Was den Bitcoin von Edelmetallen unterscheidet

Der Bitcoin bildet ein neues Kursniveau nach dem anderen aus und hat am 14.04.2021 erstmals sogar ein Rekordhoch von fast 65.000 US-Dollar markiert.

Inzwischen bekennen sich auch namhafte Unternehmer wie Tesla-Chef Elon Musk zur digitalen Währung und Unternehmen wie Paypal, Mastercard oder Visa sowie die Bank of New York planen, ihren Kunden Zugang zum Bitcoin zu ermöglichen oder Zahlungen mit ihm anzubieten, bzw. haben dies bereits gewährt. Jüngst wurde zudem bekannt, dass die kanadische Finanzaufsichtsbehörde den 1. Bitcoin-ETF genehmigt hat. All das sind Anzeichen dafür, dass die Kryptowährung allmählich salonfähig wird.

Einige Anleger betrachten den Bitcoin daher inzwischen als Alternative zu Edelmetallen. Manche bezeichnen die Kryptowährung sogar als „das neue digitale Gold“. Zwar weisen die Kryptowährung und Edelmetalle einige Gemeinsamkeiten auf, allerdings gibt es auch erhebliche Unterschiede.

Was Bitcoin und Edelmetalle gemeinsam haben
Sowohl die digitale Währung als auch Edelmetalle sind nur begrenzt verfügbar. Bei den Edelmetallen liegt das daran, dass die physischen Vorkommen endlich sind. Der Bitcoin zählt zu den Kryptowährungen, bei denen die Anzahl begrenzt ist, weil ihr „Schürfen“ sich mit jedem Block weniger lohnt.

Das „Schürfen“ beider Vermögenswerte ist zudem relativ teuer: So kostet es im Durchschnitt knapp 880 US-Dollar, eine Unze Gold zu produzieren, während die komplexen Berechnungen des Bitcoins derzeit Energiekosten in Höhe von rund 1.000 US-Dollar verursachen. Dadurch dienen sowohl Edelmetalle als auch der Bitcoin als potenzielle Wertspeicher, jedoch werfen beide Vermögenswerte keine Zinsen ab.

Was Bitcoin und Edelmetalle unterscheidet
Edelmetalle sind physisch vorhanden. Sie stellen dadurch einen Gegenwert dar, können nicht von Hackern gestohlen werden, lassen sich aber nicht so einfach physisch transferieren. Bitcoins hingegen sind nur digital verfügbar. Dadurch entfällt der Gegenwert und sie können verloren gehen, dafür sind sie schnell und einfach handelbar. Darüber hinaus korreliert Gold – wie auch die meisten anderen Edelmetalle – relativ wenig mit Aktienmärkten, während der Bitcoin teilweise mit den Entwicklungen an den internationalen Aktienmärkten in Wechselbeziehung steht.

Der globale Handel mit Edelmetallen besteht schon lange, hat sich bewährt und findet auf einem tiefen und liquiden Markt statt. Der Handel mit Kryptowährungen ist vergleichsweise jung sowie nach wie vor sehr spekulativ und schwankungsanfälliger. Im Vergleich zu physischen Edelmetallen ist der Preis von Bitcoins etwa 4-mal volatiler – das heißt: Ihr Wert schwankt vergleichsweise stark.

Fazit für Anleger
Gold und andere Edelmetalle haben im Anlagespektrum in der Regel eine stabilisierende Funktion. Denn sie bieten phasenweise starke Kursentwicklungen und performen oft vor allem dann gut, wenn die Aktienmärkte schwächeln. So können sie ein wertvoller Bestandteil einer diversifizierten Anlagestrategie sein. Bitcoins eignen sich eher als Einzelinvestment oder zur breiteren Streuung von aktiv gemanagten Depots, nicht aber als Stabilisator für diversifizierte Anlageportfolios.

Eine Edelmetallquote im Gesamtportfolio sollte aber immer auf das Risikoprofil des Anlegers angepasst sein und eher als Beimischung dienen.

Die digitale Vermögensverwaltung cominvest teilt die Anlageklassen mithilfe eines Modells unter Berücksichtigung der Marktlage sowie der Risikoausprägung der Anlagestrategie auf. Der Anteil von Edelmetallen beträgt dabei selbst in den risikoreichsten Portfolios maximal 20 %.