Was Sie über ETFs wissen sollten

ETFs und ETF-Sparpläne erfreuen sich größter Beliebtheit. Doch was genau sind eigentlich Exchange Traded Funds und was bedeuten Begriffe wie „synthetisch“ oder „thesaurierend“?

Wer langfristig an den Vorteilen von Aktien teilhaben möchte – aber den Kauf von Einzelaktien scheut –, kann gleich ganze Aktienindizes kaufen. Das geht mit börsengehandelten Fonds, kurz ETFs (Exchange Traded Funds). Sie kommen ohne ein aktives Fondsmanagement aus und gelten als besonders günstig. Zudem sind sie börsentäglich handelbar und bieten damit eine hohe Liquidität.


Und das Interesse an dieser Form der Wertpapieranlage nimmt zu: Allein in den vergangenen 5 Jahren hat sich das verwaltete Vermögen in ETFs laut Statista von 2.674 Milliarden US-Dollar auf 6.181 Milliarden US-Dollar mehr als verdoppelt. Und auch die Anzahl an ETF-Sparplänen ist in demselben Zeitraum rasant gestiegen. Allein bei den Direktbanken verneunfachte sich die Zahl auf rund 1,3 Millionen.

ETF ist nicht gleich ETF
Bei aller Beliebtheit müssen Anleger aber Folgendes wissen: Ein ETF gleicht selten dem anderen. Die börsengehandelten Indexfonds unterscheiden sich nicht nur im Index (etwa DAX, S&P 500 oder MSCI World), den sie abbilden, sondern auch in der Art und Weise, wie sie konstruiert sind (physisch oder synthetisch replizierend). Zudem lassen sie sich nach dem Umgang mit den erwirtschafteten Erträgen (ausschüttend oder thesaurierend) unterteilen und haben unterschiedliche Tracking Errors.

Physisch oder synthetisch replizierend
Ein physisch replizierender ETF kauft alle Wertpapiere des Index, den er abbildet. So würde beispielsweise ein DAX-ETF alle 30 Werte aus dem Index kaufen und sie entsprechend seinem Vorbild gewichten und damit eins zu eins nachbauen. Ein synthetisch replizierender ETF bildet dagegen seine Benchmark künstlich ab. Das bedeutet, dass nicht die Werte des Vorbildes gekauft werden, sondern Tauschgeschäfte (Swaps) eingegangen werden.

Was wird getauscht?
Die Tauschgeschäfte laufen in etwa so: Der ETF-Emittent verpflichtet sich, die Rendite eines Wertpapierportfolios an den Tauschpartner zu zahlen, der im Gegenzug dem Emittenten die Rendite des abzubildenden Index zahlt. Das Wertpapierportfolio des Emittenten muss dabei keine Werte der Benchmark enthalten. Dementsprechend kann sich dieses sogenannte Sicherheiten-Portfolio aus ganz anderen Wertpapieren zusammensetzen als der abzubildende Index. Diese Swap-Geschäfte haben das sogenannte Kontrahentenrisiko. Sollte der Tauschpartner etwa durch Insolvenz ausfallen, erhält der Emittent keine Zahlungen mehr.

Ausschüttend oder thesaurierend
Ein weiterer wesentlicher Unterschied bei ETFs ist der Umgang mit den Erträgen. Die einen (ausschüttende ETFs) zahlen die generierten Dividenden und Zinszahlungen an die Anleger aus. Die anderen (thesaurierende ETFs) reinvestieren die Erträge in neue Wertpapiere. So haben Anleger in thesaurierende ETFs die Chance, vom Zinseffekt ihrer Geldanlage zu profitieren, während die Erträge ausschüttender ETFs den Investoren zur eigenen Verwendung wieder zur Verfügung stehen.

Der Tracking Error
Ein eher selten erwähnter Unterschied ist der Tracking Error. Das Ziel von ETFs ist es, möglichst genau die Wertentwicklung der Benchmark abzubilden. In der Praxis schaffen es viele Produkte aber nicht, ihren Index eins zu eins abzubilden. Die Differenz zwischen der Wertentwicklung des ETFs und seiner Benchmark wird als Tracking Error bezeichnet und in Prozent angegeben. Je niedriger der Wert ausfällt, desto stärker orientiert sich das Fondsmanagement an der Benchmark.

Fazit: Auch bei der Auswahl passender ETFs müssen Anleger viel recherchieren und vergleichen – und das kostet Zeit. Bei cominvest übernimmt diese Aufgabe der Investment-Algorithmus, der darüber hinaus auch noch nach passenden gemanagten Fonds und ETCs schaut, um das bestmögliche Portfolio für die Anlagestrategie zusammenzustellen.