Krisenzeiten bieten auch Chancen für Anleger Krisenzeiten bieten auch Chancen für Anleger

Krisenzeiten bieten auch Chancen für Anleger

Eine Vielzahl von Unsicherheiten wirkt auf die Weltwirtschaft ein: Die hohe Inflation senkt die Konsumbereitschaft in der Bevölkerung, die hohen Energiepreise mindern die Wachstumschancen vieler Unternehmen und auch die Klimakrise ist allgegenwärtig. Sogar eine Rezession scheint unausweichlich. Die falsche Zeit, um zu investieren? Nicht unbedingt. Denn nicht nur die Börse sorgt für die Kursschwankungen, sondern auch falsches Investitionsverhalten.

In Zeiten des Aufschwungs vermehren Anleger ihr Geld, in schlechten Zeiten verlieren sie es – so denken viele private Anleger über die Börse. Dieses Credo sorgt dafür, dass vor allem Börsenneulinge ihre Wertpapiere in Krisenzeiten verkaufen, folglich fallen die Kurse. Derzeit sorgen die hohe Inflation, die enormen Energiepreise und politische sowie militärische Konflikte für Unsicherheit bei Anlegern – und dadurch an den Märkten. Jedoch bieten sich in turbulenten Zeiten auch Chancen, wenn Anleger antizyklisch investieren.

Kühlen Kopf bewahren
Vergangene Krisen zeigen: Sie gehen vorbei und die Märkte erholen sich wieder. Die Voraussetzung, um die Chancen der sinkenden Kurse nutzen zu können und der Geldentwertung durch die hohe Inflation entgegenzuwirken, ist eine durchdachte und passende Anlagestrategie, welche die wichtigsten Grundsätze berücksichtigt. Das betrifft vor allem das Risiko: Anleger sollten nur das Wagnis eingehen, das sie aus finanzieller Sicht tragen können. Investieren sie gemäß ihrer eigenen Risikobereitschaft und -tragfähigkeit, können Panikverkäufe in turbulenten Zeiten reduziert werden. Grundsätzlich empfiehlt es sich – gerade während volatiler Phasen –, eine digitale Vermögensverwaltung in Betracht zu ziehen. Sind die Kurse großen Schwankungen unterworfen, reagiert ein Robo-Advisor und gleicht das Depot immer wieder aus: So bleibt z. B. auch die gewünschte Gewichtung der Anlageklassen jederzeit gewährleistet.

Auf Streuung setzen
Zudem ist stets darauf zu achten, das sogenannte Klumpenrisiko zu vermeiden: Das komplette Kapital in nur eine Branche oder gar ein Unternehmen anzulegen, ist hochriskant. Vielmehr sollten Anleger auf eine breite Streuung innerhalb ihres Depots achten. Eine gute Möglichkeit, das Portfolio zu diversifizieren, bieten Exchange Traded Funds (ETFs) oder Fonds. Sie beinhalten einen bunten Strauß verschiedener Wertpapiere und sind so bereits von ihrer Natur her diversifiziert. Anleger können hierbei zwischen Fonds wählen, die bestimmte Branchen oder Märkte abbilden. Auch Fondssparpläne sind – nicht nur während Krisenzeiten – eine gute Alternative, um konstant und auch schon mit kleineren Beträgen zu investieren, die in regelmäßigen Abständen in den ETF oder Fonds der Wahl eingezahlt werden. Vor allem für Einsteiger sind Sparpläne geeignet: Sie sorgen dafür, dass das Timing-Risiko dank des Cost-Average-Effekts gesenkt wird, da die Einstiegskurse geglättet werden. Legen Investoren einen gleichbleibenden Betrag in einem Sparplan an, erstehen sie bei niedrigen Kursen mehr Anteile, bei steigenden Kursen eine geringere Anzahl von Wertpapieren. Aufgrund dieses Effekts kann es möglich sein, dass Anleger über eine längere Periode einen günstigen Durchschnittspreis für die Anteile bezahlen.

Langfristig denken
Richten Anleger ihre Strategie nach diesen Grundsätzen aus, bieten sich ihnen auch in turbulenten Zeiten Chancen, das Kapital erfolgversprechend anzulegen. Denn oftmals sind sie es selbst, die für Unruhe an den Märkten sorgen, indem sie ihre Assets verkaufen, wenn sich eine Krise anbahnt. Aus Angst vor einem Totalverlust stoßen Anleger ihre Wertpapiere ab: Das sorgt für fallende Kurse. Historisch betrachtet lohnt es sich jedoch, den Buy-and-hold-Ansatz zu beherzigen, sprich Krisen auszusitzen und auf die Erholung der Märkte zu warten. Mit einem langfristigen Anlagehorizont können Investoren auch in Krisenzeiten die sich bietenden Chancen ergreifen und dabei einen kühlen Kopf bewahren. Grundsätzlich sind Risiken natürlich niemals auszuschließen, mit der passenden Strategie können sie jedoch reduziert werden.