergegeben werden. Neben der ausgewogenen Diversifizierung, die in der Natur des Anlageproduktes liegt, bieten ETFs weitere Vorteile: Da sie nicht aktiv gemanagt werden, fallen für Investoren niedrige Gebühren an. Darüber hinaus können Anleger schon mit geringen Beträgen in ETFs investieren.

Die sogenannten grünen ETFs verbinden die Vorteile von herkömmlichen ETFs mit denen einer nachhaltigen Geldanlage: Sie bilden die Wertentwicklung von Unternehmen ab, die beispielsweise besonders verantwortungsbewusst wirtschaften, Nachhaltigkeitsprinzipien folgen oder nach den Grundsätzen des Globalen Pakts der Vereinen Nationen agieren. Dabei werden sie von den Emittenten nach verschiedenen Ansätzen ausgewählt und unter ESG-Gesichtspunkten (Environmental, Social, Governance) eingehend geprüft. Die Herausgeber garantieren den Anlegern so, dass das Geld tatsächlich in Unternehmen fließt, die einen Beitrag zum Umweltschutz oder zur sozialen Gerechtigkeit leisten.

Darüber hinaus sind ETFs am Markt, die nicht bestimmte Unternehmen ein-, sondern ausgewählte Branchen oder Firmen ausschließen. Meist erkennen Anleger am Namen der grünen ETFs, um welche Prinzipien es sich handelt: ex Tobacco, ex Weapon oder ex Gambling sind Beispiele. So wissen die Anleger, dass Unternehmen, die in der Tabakwirtschaft, Rüstungsindustrie oder im Glücksspiel tätig sind, unter keinen Umständen den Weg in den ausgewählten ETF finden. Der Zusatz SRI (Socially Responsible Investment) ist für Anleger ebenfalls ein klares Signal: Unternehmen, die in diesem ETF berücksichtigt sind, handeln besonders sozial verantwortungsbewusst.