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Leitzinsen: So lenken sie die Finanzmärkte 

Spätestens seit der hohen Inflation, u. a. infolge des Ukraine-Krieges, sind sie in aller Munde: die Leitzinsen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat sie im Juli 2022 nach elf Jahren das erste Mal wieder angehoben. Damit läutete sie das Ende der Nullzinsphase ein, denn zwischen 2016 und 2022 hatten die Leitzinsen bei jeweils 0 Prozent gelegen. Doch was hat es mit den Leitzinsen auf sich?

Die Europäische Zentralbank hat den Auftrag, innerhalb der Währungsunion für Preisstabilität zu sorgen. Das Ziel lautet: Die Inflation sollte nicht höher als 2 Prozent liegen. Äußere Einflüsse, wie zuletzt gestörte Lieferketten oder hohe Energiepreise, sorgen dafür, dass die Preise für Waren und Dienstleistungen steigen – und mit ihnen die Inflationsrate. Zuletzt lag sie bei mehr als 8 Prozent.

Damit die Verbraucherpreise wieder sinken und sich die Inflation dem 2-Prozent-Ziel annähert, hat die EZB einen starken Hebel: die Leitzinsen, beziehungsweise den Hauptrefinanzierungssatz. Er ist der wichtigste Leitzins und ist oft gemeint, wenn die Rede vom „Leitzins“ ist. Der Hauptrefinanzierungssatz bestimmt, zu welchem Zinssatz sich Banken Zentralbankgeld ab einer Woche Laufzeit leihen können.

Die Spitzenrefinanzierungsfazilität gibt den Preis an, zu dem sich Banken EZB-Geld über Nacht leihen können, sollte kurzfristiger Kapitalbedarf bestehen. Sie stellt zudem die obere Zinsgrenze für das Tagesgeld dar. Die untere Grenze legt die Einlagenfaziliät fest: Zu diesem Zinssatz legen Banken überschüssiges Zentralbankgeld bis zum nächsten Geschäftstag im Eurosystem an.

So wirken sich die Leitzinsen aus
Die EZB kann die Leitzinsen anheben (restriktive Geldpolitik) oder senken (expansive Geldpolitik). Eine Anhebung sorgt dafür, dass Banken zu einem höheren Preis Zentralbankgeld abrufen können. Folglich steigen auch die Zinsen für Kreditnehmer: Unternehmen werden in ihrem Wachstum gehemmt, da Investitionen teurer werden. Auf privater Ebene lässt sich die Anhebung am ehesten an höheren Hypothekenzinsen und teureren Baukrediten erkennen.

Im Kampf gegen die Inflation haben hohe Zinsen den Effekt, dass Verbraucher weniger konsumieren beziehungsweise die Nachfrage nach Gütern sinkt. Infolgedessen senken die Unternehmen die Preise. Dreht die EZB zu weit an der Zinsschraube, könnte das Wirtschaftswachstum derart gehemmt werden, dass eine Rezession droht. Experten sprechen von einer Rezession, wenn die Wirtschaft eines Landes zwei Quartale nacheinander schrumpft. Arbeitnehmer könnten ihre Jobs verlieren und die Steuereinnahmen sinken.

Um die Wirtschaft wieder anzukurbeln, kann die EZB die Leitzinsen senken und somit Kredite wieder vergünstigen. Folglich steigt der Konsum in der Bevölkerung, die Wirtschaft wächst wieder. Allerdings droht hier eine nächste Inflationswelle, wenn die Nachfrage nach Gütern in die Höhe schnellt und die Preise für Waren und Dienstleistungen infolgedessen wieder steigen.

Weitere Finanzbegriffe

SPACs sind in aller Munde. Wir haben die 3 wichtigsten Infos für Sie kurz zusammengefasst.

  1. Hinter SPACs (Special Purpose Acquisition Companies) stehen Zweckgesellschaften, die gegründet werden, um andere Firmen an die Börse zu bringen. Eine SPAC betreibt selbst also kein operatives Geschäft, sondern sie sucht sich eine andere Firma, die aktiv ist und an die Börse möchte.
     
  2. Die Pandemie befeuert zwar den aktuellen Boom, doch der rasante Anstieg ist vor allem darauf zurückzuführen, dass viele Unternehmen die positive Entwicklung an den Aktienmärkten nutzen und möglichst schnell an die Börse gehen wollen.
     
  3. Die Börsenzulassung geht bei SPACs viel schneller als bei anderen Börsengängen. Entgegen dem üblichen Zeitraum von 3 bis 6 Monaten, sind es bei SPACs in der Regel nur 8 Wochen. Für den Börsengang im Eiltempo, den dahinterstehenden dringenden Kapitalbedarf und die mangelnde Transparenz oder Sorgfalt bei der Auswahl von Unternehmen werden SPACs deshalb auch oft kritisch betrachtet.

Als Unicorns gelten Start-ups mit einer Firmenbewertung von 1 Milliarde US-Dollar und mehr, die noch nicht an die Börse gegangen sind sowie keinen anderweitigen Exit* vollzogen haben. Sie haben ihre Bezeichnung von der Investorin Aileen Lee, die den Begriff 2013 in ihrem Artikel „Welcome To The Unicorn Club: Learning From Billion Dollar Start-ups“ erstmalig prägte. Hauptgemeinsamkeit der aufstrebenden Start-up-Unternehmen mit den Fabelwesen ist, dass sie selten sind.

Unicorn-Start-ups sind allerdings inzwischen gar nicht mehr so selten bzw. es steigt ihre Anzahl in immer kürzeren Abschnitten. Mittlerweile haben sich weitere Bezeichnungen etabliert wie zum Beispiel: Decacorns (Zehnhörner), also Start-ups mit einem Wert von mindestens 10 Milliarden US-Dollar, und Zebra-StartUps, die vorrangig nachhaltig statt schnell wachsen wollen.

Entgegen der häufigen Annahme, Unicorns seien ausschließlich FinTechs, stammen die Unternehmens-Einhörner aus unterschiedlichen Branchen. 2021 ist bereits zur Jahresmitte das Unicorn-Jahr: Bereits 253 Unternehmen haben die Milliardenbewertung durchbrochen, davon 60 FinTechs. In Deutschland gibt es zurzeit 17 Unicorns.

Anzahl Unicorns weltweit: 827
Anzahl FinTech-Unicorns weltweit: 160

Größtes Unicorn weltweit: Bytedance (140 Mrd. $)
Größtes Unicorn in Deutschland: Celonis (11 Mrd. $)
Größtes FinTech-Unicorn weltweit: Stripe (95 Mrd. $)

Quelle: https://www.cbinsights.com/research-unicorn-companies (Stand: 20.09.2021)

*Bei einem Exit verkaufen die Gründer ihre Unternehmensanteile und ziehen sich aus dem Geschäft zurück.

Derzeit ist der Begriff in aller Munde – in den USA sind sogar hitzige Debatten rund um das Tapering ausgebrochen. Im Mittelpunkt der Diskussion steht die Frage, ob die US-Wirtschaft stabil genug ist, den Vorgang zu verkraften. Doch was bedeutet Tapering genau und warum hat der Zeitpunkt des Beginns eine große Bedeutung?

Im Finanzjargon bezeichnet Tapering die Reduktion der von der Notenbank getätigten Anleihekäufe an den Finanzmärkten. Darüber hinaus stellt das Tapering den Auftakt einer sich ändernden Geldmarktpolitik der Notenbank dar. Finanzwirtschaftliche Ausnahmesituationen – wie die Weltwirtschaftskrise oder der starke Konjunkturrückgang im Zuge der Corona-Pandemie – veranlassen die Notenbanken dazu, finanzpolitische Gegenmaßnahmen einzuleiten. Neben der Senkung des Leitzinses stellt vor allem das Quantitative Easing (QE) eine Option dar, die Liquidität im Bankensystem und in der Wirtschaft zu sichern. Hierbei kaufen die Notenbanken langfristige Anleihen, beispielsweise Staatsanleihen. Auf diesem Wege wird das Zentralbankgeld im Bankensystem erhöht. Dieses Geld wird durch günstige Kredite an Unternehmen und private Haushalte weitergegeben, um den Konjunkturrückgang möglichst einzubremsen.

Irgendwann neigen sich aber die meisten Krisen dem Ende zu oder sind zumindest so weit beherrschbar, dass auch in der Wirtschaft Normalität Einzug hält. Der Konsum steigt wieder, die Ökonomie erholt sich. Zu diesem Zeitpunkt beginnen die Notenbanken, über das Tapering nachzudenken – und es gegebenenfalls anzustoßen. Sie fangen an, die Anleihekäufe schrittweise zu drosseln. Dadurch wird die Liquiditätsversorgung der Anleihemärkte reduziert. Ein Dominoeffekt an den Finanzmärkten ist die Folge: Zunächst steigen die Renditen an den Anleihemärkten für Staatsanleihen. Durch Zweit- und Drittrundeneffekte führt dieser Vorgang zu einem allgemein anwachsenden Renditeniveau über alle Anleihelaufzeiten und Bonitätsklassen hinweg. Das hat zur Folge, dass die höheren Renditen zu steigenden Refinanzierungskosten und damit zu teureren Kreditzinsen bei den Banken und Finanzinstituten führen.

Aufgrund der weitreichenden Auswirkungen auf die Finanzmärkte kommt dem Anfangszeitpunkt des Taperings eine wichtige Rolle zu; eine labile Wirtschaftslage verkraftet diesen Vorgang nur schwerlich. Angesichts sinkender Arbeitslosenzahlen und der konjunkturellen Erholung sieht die US-Notenbank Federal Reserve die heimische Wirtschaft für die stufenweise Reduzierung der Anleihekäufe gerüstet. Zuletzt stand ein Beginn bereits im Herbst 2021 zur Debatte. Der Prozess soll 6 bis 9 Monate dauern und Mitte des kommenden Jahres abgeschlossen werden.

Exchange Traded Funds (ETFs) sind börsengehandelte Indexfonds. Sie bilden ohne den subjektiven Einfluss eines Fondsmanagers die Wertentwicklung eines oder mehrerer Indizes ab, wie beispielsweise die des Deutschen Aktienindex (DAX). Sie müssen eine gewisse Diversifikation aufweisen, sodass Investoren ihr Kapital in mehrere Aktien, Rohstoffe oder Anleihen anlegen. Hierbei spezialisieren sich ETFs oft auf bestimmte Themengebiete: So können Unternehmen aus einer gewissen Branche oder Region in einem ETF abgebildet sein und deren Wertentwicklung wiedergegeben werden. Neben der ausgewogenen Diversifizierung, die in der Natur des Anlageproduktes liegt, bieten ETFs weitere Vorteile: Da sie nicht aktiv gemanagt werden, fallen für Investoren niedrige Gebühren an. Darüber hinaus können Anleger schon mit geringen Beträgen in ETFs investieren.

Die sogenannten grünen ETFs verbinden die Vorteile von herkömmlichen ETFs mit denen einer nachhaltigen Geldanlage: Sie bilden die Wertentwicklung von Unternehmen ab, die beispielsweise besonders verantwortungsbewusst wirtschaften, Nachhaltigkeitsprinzipien folgen oder nach den Grundsätzen des Globalen Pakts der Vereinen Nationen agieren. Dabei werden sie von den Emittenten nach verschiedenen Ansätzen ausgewählt und unter ESG-Gesichtspunkten (Environmental, Social, Governance) eingehend geprüft. Die Herausgeber garantieren den Anlegern so, dass das Geld tatsächlich in Unternehmen fließt, die einen Beitrag zum Umweltschutz oder zur sozialen Gerechtigkeit leisten.

Darüber hinaus sind ETFs am Markt, die nicht bestimmte Unternehmen ein-, sondern ausgewählte Branchen oder Firmen ausschließen. Meist erkennen Anleger am Namen der grünen ETFs, um welche Prinzipien es sich handelt: ex Tobacco, ex Weapon oder ex Gambling sind Beispiele. So wissen die Anleger, dass Unternehmen, die in der Tabakwirtschaft, Rüstungsindustrie oder im Glücksspiel tätig sind, unter keinen Umständen den Weg in den ausgewählten ETF finden. Der Zusatz SRI (Socially Responsible Investment) ist für Anleger ebenfalls ein klares Signal: Unternehmen, die in diesem ETF berücksichtigt sind, handeln besonders sozial verantwortungsbewusst.

Seit seiner Einführung im Jahr 1999 als „unsichtbare Währung“ – 3 Jahre später auch in Form von Bargeld – wird der Euro von dem System der Europäischen Zentralbanken (ESZB) verwaltet, kurz Eurosystem. Das Eurosystem besteht aus den nationalen Notenbanken der 19 Mitglieder der Europäischen Währungsunion und hat als oberste Hüterin des Euro die Europäische Zentralbank mit Christine Lagarde als EZB-Chefin an der Spitze. Laut den Verträgen mit der EU-Kommission beinhaltet das Mandat der EZB die Aufgaben, die Preisniveaustabilität im Euroraum zu garantieren und eine Inflation von „symmetrisch 2 %“ zu erzielen. Um diese Mandatsziele zu erreichen, darf die EZB verschiedene Maßnahmen der Geldpolitik einsetzen.

Preise aus dem Gleichgewicht
Doch woher weiß eine Notenbank, wie sich die Preise verändern? Kurz gesagt: über einen Warenkorb, mit dem die Preise verschiedener Güter über einen längeren Zeitraum miteinander verglichen werden. Als Referenzwert für die Preisveränderung dient dabei gewöhnlicherweise der Vorjahresmonat. Bei kurzfristigen Preissprüngen, die nur einen oder wenige Monate anhalten, spricht man zumeist von einer Teuerung. Längerfristige Preisanstiege gelten dagegen als Inflation. Bei Preisrückgängen ist von Deflation die Rede. Beide Szenarien – Inflation und Deflation – können unterschiedliche Ursachen haben und für eine Volkswirtschaft erhebliche Probleme mit sich bringen. So verlieren Haushalte bei einer Inflation beispielsweise an Kaufkraft, da sie mit einem Euro aufgrund der Preisanstiege effektiv weniger kaufen können.

Ursachen einer Inflation
Bei Inflationen unterscheidet man grundsätzlich zwischen Angebotsinflation und Nachfrageinflation – also zwischen Inflationsursachen, die eher auf der Angebots- oder auf der Nachfrageseite liegen. Im 1. Fall entstehen die Preisanstiege durch einen Rückgang der Angebotsmenge. Grund hierfür sind zumeist Knappheiten bei Rohstoffen, Vorleistungen oder Arbeitskräften, die sich bei Produzenten in höheren Kosten widerspiegeln. Eine Nachfrageinflation wird dagegen durch Hochkonjunktur begünstigt, sprich einer boomenden Wirtschaft mit Vollbeschäftigung. Dabei steigt die Nachfrage von Konsumenten und Unternehmen schneller an, als das Angebot ausgeweitet werden kann.

Ursachen einer Deflation
Den gegenteiligen Fall beschreibt eine Deflation, bei der Haushalte tendenziell an Kaufkraft gewinnen. Dazu kommt es, wenn das Angebot im Verhältnis zur Nachfrage zunimmt. Das Problem hierbei: Fallen die Preise, halten Verbraucher ihren Konsum in Erwartung noch niedrigerer Preise zurück, was die Nachfrage weiter senkt und damit tendenziell zu weiter fallenden Preisen führt. Eine Abwärtsspirale, die katastrophale Auswirkungen für eine Volkswirtschaft hat, weshalb Ökonomen eine Deflation auch mehr fürchten als eine Inflation. Aus diesem Grund peilen die meisten Notenbanken eine Inflation im niedrigen einstelligen Bereich an. Doch welche Maßnahmen haben Notenbanken, um Preiseanstiege oder -rückgänge zu bekämpfen?

Geldpolitische Maßnahmen
Das Arsenal von Notenbanken umfasst im Grunde 2 Waffen: Leitzinsänderungen und Kaufprogramme. Bei Zinsänderungen entfaltet sich die Wirkung auf die Wirtschaft – auch Transmission genannt – wie folgt: Hebt die EZB die Zinsen an, werden von Privathaushalten und Unternehmen weniger Kredite nachgefragt. Die Liquidität im Markt nimmt ab, was in der Folge auch einen Nachfragerückgang bedingt. Das Resultat: fallende Preise, sprich: sinkende Inflation. Anders ist es im Fall einer Deflation. Hier werden die Zinsen gesenkt, sodass wieder mehr Kredite aufgenommen werden, was der Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen wieder mehr Auftrieb gibt und die Preise steigen lässt. Einen ähnlichen Effekt haben auch die Kaufprogramme, bei denen die Zentralbank frisches Geld schöpft, um es an den Finanzmärkten gegen Staatsanleihen oder Qualitätsaktien einzutauschen. Durch diese Praxis kommt es zu einer Liquiditätsausweitung, die sich ebenfalls inflationär auf das Preisniveau auswirken kann. Verkauft die Notenbank die Wertpapiere dagegen wieder, nimmt sie Liquidität aus dem Markt und senkt die Preise tendenziell eher ab.

Sparbuch oder Girokonto sind für viele Deutsche nach wie vor beliebte Möglichkeiten, um Geld zu sparen. Nach den vergangenen Leitzinserhöhungen sind das auf den 1. Blick gute Optionen. Blickt man jedoch auf den Realzins, der die derzeit hohe Inflation einbezieht, zeichnet sich ein anderes Bild: Die Inflationsrate liegt weit über den Zinsen, die es auf Einlagen gibt. Eine langfristig bessere Möglichkeit, Geld zu sparen, kann ein Sparplan mit Wertpapieren sein: Mit ihm erzielen Anleger auch mit kleineren Beträgen langfristig Rendite – und profitieren vom Zinseszinseffekt. Denn die erhaltenen Zinsen werden in den darauffolgenden Jahren erneut verzinst. Sparer brauchen dafür nur etwas Geduld, Disziplin und den Teil ihres Einkommens, den sie sparen wollen.

Einen Sparplan einzurichten, ist denkbar einfach: Bei der Auswahl der präferierten Sparplan-Option gibt der Anleger an, wie viel Kapital er zur Seite legen will und in welchen Abständen die Abbuchung getätigt werden soll. Das kann beispielsweise monatlich oder auch quartalsweise geschehen. Bald ist es auch bei cominvest möglich, bereits ab 100 Euro in einen Sparplan zu investieren. Das Besondere: Es werden breit gestreute, börsengehandelte Aktien- und Anleihenfonds (ETFs) oder börsengehandelte Rohstoffe (ETCs) erworben. So können Anleger auch mit kleineren Sparraten sinnvoll an der Börse investieren – und sparen, für das Alter oder den Nachwuchs vorsorgen. Ist der Sparplan einmal angelegt, müssen Sparer nichts weiter tun, als geduldig zu bleiben.

Denn: Im Gegensatz zu Einmalanlagen in beispielsweise Aktien oder Anleihen kann ein Sparplan die Kursrisiken etwas ausgleichen. Sparer müssen sich bei kleineren Kursschwankungen weniger große Sorgen machen – dank des Cost-Average-Effekts: Sparer legen mittels Wertpapiersparplänen in regelmäßigen Abständen einen festen Betrag an, der in Aktien, Fonds oder ETFs investiert wird. Dafür erhalten sie je nach aktuellem Kurs mal mehr und mal weniger Anteile. Dadurch können sich die Einstiegskurse glätten und es ermöglichen, dass Sparplan-Anleger langfristig einen günstigeren Durchschnittspreis für die Anteile bezahlen.

Anleger haben die Wahl zwischen 3 Wertpapiersparplan-Optionen: Die üblichen Sparpläne am Markt sind für Aktien, Fonds und ETFs verfügbar. Aktiensparpläne eignen sich besonders für Anleger, die keine größeren Summen in Einzelaktien investieren wollen. Denn der Anleger kann damit in Bruchstücke von Aktien investieren und hat die Möglichkeit, die Sparrate sowie die Auswahl der Papiere jederzeit zu ändern. Ähnlich verhält sich das bei ETF-Sparplänen: Anleger selektieren einen oder mehrere ETFs für ihre Geldanlage. Dabei profitieren sie zudem nicht nur von den typischerweise niedrigeren Produktkosten, da ETFs nicht aktiv gemanagt werden, sondern auch von niedrigen Orderkosten eines Sparplanes. Eine weitere Option ist der Fondssparplan: Beim Fondssparen wird der festgelegte Betrag in ausgewählte Fonds angelegt. Die Anleger kaufen Anteile an einem Investmentfonds, der aus verschiedenen Wertpapieren besteht.

Viele Anleger legen auch Sparpläne für mehrere Wertpapiere an: so bauen sie fortlaufend ein Portfolio mit ihren Wunschpapieren auf. Allerdings sollten sie dabei regelmäßig das Portfolio überprüfen, da sich die Anteile einzelner Wertpapiere in der Regel während des Sparprozesses verschieben. Das erfordert jedoch eine kontinuierliche Anpassung der angesparten Wertpapierbestände an die Wunschstruktur der eigenen Anlage.

Diese Arbeit nimmt den Anlegern der Robo-Advisor ab, welcher häufig auch über eine Sparplanfunktion verfügt. Beispielsweise können Sparer mit cominvest bereits ab 100 Euro pro Monat einen Sparplan abschließen und in ihre bereits bestehende Anlagestrategie aus ETFs und ETCs (Exchange Traded Funds bzw. Commodities) regelmäßig investieren. Die Rate wird automatisch abgebucht, der Robo-Advisor legt diese gemäß der gewählten Portfolioausrichtung an und übernimmt im Sparprozess auch die Aufgabe, bei Marktveränderungen automatisch Anpassungen vorzunehmen. So lässt sich bequem Kapital mit einem breit gestreuten und börsentäglich kontrollierten Sparplan-Portfolio aufbauen.

Grundsätzlich gilt natürlich bei jeder Anlageform, dass eine Rendite nicht garantiert ist.