Krisengewinner: Zoom und Co. – auch nach der Krise Gewinner?

Ob Videokonferenzanbieter oder Lieferdienste: Einige Branchen profitieren von der Corona-Pandemie. Welche besonders stark zulegten.

„Des einen Leid ist des anderen Freud.“ Mit diesem Sprichwort lassen sich auch die zum Teil konträren Kursbewegungen bei den Aktien einzelner Unternehmen derzeit beschreiben. Denn so schwer es die Corona-Pandemie auch einer Vielzahl an Unternehmen wie Lufthansa, Bilfinger oder Ceconomy macht: Die Krise hat auch Gewinner hervorgebracht.

Unternehmen wie Verbraucher mussten krisenbedingt ihr Verhalten ändern. Daher sind mehr denn je Waren und Dienstleistungen gefragt, die produktiv, kostengünstig, schnell und dezentral nutzbar sind. Und diese Nachfrage könnte auch über Corona hinaus bestehen bleiben. So ist häufig schon von einem „New Normal“ die Rede, in dem es innovative Unternehmen leichter als andere Industriezweige haben werden. Ausgewählte Unternehmen in 3 Branchen profitieren aktuell bereits von den weltweiten Entwicklungen:

1. Onlinehandel
Das Konsumklima war zwar gerade im Frühjahr eher verhalten bis stagnierend und die Einnahmen in einigen Bereichen des E-Commerce wie bei Reisebuchungen gingen zurück, doch insgesamt verzeichneten die Umsätze im Onlinehandel im 1. Quartal ein Plus von 1,5 % und lagen bei 16,5 Milliarden Euro. Dafür sorgten vor allem Waren, die Verbraucher auch im stationären Einzelhandel stark nachfragten wie Medikamente, Lebensmittel und Drogerieprodukte. Bei Nahrungsmitteln etwa gab es allein im Monat März einen Anstieg von rund 56 % im Vergleich zum Vorjahr. Mit positiven Zukunftsaussichten nach einem Dämpfer im März macht nun auch Zalando von sich reden. Der Internet-Modehändler prognostiziert mitten in der Corona-Krise signifikante Zuwächse beim Umsatz – die deutlich über aktuellen Markterwartungen liegen – und beim operativen Ergebnis.

2. Pharmaindustrie
Mit einem Umsatzplus von 32,7 % im 1. Quartal zählten die Verkäufe von Medikamenten im Onlinehandel zu den Spitzenreitern. Nun werden auch Unternehmen von der Krise profitieren, die als Erstes im weltweiten Wettrennen einen Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus entwickeln. Im Gegensatz zum Onlinehandel lässt sich daraus jedoch kein langfristiger Trend ableiten. So sind diese Entwicklungen zwar innovativ, aber hoffentlich nicht dauerhaft vonnöten. Beispielsweise konnten auch Pharma- und Laborausrüster von der sprunghaften Nachfrage nach Verbrauchsmaterialien für die Herstellung von Medikamenten und Impfstoffen sowie von Testkits profitieren. Gleiches gilt für Atemschutzmasken-Produzenten.

3. Technologieanbieter
Gerade die durch den Lockdown beschleunigte Digitalisierung in Unternehmen in Form vom Homeoffice verlieh einigen Technologieanbietern ordentlich Schub. Zentrale Office-Organisation lautet das Stichwort der Stunde, von dem etwa der webbasierte Instant-Messaging-Dienst Slack oder der Videokommunikationsdienst Zoom profitierten. Mit Spannung erwarten die Investoren hier, wie die Unternehmen Umsätze und Gewinne nach der Krise weiter steigern wollen. Alles in allem hat „Social Distancing“ jedoch das Potenzial, Durchbrüche in Robotik, virtueller Bildung oder Telemedizin langfristig zu befördern und der Technologiebranche auch in anderen Bereichen nachhaltig Auftrieb zu verleihen.


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