Welche Börsenweisheiten Sie beherzigen sollten

Was wären Aktienmärkte ohne ihre Weisheiten? Börsenregeln ziehen sich fast durch das ganze Jahr. Sie betreffen meist den besten Zeitpunkt, um ein- oder auszusteigen. Unser Realitätscheck zeigt, welche Regeln Ihnen helfen können – und welche zu vernachlässigen sind.

As goes January, so goes the year

Die ersten Wochen bestimmen die Tendenz des gesamten Jahres, so eine Regel, die in den 1970er-Jahren erstmals formuliert wurde. Ein Blick auf die Entwicklung des breiten US-Index S&P 500 bestätigt den Zusammenhang zumindest teilweise. Wenn der Index den Januar positiv abgeschlossen hatte, beendete er in 86 % der Fälle das gesamte Jahr im grünen Bereich. Das heißt aber nicht, dass ein negativer Januar gleichbedeutend mit einem schwachen Gesamtjahr sein muss. Immerhin in 60 % der Fälle schloss der S&P 500 das Jahr nach einem schwachen Auftaktmonat noch im Plus ab. In den vergangenen Jahren waren Verluste im Januar die Regel – und dennoch endete das Gesamtjahr meist positiv. Das kann Anlegern nach dem Auf und Ab im Januar 2021 auch in diesem Jahr Hoffnung auf eine ordentliche Rendite machen. Dabei muss aber natürlich beachtet werden: Die Wertentwicklung in der Vergangenheit kann nur als Orientierungshilfe dienen und ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung.

Sell in May and go away, but remember to come back in September

Eine der ältesten Weisheiten der Finanzwelt. Sie stammt aus dem London der 1930er-Jahre. Viele wichtige Anleger kehrten der Stadt in den heißen Sommermonaten den Rücken und kamen erst im September zurück. Später verbreitete sich der Spruch auch in den USA, wo Börsenhändler oft zwischen dem Memorial Day Ende Mai und dem Labor Day Anfang September in den Sommerferien weilten.

Die häufig zitierte Weisheit wurde fast ebenso häufig untersucht. Tatsächlich erzielten Aktienmärkte in den vergangenen Jahrzehnten zwischen Oktober und April im Durchschnitt die besten Renditen, im Mai dagegen tendierten sie eher seitwärts. In den Sommermonaten gab es in der Vergangenheit allerdings durchaus positive Renditen, ab und an gar eine „Sommer-Rallye“. Der September ist in der Langzeitbetrachtung der schlechteste Börsenmonat des Jahres. Es scheint daher wohl besser, erst im Oktober zurückzukehren aus der Sommerfrische.

Buy on the rumour, sell on the fact

Bei positiven Gerüchten zu kaufen und nach ihrer Bestätigung wieder zu verkaufen, ist eine der bekanntesten Börsenregeln – und sie ist in der Tat häufig zutreffend. Oft bewegt sich ein Aktienkurs bereits auf Basis eines solchen Gerüchts nach oben: Wenn sich dieses dann bewahrheitet, verkaufen viele Anleger ihre Wertpapiere, um die Gewinne mitzunehmen, und kurz darauf fällt der Kurs wieder. Ein beliebtes Beispiel: Die sogenannten „Flüsterschätzungen“ der Wall Street liegen bei einem Quartalsergebnis über den offiziellen Prognosen. Dies kann zu einem Szenario wie folgt führen: Die Aktie nimmt schon Tage vor der Bekanntgabe der Zahlen Fahrt auf. Wenn das Unternehmen dann sein tatsächliches Ergebnis verkündet, das die offiziellen Schätzungen sogar übertrifft, knickt die Aktie aufgrund der zahlreichen Gewinnmitnahmen trotzdem ein – eine klassische Bestätigung der Rumour- und Fact-Weisheit.

Don’t try to catch a falling knife

„Greife nicht in ein fallendes Messer.“ Wann dieser heute gängige Spruch bekannt wurde, ist nicht mehr nachzuvollziehen. Vermutlich, als es zu Einbrüchen an der Börse kam. Denn er besagt, dass man keine stark fallende Aktie kaufen soll. Was zunächst als günstige Gelegenheit erscheint, entpuppt sich am Ende oft als Desaster, weil die Bodenbildung noch nicht erreicht ist und sich die Talfahrt fortsetzt. Daher der Vergleich mit dem Messer: Versucht man, dieses zu greifen, verletzt man sich möglicherweise, während bei der fallenden Aktie das Depot Schrammen davonträgt. Mit dem Robo-Advisor cominvest können solche überstürzten Entscheidungen vermieden werden, denn er greift auf einen Algorithmus zurück, der das Geld objektiv und frei von Emotionen anlegt.

The trend is your friend

Dieser Spruch knüpft im Grunde an die Weisheit mit dem fallenden Messer an und ist gerade bei technischen Analysten beliebt: Aktienmärkte bewegen sich häufig in Trends, und sich dagegenzustellen, bedeutet nichts Gutes für das Depot. Nach dieser Weisheit müssten Sie nur mit dem Strom schwimmen, um Rendite zu erzielen.

Fazit: Es lohnt sich also, Börsenweisheiten nicht blind zu folgen, sondern immer die aktuellen Entwicklungen im Blick zu haben und abzuwägen. Mit einem Robo-Advisor können sich Anleger entspannt zurücklehnen, denn die Geldanlage wird dauerhaft überwacht und automatisch an die Marktlage angepasst.
 

Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Bei Wertpapieren in ausländischer Währung kann es zu Wertverlusten durch Wechselkursveränderungen kommen. Dieser Text dient ausschließlich Informationszwecken und stellt kein Angebot, keine Aufforderung und keine Anlageempfehlung dar. Er soll lediglich Ihre selbstständige Anlageentscheidung erleichtern und ersetzt keine anleger- und anlagegerechte Beratung.